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Sonntag, 15. Oktober 2017

Solidarprinzip

Da plärren die Sozen nach einer Maschinensteuer, denn immer wenn ein Automat die Arbeit eines Menschen ersetzt, will der Staat nicht auf seine Einnahmen verzichten. Aber kaum sagt man ihnen, dass die Leistung dieses Automaten auch von irgendwem bezahlt werden muss und das üblicherweise in der Privatwirtschaft jenseits von Weichen und Bahnsteigen immer der Kunde und nur der Kunde allein ist, toben sie los, dass der Kunde aber niemals für eine erbrachte Dienstleistung, auch am Automaten, zur Kasse gebeten werden darf. Denn für den Kunden muss alles gratis sein.

Und was passiert dann?
Richtig, die Vereinigten Sozialisten von Rot, Blau und Grün bestimmen per Gesetz, dass die Inanspruchnahme einer Dienstleistung wie der Bargeldabhebung an einem Automaten eines Drittanbieters grundsätzlich von der Bank bezahlt werden muss. Um es für unsere Prinzessin klar zu machen: Wenn ich als Kunde eine Ware von einem Händler bestelle, hat die Post die Dienstleistung des Transportes entweder gratis zu erledigen oder das Porto allein dem Händler zu verrechnen, der das aber nicht an den Kunden weitergeben darf. Was wird der Händler machen? Er wird das Risiko der Versandkosten eben auf alle Preise und damit alle Kunden aufteilen.

Und so wird des Sozialisten Höschen wieder feucht vor Freude, denn es passiert das, was sie bei anderen ja so kritisieren aber selbst anstreben: die Sozialisation der Kosten. Damit jener Kreis an Kunden, der solche Automaten nutzt, mit dem Gefühl, seine Interessen wären der Politik ein Herzensanliegen, die von ihm selbst angeforderte Dienstleistung gratis nutzen darf (Personifizierung des Nutzens), müssen alle, auch jene, die diese Dienstleistung nicht nutzen, dafür zur Kasse gebeten werden (Sozialisation der Kosten). Alle Bankkunden zahlen. Auch die, die nichts davon haben. Linkes „Solidarprinzip“: Solidarität bedeutet nicht, dass alle in der Not zusammenstehen und sich gegenseitig helfen, sondern das einige eine Leistung schmarotzen, für die alle anderen zu blechen haben.

Die Alternative, von einem Kommentator bei der „Presse“ sogar lautstark gefordert: Wenn den Banken das nicht passt, sollen sie eben die Dienstleistung einstellen. Von denen gibt es eben kein Geld mehr an Bankomaten.
Genau. So stellt sich ein strammer Sozi die Marktwirtschaft vor: Nicht der Kunde kann frei entscheiden, ob und wann er welche Dienstleistung nutzen möchte und was ihm das wert ist, sondern die Bank (oder noch besser: der Staat) legt fest, was es gibt und was nicht.

Denn jetzt kann ich entscheiden, ob ich mir das Bargeld vom Bankomaten meiner Hausbank gebührenfrei hole oder gegen Entgelt an einem anderen Automaten, zu dem ich bequemer komme, aber dafür eben bezahle.
Ich.
Frei.
Liberal.
Neoliberal.
Das muss ja des Teufels sein...

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