Nachdem man bei der „Feier“
zum Mauerfall vor 30 Jahren nicht nur sämtliche irgendwie deutsch
anmutende Optik, sondern auch jeglichen noch so leisen Hinweis
darauf, es bei der „DDR“ mit einem menschenverachtenden
Unrechtsstaat zu tun gehabt zu haben, penibel vermied, blubbern jetzt
Artikel hoch, in denen zum Beispiel der RAF-Mord an Alfred
Herrhausen auf ein technisches Gebrechen seines Dienstwagens, das
er selbst zu verantworten hätte, geschoben (muss man sich mal
klarmachen, wie in diesem Artikel praktisch festgestellt wird:
„Selbst schuld, ohne seine Blödheit hätte er eh überleben
können.“) und explizit erwähnt wird, dass eine Verbindung zur
Stasi nicht gefunden werden konnte. Diese geschichtsklitternde Optik
würde glatt irritierend wirken, wenn es nicht in einem Land
passieren würde, in dem eine gestandene FDJ-Matrone das Szepter
hält, die sich von alten Stasi-Getreuen dabei stützen lässt und
Leute, die trotzig darauf beharren, es in Hohenschönhausen mit einem
brutalen Stasi-Knast für politische Gefangene zu tun zu haben, aus
dem Amt entfernen lässt.
Die Sieger schreiben die
Geschichte, sagt man. Wenn man das Umschreiben der Geschichte
anschaut, wie es im Moment stattfindet, dann hatte Honecker doch
Recht: Den Sozialismus in seinem Lauf hält weder Ochs‘ noch Esel
auf. Ganz im Gegenteil, Ochs‘ und Esel sitzen heute in den
Redaktionsstuben und schreiben ihn wieder schön und herbei...
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