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Donnerstag, 20. August 2020

Fußnoten zum Donnerstag

 

Wenn man ein Wirtschaftssystem erreicht hat, in dem die eine Hälfte zu Pflichtlosen mit umfassenden Rechten und die andere Hälfte zu Rechtlosen mit erdrückenden Pflichten gespalten wird, und die Pflichtlosen die Rechtlosen fröhlich und legal ausplündern dürfen, dann nennt man das Sozialismus.

In dem Moment, wo die Rechtlosen in der Minderheit sind, werden die Pflichtlosen den Sozialismus demokratisch legitimieren.


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Es tue ihm unendlich leid. Er habe das alles nicht gewollt. Er sei auch psychisch krank und wisse gar nicht, warum er das getan habe. Eigentlich ist er das Opfer.

So suhlt sich der „Schubser“ von Frankfurt, ein aus Eritrea stammender und illegal in Deutschland aufhaltender „Mann“, in Mimimi. Der Achtjährige, dessen Zukunft und Träume von einem einfahrenden Zug zermatscht wurden, hieß übrigens Leo. Das vergessen die Medien ebenso geflissentlich zu erwähnen wie die Illegalität und Vergangenheit dieses „Schubsers“. Stattdessen diskutieren sie über „Sicherheit am Bahnsteig“. Die Opfer haben keine Identität, die Täter haben keine Schuldfähigkeit und jeder kennt die Konstellation.

Kleine Denkaufgabe, liebe Mietmäuler: Wie sicher waren Bahnsteige vor 2015? Was geschah in diesem Jahr? Was müsste man ändern, um die alte Sicherheit wiederherzustellen?

Und was würdet ihr toben, kreischen, brüllen, hätte ein durchgeknallter Deutscher eine junge arabische Mutter mit Kopftuch und ihren Sohn vor einen Zug getreten? Gäbe es da auch Bemühungen, die Tat kleinzureden, den Täter zu exkulpieren, Mitleid mit ihm zu erzeugen und die Identität des Opfers zu verschleiern, es in einer gesichtslosen Masse von Kollateralschäden einer verfehlten Politik zu verrühren?

Nein, diese Fragen stellt ihr nicht. Zu blöd wäre es, wenn die Antworten die Lösung beinhalten würden. Und gleichzeitig eure Verlogenheit offensichtlich würde.


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In Berlin hat ein radikalmuslimischer Terrorist das folkloristische „Allahu akbar!“ brüllend mit seinem Auto Jagd auf ungläubige Motorradfahrer gemacht. Trotz NetzDG kündigte der friedensreligiös Durchseelte seine offensichtlich nicht rechtsradikalen Taten offen im Netz an und war auch „amtsbekannt“, wie es in letzter Zeit immer wieder heißt, wenn solche Hoppalas passieren. Nach dem pflichtgemäßen Abspulen lästiger Beileidsfloskeln ergingen sich die katholischen und evangelischen Oberpfaffen Berlins in einer gemeinsamen Erklärung:

Gleichzeitig verwahren wir uns erneut gegen jegliche Versuche, die Religion für die Begründung von Terror und Gewalt zu missbrauchen.“

Irrtum, liebe Prunkprotze. Wenn jemand die Aufforderungen seiner Heiligen Schrift befolgt, die ihm nahelegt, Ungläubige zu eliminieren, dann heißt das richtige Wort gebrauchen. Aber danke, dass ihr so offen demonstriert habt, wie es in euren Köpfen aussieht. Meine Verachtung für Pfaffen hat den Pegel für Haltungsjournalisten erreicht.

Apropos Haltungsjournalismus: Welche Haltung man damit offenbart, wenn man selbst bereits von der Polizei bekanntgegebene Fakten verschweigt und vorsätzlich eine falsche Motivation und Identität vorzutäuschen versucht, um einen religionsfanatischen Terroristen und Möchtegernmörder zu decken, ist für jeden offen ersichtlich.


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Zum Vorigen: Unter dem verlinkten „Welt“-Artikel formuliert ein Poster keck:

Viel Gegenwind von den Lesern. Vielleicht sollte man mal prüfen, ob man den Kunden (Lesern) gerecht wird und kundenorientiert ist. Es scheint ja ein Bedürfnis nach mehr Klarheit zu geben.“

Wieder einer, der von hunderten anderen Lesern und Postern vollkommen unwidersprochen dem Irrglauben, ja geradezu der Verschwörungstheorie, um es zeitgeistig zu formulieren, anhängt, der, die oder das Leser/in/X/ende oder wie auch immer wäre auch nur ansatzweise so etwas wie ein „Kunde“.

Kunde ist der, der zahlt. Wichtigster Kunde, an dem sich die Firma und ihr Produkt orientieren, ist der, der die dickste Kohle zahlt. Also der, der die größten Inserate schaltet und die Presseförderung verteilt. Der Leser ist nur der Empfänger des Produktes, aber nicht der Kunde. Das ist nämlich der in den wenigsten Köpfen aufgelöste und klargestellte Irrtum. Kunde ist nicht der, der die Ware oder Dienstleistung bekommt, sondern der, der sie bezahlt. Bei Werbung ist das jedem klar, bei Werbung mit angehängter als Berichterstattung camouflierter Meinungsbildung verstehen es die Leute plötzlich nicht mehr.


Die Dienstleitung ist, im Sinne der zahlenden Kunden (nein, nicht mickrige Abos oder Kiosk-Preise sondern Anzeigen- und Fördermillionen) den Empfänger zu meinungsbilden. Ihn mit kontrollierter Information und mehr oder (inzwischen immer) weniger subtil verabreichter Meinungsmache zu bearbeiten, sein Hirn politkorrekt und wunschkonform zu massieren und ihn zu erziehen. Zum braven, stromlinienförmigen Staatsuntertanen und Konsumschaf. Zu Sprach- und Denkmustern. Zu Verständnis für alles, was die Regierung und ihre Regentin wollen und tun und abgrundtiefem Hass gegen alle, die das durchschauen und nicht mitspielen..

Das ist die eigentliche Aufgabe der Medien. Nix vierte Gewalt, nix Stütze der Demokratie sondern nur Propagandatrompete und Volkserziehungsinstrument der Herrschenden und Zahlenden. Vom Herold des Fürsten über die Goebbelsschnauze bis heute hat keinerlei Läuterung stattgefunden. Die Herren haben sich geändert, aber das Instrument nicht.




1 Kommentar:

  1. Sie werden es nicht glauben: lt. Kommentar in der FAZ ist die Bahn am Ableben von Leo schuld.
    https://www.faz.net/aktuell/rhein-main/deutsche-bahn-nach-toedlicher-attacke-auf-jungen-in-frankfurt-16912753.html

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