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Freitag, 27. Januar 2017

Floskelbingo



Im Kurier wird auf die neue Einheit der ungarischen Grenzjäger eingegangen. Abgesehen vom Lesen in Vogeldreck, warum ausgerechnet dieser „martialische“ Name gewählt wurde, fielen mir zwei Sätze ganz besonders auf:

„Flüchtlinge bezeichnet er prinzipiell nur als "Einwanderer". Mit ihnen, so warnt er beständig, würden "Kriminelle und Terroristen" ins Land kommen.“

Merkt’s ein jeder?

Zum ersten Satz: Da regen sich ausgerechnet jene auf, dass Orban rechtlich korrekt nicht von „Flüchtlingen“ spricht, weil es keinen einzigen Konventionsflüchtling aus Serbien nach Ungarn geben kann, die es seit Jahren konsequent durchziehen, jeden Einwanderer, besonders die illegalen, pauschal als „Flüchtlinge“ zu bezeichnen und damit einen Status zu implizieren, den diese Leute ganz einfach nicht haben. Könnte man jetzt mal als FAKE NEWS bezeichnen, passt aber in das sinnverdrehende Floskelbingo der neusprechbasierten Propagandapresse.

Und die im zweiten Satz erwähnten  „Kriminelle und Terroristen“, bewusst in Anführungszeichen gesetzt als wäre dies eine Falschbehauptung, nun, die gibt es ja auch. Die sind ja mitgekommen. Natürlich nur Einzelfälle, aber davon zehntausende. Absolut bereichernd diese Massenprügeleien und Vergewaltigungen, die verniedlichend zu „Antanzen“ euphemisierten Diebes- und Raubaktivitäten, diese Neuen Selbständigen im Rauschmittelgeschäft, Cannabis-Trafikanten gewissermaßen, Trickdiebe, Einbruchs- und Hehlerbanden – die gibt es natürlich ebenso wenig wie Äxte oder Macheten schwingende, Sprengfallen bastelnde, nach neuen Warnungen des BKA auch Trinkwasser vergiftende oder bei einem zufällig gefundenen LKW die Aufprallbremse testenden Soldaten des Khalifats. Selbst nachdem es massenhaft Beweise für Terroristentourismus im Windschatten der Wanderbewegung des Glücksritterhalbmondzuges gen Norden gibt, tun unsere Presstituierten noch immer so, als gäbe es das alles nicht und wäre nur die übliche „flüchtlingsfeindliche“ Hetze des magyarischen Rechtspopos, dieses Puszta-Hitlers, der es wagt, sein Volk vor Schaden durch Fremde zu schützen und internationales Recht durchzusetzen, also genau das zu tun, was sein Job ist.

Und das nur, weil unsere Politikerdarsteller Arm in Arm mit den Redakteursdarstellern in den Hinterstuben des politisch-medialen Komplexes sich darauf verständigt haben, auf das Ausüben des Jobs, für den sie eigentlich bezahlt werden, zu verzichten, und sich stattdessen ihrer eigenen Nabelschau und dem eigenen Wohlversorgen zu widmen.

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