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Sonntag, 6. August 2017

Generalverdacht

Nun ist die „Welt“ an vorderer Stelle der Liste der vorletzten Blätter dieser Welt, denen ich auch nur einen Cent spendieren würde, um irgendwas hinter ihrer Bezahlwall zu lesen und auch Alice Schwarzer generell für einen europäischen weißen Mann nicht gerade auch nur einen Knopf wert, aber wo die Dame recht hat, hat sie recht. Und das sieht man an den wenigen Sätzen, mit denen der Artikel aufmacht. Da muss man gar nicht weiterlesen. Das reicht schon.

Ein junger Mann in Brandenburg mit Springerstiefeln und den Insignien der Rechtsradikalen zündet ein Flüchtlingsheim an. Oder er ersticht einen Schwarzen. Oder er ballert in eine Schlange vor dem Sozialamt wartender Geflüchteter. Der junge Mann war schon vorher den Behörden als Rechtsradikaler bekannt.“

Kurzer Einwurf: Man hätte der Spannung, was noch kommen wird, keinen Abbruch getan, aber wenigstens ein bisschen mehr der Realität entsprochen, wenn Frau Schwarzer ein „Stellen Sie sich vor...“ davorgesetzt hätte, denn diese Dinge sind in Brandenburg, weder Stadt noch Bundesland, wirklich passiert. Die angezündeten Flüchtlingsheime haben sich in den meisten Fällen als Selbstentzündungen durch Zuwanderer erwiesen, bei denen das kulturell verankert scheint, regelmäßig seine Bude abzuheizen; bei den restlichen ist die Ursache unklar und wird deswegen automatisch Rechtsextremen zugeschrieben. Kennen wir von der Schule: Wenn keiner beweisen kann, wer es war, war es automatisch der doofe Müller aus der letzten Reihe, der immer so erbärmlich aus dem Maul stank, weil er rohe Zwiebeln fraß. Ich weiß nicht, ob aus Müller später ein Rechtsextremer wurde, vielleicht hat er seinen Frust darüber, immer das Arschloch spielen zu müssen, auch bei der Antifa abgearbeitet. Die Nuancen dazwischen kann man ignorieren.

Aber stellen wir uns vor, dieses Sachen wären passiert. Also wirklich. Da schreibt Frau Schwarzer etwas absolut Wahres weiter:

Würde ein Journalist der „FAZ“ in so einem Fall schreiben: „Es muss nun geklärt werden, welche Rolle seine Gesinnung als Motiv gespielt hat und welche womöglich seine Persönlichkeit?““

(Hier endet der kostenlos lesbare Teil des Artikels, aber ich finde, es ist auch alles gesagt.)
Richtig. Kein Mensch kommt auf die Idee, einen Neonazi, der einen Afrikaner durch die Straßen seiner Stadt hetzt oder einen Linksfaschisten, der einen Brandsatz durch das Fenster eines AfD-Funktionärs schmeißt, als bedauerlichen Einzelfall darzustellen, der eben etwas labil war und dessen Tun jetzt aber sicher gar nichts mit seiner Gesinnung zu tun hat.
Bei Islamisten tun Politik und Medien das aber permanent, ja, rufen es sogar zum Dogma aus, dass man das jedesmal hinterfragen muss, denn niemand will ja Neonazis, äh, ich meine natürlich Antifa-Schläger, äh, upps, ich meine natürlich muslimische Glaubenskämpfer unter Generalverdacht stellen. Oder?

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