Die „Salzburger
Nachrichten“, vorsichtig ausgedrückt ein eher linksaffines
Blatt, haben ihrem Chefredakteur, also sich selbst, eine Bühne
gezimmert und trällern von dort das Lied linksmedialen
Demokratieverständnisses.
Zwei Punkte nur möchte ich da herausgreifen, die mir besonders
aufgestoßen sind.
„Diese Verwerfungen mit den verschiedenen Kampagnen gegen
einzelne Kandidaten, das war für mich überraschend stark.“
Nicht verschiedene, sondern eine. Von den Roten. Gegen alle anderen.
Realitätskonstruktivismus bis zum letzten Atemzug.
Aber es kommt ja nochwas.
„Ich hätte mir im Vorfeld gewünscht, dass sich die Parteien
zu einer Koalitionsfrage durchringen können. Ich fände es gut, wenn
die Menschen in diesem Land wüssten, mit welcher möglichen
Regierung sie es zu tun haben, wenn sie eine Partei A, B, C, oder D
wählen. Das hat in Österreich keine Tradition und es war auch
diesmal nicht so. Sie haben uns alle auf den heutigen Tag verwiesen.“
Genau. Und das vollkommen zu recht. Denn grundlegend haben in einer
Demokratie erstmal alle Parteien mit allen Parteien zu sprechen, und
wer in welcher Verhandlungsposition ist und welche Optionen es gibt,
weiß man nun mal erst nach der Wahl. Da haben die Medien genug
meinungsmanipuliert. Und die Wähler sind oft genug umgefragt worden,
welche Konstellation sie bevorzugen und welche mehrheitlich ablehnen,
die entsprechenden Rückschlüsse müssen schon die Parteien selbst
ziehen.
Pech für die Medien, die sich das gerne schon vorher nach Wunsch
zurechtlegen würden. Aber jetzt ist erst mal der angebliche Souverän
dran. Einmal in fünf Jahren müssen die Medien warten, bis ihre
Konsumenten entschieden haben, was morgen in der Zeitung steht. Die
nächsten vier Jahre und 364 Tage läuft es dann wieder
seitenverkehrt.
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