Wenigstens heute muss ich dann doch einmal auf das Thema Fasching
eingehen, das mir ehrlich gesagt so ziemlich am Allerwertesten
vorbeischrammt. Ein Fest, das davon lebt, dass sich Leute Uniformen
anziehen und mit Alkohol abfüllen müssen, um wenigstens einmal im
Jahr lustig sein zu können, reizt mich nicht.
Merkels Kronprinzessin hat es gewagt, einen Witz zu reißen. Nicht
einmal einen besonderen Brüller, nur ein ganz normaler Witz,
teutonisches Karnevalsniveau, eh schon wissen.
„Wer war denn von Euch vor kurzem mal in Berlin?“, fragt
die im Sargnagel-Kostüm herumhopsende Witzfigur ihr bierseliges
Schunkelpublikum, „Da seht ihr doch die
Latte-Macchiato-Fraktion, die die Toiletten für das dritte
Geschlecht einführen. Das ist für die Männer, die noch nicht
wissen, ob sie noch stehen dürfen beim Pinkeln oder noch sitzen
müssen.“
Tja, Anni, das war‘s dann mit dem Merkel-Erbe. Denn eine schwer
sexistische, homophobe und Minderheiten diskriminierende Ulknudel
weckt einfach nur Hass, Toben und Geschrei und disqualifiziert sich
für den Kanzlerposten. Denn eine Kanzleuse von Teutonien muss eine
weise Herrscherin für alle sein, für Männlein, Weiblein,
Diverslein, Längerhierlebende und Kürzerhierlebende, für
Hintergrundgermanen ebenso wie Hinterladergermanen, nur für eine
Sorte Menschen nicht: nicht für alte weiße Männer und schon gar
nicht für Rechte.
Und so schütten die üblichen Empörbolzen von fastlinks, links,
ganzlinks und grünlinksaußen ihren erwartbaren Scheißesturm über
die Frau, die immerhin den Mut hat mit ihrem Namen eine
Faschingsbühne zu betreten und auch jeden, der es gewagt hat, im
Saale zu lachen. Denn es wäre egal gewesen, wenn sie stundenlang
über alte toxische weiße Männer hergezogen wäre, unter Johlen und
Schenkelklatschen über den Trump und den Putin und alle AfD-ler
sowieso die niedersten Böhmermann-Sprüche geschüttet hätte. Witze
und Faschingsreden sind nur noch gegen Männer und zu „Rechten“
erklärte Personen erlaubt. Alice Weidel hätte sie, den Segen der
Justiz im Nacken und das sichere Lachen der Konditionierten vor sich,
als köterrassische und lesbische Nazischlampe lächerlich machen
können bis zum Anschlag, und den Gauland oder Höcke sowieso alles
heißen dürfen, aber einen Satz abzusondern, der von irgendwelchen
Hinterladern oder Transen beliebiger Coleur (man kennt sich bei den
hunderten Hirnkonstruktionen geschlechtlicher Selbstbestimmung eh
nimmer aus) in irgend einer Weise als beleidigend empfunden werden
könnte, das ist inzwischen strengstens verboten.
Es wird Zeit, dass endlich ein Leitfaden für Büttenreden erstellt
wird, die ARD kennt da fähige Spezialisten. Eine Liste von Themen,
über die keine Witze gemacht werden dürfen. Bei der Ausarbeitung
können fähige alte Stasi-Gefährten Merkels sicher kompetent
mitarbeiten, die haben da Erfahrung.
Politische Korrektheit ist gelebte Humorlosigkeit.
Merkels Prinzesschen von der Saar dürfte sich damit aus dem Rennen
geschossen haben. Klingt ja erstmal gar nicht so schlecht, denn die
braucht eh keiner. Aber ob da was Besseres aufgestellt wird oder sich
Mutti nicht doch weiterhin aufopfernd für ihre Bevölkerung selbst
zur Ewigkanzleuse erklärt, bleibt abzuwarten. Ich wäre ja für
Olivia Jones, das wäre wenigstens einmal konsequent.
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