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Mittwoch, 7. Februar 2018

Kuntibunti

Es war eine widerliche Tat homophober Hasser, die da in Berlin geschah: der homosexuelle junge syrische Mann, der voller Lebensfreude auf dem S-Bahnsteig sein Glück heraustanzte, war vermutlich faschistischen und von der homophoben AfD aufgehetzten jungen Männern ein Dorn im deutschen Auge, eine Schande für ihr von solchem Treiben besudelten Vaterland. Und so gingen sie brutal gegen den Schwulen vor, attackierten ihn, beschimpften ihn, schlugen mit den Fäusten auf ihn ein.
Sofort erfolgte ein Aufschrei des Entsetzens, die Vereine „Berlin.Bunt.Leben.“, „syrischer Regenbogen“ und „Tolerant und nazifrei durch antifaschistische Prügelei“ organisierten eine Lichterkette entlang der U-Bahn-Strecke, wobei es im Bereich des letztgenannten Vereins zu kleinen Zwischenfällen mit erwärmten Mülltonnen und widerspenstigen Schaufensterscheiben kam („Da war ein provokantes Preisschild mit geheimen Nazicodes, die braunen Socken sollten 18,88 Euro kosten!“). Der Regierende Bürgermeister erinnerte an seinen schwulen Amtsahn und forderte die volle Härte des Gesetzes gegen die brutalen Nazis und ein Verbot der AfD, die ja ganz offensichtlich mit ihrer homophoben Ideologie der Vater-Mutter-Kind-Familie die bunteste deutsche Bevölkerung aller Zeiten mit dem zerstörerischen Keil der Intoleranz penetriert hat. In einem Interview des Hamburger Fischblattes beschwor der präsidiale Steinbeißer den Kampf gegen die Intoleranz und den Rassenhass, in Sachsen wurden Schützenpanzer gegen den nächsten Faschistenaufmarsch der paramilitärischen „Pegida“ in Stellung gebracht, deren Geist laut Stanislaw Tillich jede zuschlagende Faust der Homo-Hasser von Berlin beseelte. Im weltkulturgeerbten Wörlitzer Park landete ein regenbogenbuntes Raumschiff vom Ork und nach einem fröhlichen „Nanonano!“ erklärten die Multigeschlechtler vom linken Rand der Milchstraße
Was?
Ach.
Hoppla.
Es hat sich ein kleiner Fehler eingeschlichen, richtig muss es heißen:
Der homosexuelle junge Mann, der voller Lebensfreude auf dem S-Bahnsteig sein Glück heraustanzte, war syrischen und von ihrer homophoben als Religion getarnten Ideologie aufgehetzten jungen Männern ein Dorn im Auge, eine Schande für ihr von solchem Treiben besudeltes Eroberungsgebiet. Und so gingen sie brutal gegen den Schwulen vor, attackierten ihn, beschimpften ihn, schlugen mit den Fäusten auf ihn ein.
Es ist nichts weiter passiert.
Bitte gehen Sie weiter, es gibt nichts zu sehen!

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