Irgendwie kann ich mich nicht entschließen, irgend etwas über Joy
Pamela Rendi-Wagner zu schreiben. Man hat so das Gefühl, das lohnt
nicht, weil sie eh nicht lange dabei sein wird. Erst zieren sich alle
erfahrenen Bonzen demonstrativ, den im Narzissmus und der
Kompetenzfreiheit Kerns verkohlten Parteiklumpen in der moddrigen
roten Pizzaschachtel zu übernehmen, und dann wird mit Honig um das
Mäulchen einer Quereinsteigerin der Parteivorsitz so lange
mundwassrig gemacht, bis sie, mit Vorschusslorbeeren und
Unterstützungserklärungen der alten Garde bekränzt, sich auf den
Schild heben lässt.
Da hat sich metaphorisch betrachtet eine Unbedarfte mit viel NLP und
Heuchelei ein Portfolio aus Schrottaktien und finanziellem Giftmüll
als hochwertiges Aktienpaket verkaufen lassen. Und, um die Metapher
weiterzuführen, jubeln die Börsenblätter am nächsten Tag, dass
der Kurs auch nach der Übernahme durch eine neue Eignerin nicht
sofort in den bodenlosen Keller gerasselt ist.
So jubelt denn voller Stolz der linksextreme „Standard“:
„Wechsel
von Kern zu Rendi-Wagner hat SPÖ in Umfrage nicht geschadet“
Das muss man sich mal vorstellen: die freuen sich wie die kleinen
Kinder, dass sie nicht noch weiter in den Keller rauschen.
Und das, in Verbindung mit den inzwischen tief fliegenden Hackeln,
die die Genossen der Neuen mit Begeisterung ins Kreuz schmeißen,
lässt in mir den Verdacht keimen, dass diese neue Hoffnungsträgerin
nicht als Spitzenkandidatin der SPÖ zur nächsten Wahl antreten
wird. Wer die Wiener nicht hinter sich hat und in den Medien schon
gefeiert wird, wenn mal kein Bauchfleck gelandet wird, hat keine
Zukunft.
Wahrscheinlich wird sie nicht einmal mehr den Beginn des nächsten
Wahlkampfes in dieser Position erleben. Denn entweder, sie wird von
den eigenen Genossen abgesägt, weil sie es wagt, den alten Bonzen
die Stirn zu bieten, oder sie wird so oft gegen Beton rennen und
medial den Dreck nachgeworfen bekommen, dass sie sich sagt: Die
können mich mal!
Bin mal gespannt, ob es noch mehr zu Rendi-Wagner zu Schreiben geben
wird als einen politischen Nachruf zum Jahreswechsel.
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