In Thüringen ist die Polizei einer großen Sache auf der Spur. Bei
Hausdurchsuchungen im Milieu gewaltaffiner Neofaschisten und
Demokratriefeinde wurden sie fündig:
„Sprengstoff sowie kiloweise Chemikalien haben Beamte der
Saalfelder Kriminalpolizei am Dienstag sichergestellt.“
Naja, seien wir doch mal ehrlich, nachdem alle verfügbaren
Denunzianten Experten seit Monaten unisono trommeln,
dass alle Ossis Nazis sind, wundert es uns ja nicht mehr, dass so
etwas passiert.
„Ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Gera bestätigte auf
Anfrage die Durchsuchung und das Auffinden von „diversen
Chemikalien, zum Teil auch in erheblicher Größenordnung“ sowie
„selbstlaborierter Sprengstoff in geringer Menge“. Nach
Informationen unserer Zeitung wurden etwa 20 Kilogramm verschiedener
Substanzen, die zur Sprengstoffherstellung tauglich sind, gefunden.
Darunter mehrere Flaschen Buttersäure sowie Magnesium- und
Schwefelpulver und Calciumcarbid. Zudem seien diverse Utensilien
sichergestellt worden, mit denen aus den verschiedenen Stoffen
Sprengstoff hergestellt werden könnte – und, der Auffindesituation
nach zu urteilen, bereits wurde.“
Was der Faschist von heute eben in Vorbereitung auf seine
verhaltenskreative Freizeitbeschäftigung im Keller hat. Damit kann
er dann so richtig Rabatz machen, die besorgten Bürger vor den bösen
Gesellschaftsfeinden beschützen und diese vielleicht noch, dem
sprenggläubigen Surensohne gleich, in die Hölle bomben. So, wie
sich die Zivilgesellschaft eben einen waschechten Nazi vorstellt.
Alle Klischees erfüllt.
Und noch besser:
„Neben den Substanzen zum Sprengstoffbau wurde in einem der vier
Objekte auch mindestens eine Schreckschusswaffe sowie Cannabis
gefunden. Darüber hinaus stießen die Beamten auf eine
Aufzuchtsanlage für Cannabis.“
Wenn schon kriminell, dann richtig, wird sich der Neonazi wohl
gedacht haben. Das dreckige Kraut irgendwelcher afghanischer
Untermenschen kann man eh vergessen, also züchten wir auf doitscher
Mutterscholle doitschen Shit.
Der Faschist ist kein Unbekannter. Er ist Mitglied einer
einschlägigen Organisation aus diesen Kreisen und wurde von
hochrangigen Vertretern ewiggestriger Demokratiefeinde für sein
Unwesen hoch dekoriert.
Das liest sich dann so:
„Einer
der beiden Tatverdächtigen soll Mitglied des Bündnisses
„Zivilcourage und Menschenrechte“ im Landkreis
Saalfeld-Rudolstadt und dort in der Vergangenheit auch öffentlich
als einer der Sprecher aufgetreten sein. Das wurde unserer Zeitung
aus Ermittlerkreisen bestätigt.
Unter
anderem hatte er im Jahr 2016 für das Bündnis bei der Verleihung
des Demokratiepreises des Freistaates eine Anerkennung aus den Händen
der ehemaligen Bildungsministerin Birgit Klaubert
(Linke) in Empfang genommen.“
P.S. Man stelle sich diesen Fund im Keller eines „Reichsbürgers“
oder „Identitären“ vor. Der schon mal die Hand von Frau von
Storch geschüttelt hat. Und beantworte sich die Frage, ob es auch
dann nur eine Randnotiz in einem lokalen Provinzblatt wäre...
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