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Samstag, 10. Februar 2018

Ich bin schon da – bin wieder weg

Die deutsche Sozialdemokratie ist schön langsam komplett unpackbar geworden. Da gibt man sich Mühe, einen Artikel über das kaltblütige Meucheln des Stinkefinger-Siggi durch seinen „Freund“ (wer solche Freunde hat, braucht keine Feinde) Martin Schulz zu schreiben, und kaum ist man fertig, kommt die Nachricht, dass Schulz abserviert ist. Was für ein Elend!

Vor einem Jahr der Chuck Norris der SPD, der Mister 100%, der kommende Gottkanzler – und heute musste er „freiwillig und überraschend“ von seinen Ambitionen, in der Großen Koalition, die er angeblich nie wollte, den Außenminister, der er angeblich nie sein wollte, zu stellen, zurücklegen. Und das, nachdem er genau wegen dieser Ambitionen den Parteivorsitz an die menschliche Kreissäge Andrea Nahles abgegeben hatte. Mal wieder verspekuliert, mal wieder versagt. Über das Kapitel Martin Schulz kann man den Deckel zuklappen, das hat sich erledigt.

Nun bleibt der Ungustl Gabriel, mit dem man ebensowenig Smpathien sammeln kann wie mit Schulz oder Nahles (oder dem ganzen Rest der Führungsbrigade der Roten) also Außenminister und somit noch ein Gesicht der Alten GroKo in der Neuen GroKo. Die Deutschen haben Wahl spielen dürfen und am Ende ändert sich… nichts. Zumindest fast nichts. Und was sich ändert, ändert sich zum Schlimmeren.

Merkel hat für ihren Machterhalt das Finanzministerium an die Fans der Schuldenunion verschenkt und sich damit auf Kosten der Deutschen die Gunst des hochverschuldeten Großteils der EU erworben und gleichzeitig der EU freiwillig viel mehr Geld in Aussicht gestellt. Während die SPD genau gar nichts von Schulzens vollmundigen Forderungen bekommen hat, bekommt sie aber eine Milliarde in den nächsten vier Jahren als Steuergeschenk an die stark SPD-lastigen Medienhäuser und die Möglichkeit des Schaffens von haufenweise Posten und Pöstchen im Staatsgetriebe.

Worauf das hinausläuft? Ich frage mal meine Glaskugel:
Die Basis murrt. Und wie man an Gabriels Mimimi-Erguss und dem Bumerang für Schulz sehen kann, zerren innerparteilich wilde Fliehkräfte an den Roten. In der Union reibt es sich in der CSU ebenso wie in der CDU. Alle drei Parteien werden die volle Legislaturperiode nur schwer durchhalten. Die Medienmilliarde sorgt für gunstvolle Berichterstattung und Säuberung der Redaktionsstuben von scharfzüngigen Kritikern. Wirkt ja auch schon, wie man am Fall Steingart sehen kann. Die Roten wissen, dass sie mittelfristig auf dem absteigenden Ast sind und wollen jetzt noch so viele wie möglich Genossen auf möglichst pragmatisierte Versorgungsposten setzen.

Merkel hält den Sessel warm, bis es die CDU innerlich zerreißt. Ist ihr egal, denn sie kauft sich jetzt die Gunst der Schuldenländer in der EU, damit ihre Wahl zur nächsten Kommissionspräsidentin alternativlos wird. Wenn die Königin von Deutschland fällt, dann will sie nach oben fallen, auf den europäischen Kaiserthron in Brüssel. Und dass der dann finanziell gut gepolstert ist, dafür sorgt sie heute vor.

1 Kommentar:

  1. man sollte aber auch österreichische Politiker im Auge behalten.
    Die Kneissl sagt redet grad auf oe24 über das öst. Subsidaritätsprinzip und meint ...was Asylthemen betrifft sollte die EU stark sein und bei anderen Themen eher national entschieden werden.
    Das ist genau das Gegenteil von dem was die FPÖ vor der Wahl propagiert hat und wofür sie gewählt wurden.
    http://www.oe24.at/tv/fellnerlive-live/Fellner-Live-Interview-mit-Karin-Kneissl/320587343
    ab 12:00
    ich hatte nicht den Eindruck dass sie nur den Grenzschutz meint

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