So geht Protest. Die Franzosen machen es vor. Während bei uns Künstler über Twitter ihren Frust darüber auslassen, dass man sie nicht auftreten lässt und wütend vom Staat Schadenersatz fordern organisieren die dort Flashmobs auf Märkten, in Bahnhofshallen und auf Vorplätzen und zeigen den Leuten, warum sie wichtig sind und dass sie auch dann auftreten und Lebensfreude verbreiten, wenn man sie nicht nur nicht dafür bezahlt, sondern es sogar verbietet.
Leute, macht das nach. Macht das in Berlin auf dem Alexanderplatz oder unter der Siegessäule, und dann verbreitet es in alle Welt, und vor Allem zeigt die Bilder, wenn die Polizei auf Geheiß eines alten SED-Recken, dem die Maske längst aus dem Gesicht gefallen ist, Tränengas und Gummiknüppel gegen friedlich tanzende und singende Künstler auspackt und die Hetzmedien von einem Naziaufmarsch schwadronieren, während wutbrüllende Antifanten gegen singende und tanzende Künstler und Bürger ankreischen. Ihr habt Zugpferde. Naidoo. Nena. Und einen ganzen Batzen anderer Künstler, die den Kanal voll haben aber lieber Twittervideos aus dem Probenkeller verbreiten, in denen sie ihr Leid bejammern anstatt auf die Straße zu gehen und Lebensfreude zu bekunden. Wenn das Publikum nicht zu euch kommen darf, dann geht hinaus zu eurem Publikum, organisiert einen Flashmob!
„Danser encore“ wurde im vorigen Jahr von dem bekennend linken und auch noch algerischstämmigen französischen Künstler Kaddour Hadadi (was unsere Brüllaffen nicht hindern würde, den als Nazi zu verhetzen) veröffentlicht und mutierte seitdem zur Hymne des Widerstandes gegen die existenzvernichtenden Restriktionen und willkürlichen Schikanen der Regierung gegen die eigene Bevölkerung.
„Auto, U-Bahn, Arbeit, Konsum, Erlasse, vorgeschriebene Absurditäten.
Und wehe dem, der denkt…
Und wehe dem, der tanzt….
Jede autoritäre Maßnahme, jede Sicherheitsanordnung
fegt unser Vertrauen mehr weg. Sie versuchen mit Beharrlichkeit,
unser Gewissen einzusperren.
Oh nein, nein…
Wir wollen weiter tanzen
Sehen, wie unsere Gedanken unsere Körper umarmen,
unsere Leben in Akkordfolgen verbringen
Oh nein, nein…"
Wenn Grundrechte zu Privilegien werden, wird Widerstand zur Pflicht.
Und wenn diese Form des Widerstands nix bringt, hat er doch wenigstens noch Spaß gemacht, bevor wir ganz in der Diktatur versinken..
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