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Montag, 11. November 2019

Nazi-Nordpol

Nach einem Hinweis bei Danisch habe ich mir mal diesen Artikel im „Süddeutschen Beobachter“ gegeben.

In Deutschland wird noch immer nationalsozialistisch buchstabiert“

Nicht nur das, sogar nationalsozialistisch gesprochen und geschrieben. Wenn auch immer weniger, dank einer Mischung aus sms und Bildungssystemversagen.
Aber was ich weit putziger finde als diese sinnlose Diskussion über von sowieso niemandem mehr alltagspraktisch angewendete Buchstabiertafeln: Da wird sich über einen „Denunzianten“ alteriert, der 1933 forderte, diese Buchstabiertafeln dem politisch korrekten Zeitgeist anzupassen, und nur wenige Zweilen später wird gefordert, diese Buchstabiertafeln dem politisch korrekten Zeitgeist von heute anzupassen. Hinweis: Wenn es jetzt klingelt, ist es nicht das Telefon.
Man tut exakt das Gleiche, nennt nur den politkorrekten Zeitgeistsittenwächter von damals „Denunzianten“ und den von heute „Antisemitismusbeauftragten“.
"In Anbetracht des nationalen Umschwungs in Deutschland halte ich es für nicht mehr angebracht, die in der Buchstabiertabelle des Telefonbuchs aufgeführten jüdischen Namen (...) noch länger beizubehalten", wird der „Denunziant“ zitiert.

Besonders ärgerlich fand jetzt der baden-württembergische Beauftragte gegen Antisemitismus, Michael Blume, dass es in der DIN 5009 heute noch "N wie Nordpol" heißt. Da müsse wieder "Nathan" stehen, forderte er in einem Brief an das Deutsche Institut für Normung in Berlin. Denn "Nordpol" stehe in der pseudowissenschaftlichen NS-Ideologie für die Herkunft sogenannter "Arier". Für den Buchstaben "D" schlägt der Religionswissenschaftler statt David "Debora" vor, wegen der Gleichberechtigung von Mann und Frau.“

Da schreibt also wieder jemand einen Brief und fordert...

Ach ja, „Nordpol“ kommt jetzt anscheinend auch schon auf die Liste der versteckten Nazi-Codes, an denen der aufrechte Antifant die geheimen Botschaften des weltumspannenden rechtsextremen Terrornetzwerkes erkennt.

Denn "Nordpol" stehe in der pseudowissenschaftlichen NS-Ideologie für die Herkunft sogenannter "Arier".“

Früher dachten wir ja, dort wohnt der Weihnachtsmann mit seinen Wichteln, aber das ist wohl nur der unsterbliche Hitler, dem die Rasierklingen ausgegangen sind.
Warum die Nazis auf der Suche nach den Urahnen ihrer angeblichen „arischen Rasse“ durch den Orient nach Asien reisten und dabei bis nach Tibet forschten, kann der „Süddeutsche Beobachter“ leider nicht erklären, deshalb erwähnt er es nicht und lässt dieses geistlose Antifantensprech unreflektiert in die Hirne seiner aufrechten Stammleserschaft sickern.
Die sind‘s mangels Beleuchtung in der Dachkammer anscheinend zufrieden.
Denn in der pseudowissenschaftlichen NS-Ideologie hat der Nordpol keinerlei Bedeutung, was die „Arier“ angeht. Nur in der pseudowissenschaftlichen Antifanten-Ideologie hat alles eine Bedeutung und steht für die Herkunft sogenannter „Nazis“.

Was für ein Abziehbild dessen, was sie zu bekämpfen vorgeben...

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