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Freitag, 21. April 2017

Man zeigt uns "die Instrumente"

von LePenseur


... wie das im Jargon der Inquisitoren seinerzeit so schön hieß. Heute natürlich andere als anno dazumal, und es geht auch nicht darum, eine "Rechtfertigung durch gute Werke" zu bekennen (bei Katholen) oder zu verdammen (bei Protestanten), sondern darum, dem Götzen "Finanzsystem" willfährig zu opfern:
Grazer Bäckerei schafft das Bargeld ab

In Graz wurde das erste bargeldlose Geschäft Österreichs eröffnet. Es ist nur Kartenzahlung möglich.
21.04.2017 um 12:07

Was in skandinavischen Ländern schon längst Usus ist, startet jetzt auch in Österreich. In Graz hat am Freitag das erste bargeldlose Geschäft Österreichs aufgesperrt. In einer Filiale der Bäckerei Martin Auer kann man ausschließlich mit Kredit- oder Bankomatkarte bezahlen. Das Unternehmen will den Schritt nicht als "Wunsch nach einer generellen Abschaffung des Bargeldes verstanden wissen", sondern weist vor allem auf die Zeitersparnis und die Minimierung von Fehlerquellen hin.
(Hier weiterlesen)
Na klar! Es geht nur um Fehlervermeidung! Nicht um die Einführung des gläsernen Bürgers durch die Hintertüre, nicht um das Geschäft mit "Big Data" ... abernichtdochogottwerdenktdennansowas!

Ein Kommentarposter fand dazu die richtige Antwort:
zyks
wenn er mein geld nicht mag - bargeldlose transaktionen sind für mich eine qual. sollte ich wieder einmal in seine filiale kommen, packe ich die sachen in den einkaufskorb - und liefere es bei der kasse ab. wenn er dann kein bargeld annimmt, gehe ich halt ohne waren durch. das einräumen überlasse ich seinen angestellten.

wenn das mehrere machen, bin ich mir sicher, dass das konzept bald baden geht. 
Chapeau! Touché! Außerdem ist das ganze natürlich (Libertäre bitte weghören!) mehr als zweifelhaft in seiner Legalität, wie der anschließende Thread beweist:
hwolf13
Dachte, dass in AT die Geschäfte verpflichtet sind Bargeld anzunehmen. Ist dem nicht so? Weiß da jemand die gesetzliche Lage?

Mike Black
Ja und nein. Es besteht die Verpflichtung Euro-Bargeld anzunehmen. Das ist im Scheidemünzengesetz §8 geregelt.
Der Bäcker hat aber keinen Kontrahierungszwang. Er muß Ihnen also nichts verkaufen wenn er nicht möchte. Und wenn Sie auf Bargeldbezahlung bestehen will er halt einfach nicht.
Somit ist es legal.

Schnauzerone
scheint strittig zu sein, siehe NahversorgungsG

andi102
Nein sind sie nicht. Er muss dir ja nichts verkaufen. Übrigens finde ich auch positiv, dass das unhygienische bargeld nicht mehr mit meiner semmel in kontakt kommt (via verkäuferhand)

carullus
Doch, muss er. Gewerbliche Letztverkäufer sind verpflichtet Waren, die den notwendigen Bedürfnissen des täglichen Lebens dienen, an Verbraucher in Haushaltsmengen abzugeben (Kontrahierungszwang), siehe § 5 NahversorgungsG. Die unbeschränkte Annahmeverpflichtung für Banknoten ergibt sich dann aus § 61 Nationalbankgesetz.

Toast
"... das unhygienische bargeld ..."
Ich nehme an sie ziehen sich auch Handschuhe an um ihr Smartphone zu bedienen?

Kalliste
ja, wenn man sich die Tastaturen bei so manchen Bankomaten und Einzahlungsautomaten anschaut ... uhi, da musst kein Phobiker sein um das ekelig zu finden ... 
Aha. Wenn sich bspw. ein Bäcker weigert, für eine Schwulen-"Hochzeit" eine "Hochzeits-"Torte mit GayPride-Symbolen verziert zu backen, dann wird er per Vorwurf eines "Haßverbrechens" kriminalisiert, durch Medienpogrom zum Aussätzigen gestempelt, und durch "Schadenersatz"-Klagen wirtschaftlich plattgemacht: Aber wenn ein Bäcker in seinem Geschäft einfach verfügt, daß sich die Oma gefälligst eine Bankomat- oder Kreditkarte anschaffen soll, wenn sie ein Semmerl haben möchte, und wenn ihr das nicht paßt, sie doch, mit Verlaub, halt schei*en gehn soll, dann ist das okay?

Sorry: da stimmt doch was nicht ...





3 Kommentare:

  1. Die jungen Leute, vor allem die Studenten, finden es toll. Weil so hipp und die Schweden machen es schon lange so und überhaupt ist das alles sooooo fortschrittlich und modern.
    Yoda würde sagen: Schnell, verführerisch, die dunkle Seite der Macht ist.

    Diese bittere Pille müssen wir alle schlucken.

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  2. Nach ausreichend Erfahrung an Supermarktkassen: Der "Bürger" schafft das Bargeld selber ab, da braucht es keine sinistren Typen. Schon Kleinbeträge werden zunehmend elektronisch abgebucht und mit der kommenden supi-bequemen RFID-Technik wird das lawinenartig zunehmen (bisher ist es noch etwas störend im Durchlauf).

    Interessant auch letztens die Auszahlung einer größeren Summe in 500ern in einer Bank. Wie im Krimi: Angestellte holt Chef, tiefer Blick, und dann verschwinden sie in irgendwelche Kellergewölbe...

    Bissel Sand kann man vielleicht noch ins Getriebe tun (siehe oben) und sich ansonsten vorbereiten.

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  3. Ergänzend: Hygiene

    Es scheint in D Vorschrift zu sein, Brot mit Papier oder Latexhandschuhen, Brötchen und Kuchenstücke mit Zange zu fassen, was natürlich gern ignoriert wird.

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