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Freitag, 13. Januar 2017

Gedanken zum Gedenken


Hoppala, ist den Floskelautomaten, die in roboterhafter Anteilnahmslosigkeit Betroffenheitsgesülze vom Teleprompter ablesen oder den Menschen erklärbären, dass sie sich auf keinen Fall irgendwelchen Emotionen hingeben sollen, doch noch irgendwie aufgefallen, dass das komplette Ignorieren der aus ihrer Sicht unwichtigen Kollateralschäden der gloriosen "Flüchtlings"-Politik Ihrer Hosenanzüglichkeit beim Pack nicht so gut ankommt? Weltweit ist aufgefallen, dass nach dem untergehakten „Je suis Charlie“-Schunkeln der EU-Nomenklatura in einer abgesperrten und terrorungefährdeten Seitenstraße von Paris und den Staatsakten für die Opfer von Nizza nach dem Terroranschlag von Berlin ein lustlos hingeworfener Blumenstrauß und sonst gar nichts folgte.

Also ist dem Einen oder Anderen doch noch aufgefallen, dass man wenigstens so eine Gedenkminute oder sowas heucheln sollte, vor Allem, da jetzt ein professioneller Opferanwalt Stadt und Staat auf eine dreistellige Millionenzahlung verklagen will. da kann man vor Gericht tränenden Auges beteuern, ganz doll tief betroffen zu sein und doch alle Menschen zu lieben und ihren Schutz als höchste Aufgabe zu sehen und so weiter, blabla eben.

Ich fand es schon befremdlich, dass der Besuch des Bundesgaucklers bei Verletzten in den Medien auf ein Statement vor dem Spital reduziert wurde, wo er in bekannt einschläfernder Manier Worthülsen predigte. Ich konnte es mir nur so erklären, dass er im Inneren des Krankenhauses nicht besonders willkommen aufgenommen wurde und keiner der Opfer jetzt so richtig Lust hatte, einem helldeutschen Wellkammisten schöne Pressefotos zu bescheren, damit dieser dann wieder eine Antigeneralverdachtsrede in Richtung Dunkelkdeutsche daraus stricken kann.

Der kulturbereichernde verwirrte Einzeltäter hat mit dem LKW nicht nur einige Holzbuden deutscher Weihnachtsmärktlichkeit zerschreddert sondern auch die Filterblase der Obertanen böse angekratzt. Sie mussten diese für ein paar Augenblicke sichtlich angewidert verlassen und wollen, zurückgekehrt in ihre Echokammer der eigenen Unfehlbarkeit und alternativlosen Herrschermacht, auch nicht eine Gedenkminute lang wirklich daran erinnert werden.

Schon deshalb freue ich mich auf die Gedenkminute. Nicht wegen dem Angedenken und so, das ist doch alles Show. Das Mitfühlen von Herzen haben die Opfer von ihren Mitmenschen bereits erfahren. Nein, allein dass diese mit dem Unwort des Jahres Bezeichenbaren sich für eine Minute von ihren Sitzen erheben müssen, ihre Handys aus der Hand legen, nicht gelangweilt in ihren Papieren blättern, nicht in der Nase bohrend herumlümmeln, sondern stehend und mit gespielter Betroffenheit eine Minute lang daran erinnert werden müssen, dass da draußen noch so ein Pack herumrennt, von dem ab und zu auch mal welche unter die Räder ihrer Politik kommen - das ist ein inneres Fußbad!

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