Magdeburger Halbhirne

Magdeburg, die Hauptstadt von Sachsen-Anhalt, hat eine interessante Vergangenheit. Besonders berühmt ist ihr ehemaliger Bürgermeister Otto von Guericke, bekannt durch das Experiment mit den Halbkugeln. Experimentelle Physik vor 350 Jahren. Deshalb trägt die Universität auch seinen Namen. Was heute dort passiert ist allerdings eher eine Schande für ihn.

Da geht es rund. Der Sachverhalt stellt sich mir, aus verschiedenen Quellen zusammengestoppelt, so dar:

Im Rahmen einer alternativen Vorlesungsreihe zu den Gender-Studies sollte ein Hirnforscher, also ein böser männlich-wissenschaftlicher Biologist, den aus reinen Behauptungen und plumper Propaganda bestehenden Themenblock „Gender“ mal mit so etwas wie Fakten auflockern. Zur Eröffnung der Vorlesungsreihe war auch ein AfD-Funktionär als Redner geladen.

Ein linker Studentenblock buchte daraufhin den gleichen Hörsaal für eine „Vorveranstaltung“ und weigerte sich, als diese vorbei war, den Saal zu verlassen, blockierte auch den Haupteingang, so dass der Personenschutz (die müssen wirklich mit einem halben Dutzend Personenschützern zu sowas anrollen, das muss man sich mal geben) helfen musste, dass sich der AfD-ler und der Wissenschaftler überhaupt auf das Podium begeben konnten.

Dort angekommen umstellte der linke Block das Podium, entrollte Plakate und schrie den Redner nieder, bewarf ihn mit Böller (!), was einen Brandalarm auslöste, und rangelte sich mit den Personenschützern. Der AfD-ler und seine Leute mussten in einen Nebenraum flüchten.

Zeitgleich drangen Vermummte durch einen Seiteneingang ein, schlugen Anwesende blutig und versuchten, die Tür zu dem Nebenraum einzutreten. Kurz vor Ankunft der Polizei verschwanden die Vermummten wieder, offensichtlich gewarnt, was auf eine konzertierte Aktion hinweist.

Die Veranstaltung musste abgesagt werden und einige Leute notärztlich versorgt. Die Uni-Leitung sowie ein Leiter der Studentenschaft beschwerten sich über das provokante Auftreten und die mangelnde Deeskalation von Seiten der Angegriffenen. Täter-Opfer-Umkehr vom Feinsten: die Täter wären ja nicht zu Tätern geworden, wenn die Opfer sie nicht dazu provoziert hätten. Da reagieren Linke auf Leute, die an ihrer Filterblase kratzen wie muslimische Jungmänner beim Anblick westlich ge-(oder in deren Augen eher ent-)kleideter Frauen (stammt nicht von mir sondern einem Imam) – sie können ihre Emotionen nicht mehr in Schach halten, der dünne Firnis der Zivilisation platz gnadenlos ab und das kreischende, prügelnde Tier kommt durch. Das muss man bedenken. „Deeskalation“ bedeutet, sich filterblasenkonform zu verhalten und im Falle so man angegriffen wird, sich devot in den Staub zu werfen und allem Fehldenken abzuschwören.

Es waren übrigens etwa 300 Studenten vom Linksblock plus offensichtlich herangekarrte organisierte Banden des Schwarzen Blockes (und obwohl eine eher unwichtige Veranstaltung rein zufällig auch ein Kamerateam des MDR dabei, ein Schelm wer Böses denkt, und ich bin bekanntlich ein Schelm) gegen, festhalten, genau 7 Personen. 

300 gegen 7, das ist "Zivilcourage", 7 gegen 300, das ist "Provokation".

Die Vermummten trugen keine Armbinden mit Runen. Der Vortragende war kein Jude. Das sind allerdings schon alle Unterschiede zwischen 2017 und 1937.

Und wie es einem Mann wie Otto von Guericke heute mit seinen Halbkugeln unter diesen Halbhirnen ergehen würde, mag ich mir nicht vorstellen.