Damit
man nicht bloß auf die mediale »Berichterstattung« angewiesen ist,
sondern die Brandrede des Abgeordneten Wolfgang Zanger anhören kann, um
sich selbst ein Bild zu machen — hier der Video-Mitschnitt aus der
gestrigen Nationalratsdebatte:
Nun,
das alles war sicherlich nicht ciceronianische Rhetorik, nicht die
feine Klinge (und für Ohren jenseits des Weißwurst-Äquators vermutlich
ähnlich unverständlich wie für LePenseur ein Diskurs in einem Dorfkrug
Mecklenburgs) — aber ein paar Sachen werden dem Zuhörer wohl dabei klar:
- der Abgeordnete war mit größter Wahrscheinlichkeit zwar emotional sehr erregt, aber ebenso sicher nicht betrunken (wie manche Postings in den »sozialen Netzwerken« insinuierten),
- man mag seine Meinung nicht teilen, aber er hat zweifellos ebenso ein Recht, seine Definition von Familie (»der Ort, an dem Kinder gezeugt werden«) vorzutragen und zu vertreten, wie andere sie eben als »Patchwork«, als bloß »soziales Konstrukt«, oder gar als böse Ausgeburt des »Patriarchats« definieren, sowie
- daß ein Abgeordneter ebenso das Recht hat, einen ehemaligen Bundesbahn-Chef (und späteren Kurzzeit-Kanzler) wegen der unrühmlichen Rolle im Transport vorgeblicher »Flüchtlinge« zu kritisieren, indem er ihn als »Ober-Schlepper« bezeichnet — und diese Wortwahl wohl gerügt werden sollte, jedoch nicht ärger ist, als wenn besagter Ober-Schlepper vorher die beiden Koalitionsparteien als »zwei Besoffene, die sich gegenseitig stützen« bezeichnete.
Hätte
sich bspw. Frau Heinisch-Hosek nicht umgedreht, wäre vielleicht eine
Spur von Unbehagen auf ihrem Gesicht zu konstatieren gewesen, das ihr
(und anderen) gut angestanden hätte!
Ja,
keine Frage: Abgeordnete wie dieser sind nicht unbedingt das, wonach
LePenseurs Herz lechzt! Aber sie sind ihm immer noch weitaus lieber, als
abgehobene Schnösel aus irgendwelchem roten »Parteiadel«, die sich als
Avantgarde der Werktätigen und Bessermenschen betrachten, und doch nur
kleine, heuchlerische, raffgierige Apparatschiks sind ...
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