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Mittwoch, 22. Februar 2017

Personenschutz



Der Stern, diese lustig flackernde Postille am immer finsterer werdenden Nachthimmel der qualitätsmedialen Eiszeit, hat auf der Suche nach dem täglichen Trump-Skandal ein Thema ausgegraben, das ihm von der Washington Post (ja, genau der) vorgekaut wurde: Wie teuer der Personenschutz der viel zu großen Familie Trump doch den armen Steuerzahler käme.

Die Urlaubsreisen von Obama wären doch viel billiger gewesen als dieser riesige Aufwand an Personenschutz überall dort, wo Trump jetzt hinjette. Die Frage, die sich mir da stellt, ist: Wieso sind allein schon bei den Bewegungen Trumps himself so weit größere Perseonenschutzaktivitäten notwendig als bei Obama?

Könnte es vielleicht daran liegen, dass von prominenten „Künstlern“, die fest davon überzeugt sind, dass die Bretter, die sie vor die Stirn genagelt haben, jene sind, die die Welt bedeuten bis zu kreischend ausrastenden Soziologie-Schneeflöckchen tausende Menschen per Twitter oder Hauswand den Mord an Trump gefordert haben, ja selbst deutsche Journalisten in der „Zeit“ schon solche „Endlösung“ ihrer Probleme mit der Person des amerikanischen Präsidenten öffentlich angedacht haben? Könnte es daran liegen, dass es neben ausrastenden Idioten und billigen Schreiberlingen, denen die Sicherungen rausknallen, auch handfeste Profis gibt, denen es nicht schmeckt, wenn Steuermillionen plötzlich nicht mehr in eine neue Boeing-Maschine gesteckt werden (das eingesparte Geld wird in dem Artikel selbstverständlich nicht gegengerechnet, man will sich ja den Reißer nicht versauen, indem man alle Facetten betrachtet, nein, man schafft sich eine alternative Abrechnung und blendet alle positiven Aspekte aus; so geht Qualitätsjournalismus heute) oder Firmen zu Milliarden-Investitionen im Inland gedrängt werden oder der militärisch-industrielle Komplex befürchten muss, dass die weltweite aktive Altmunitionsverwertung ins Stocken kommt, weil Trump entgegen seiner Art zu bestimmten mühsam aufgebauten Feinden plötzlich sowas wie nett sein will. Von Drogenkartell und Menschenschmuggel mal abgesehen, die sind auch recht angepisst. Also der Mann hat sich einige harte Kaliber zum Feind gemacht, ja, er muss sogar damit rechnen, dass er Feinde im inneren Kreis der Geheimdienste hat, die vor keinem Mittel zurückschrecken.

Man schreibt den Mann zum Monster, erklärt ihn zur Unperson, diskutiert sogar ganz offen seinen Tod als Option und will sich dann darüber aufregen, dass er und seine Familie mehr Personenschutz brauchen als Obama? Zumindest die Behauptung, dass permanent rassistische Negerhasser dem Dampfplauderpräsidenten an die Wäsche wollten, scheint so als Lüge enttarnt, denn wenn es so gewesen wäre, hätte Obama und seine Familie ebenso geschützt werden müssen. Oder wurde auch, aber auch dieser Punkt in der Rechnung vergessen? Naja, das ist ja auch alles ganz schön komplex für eine studierte Journalistin.

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