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Freitag, 20. Juli 2018

Rückfahrkarte

Ich wollte diesen Artikel im „Standard“ kommentieren. Höhnisch, bissig, den Bogen von den „Rebellen“ am Anfang zu den islamistischen Djihadisten am Ende spannen und dann quietschend über die Saiten der Propaganda knarzen lassen, die geharzt wurden von einem ranzigen Klumpen, der aus einer Lügengeschichte geschnitzt wurde, die das Universum vom nicht einmal mehr erwähnten Urknall der „Beobachtungsstelle“ zur offensichtlich erfolgreichen Friedensmission des bösen Russen und seines unmenschlichen Fassbombenwerfers, die es geschafft haben, ganz Syrien bis auf eine kleine Enklave der demokratischen Rebellen des „Islamischen Staates“, wieder in einen Zustand zu versetzen, in dem Frauen ohne Stoffsack auf die Straße gehen und Männer blasphemische Musik hören dürfen, umspannt.
Ich kann es nicht.
Nicht so.
Ich bin einfach zu verwundert über den Inhalt, den Tonfall und vor Allem das, was nicht da steht.

In Syrien endet in weiteren Gebieten der seit 2011 andauernde Krieg.“

Liebe Syrer, das ist eine gute Nachricht. Vor Allem für jene, die jetzt endlich, von der Sehnsucht nach der Heimat beseelt, die sie als Kriegsflüchtlinge verlassen mussten, wieder heimkehren können. Nach Aleppo zum Beispiel. Wo sicher große Wohnungsnot herrscht, da dort das biblische (oder auch koranische) Wunder geschah, dass mehr Menschen aus dieser Stadt flüchteten, als jemals dort gelebt haben, und trotzdem noch immer die Hälfte dort lebt. Hat was von Fischen und Broten. Und die aleppinischen Geflüchtlinge gingen ja auch über das Meer. Deshalb ist auch der römische Oberpope so futsch und weg von denen.

Unter russischer Vermittlung erreichte die syrische Regierung ein Abkommen mit Rebellen in der südwestlichen Provinz Quneitra. Dies meldete die staatliche Agentur Sana am Donnerstag.“

Man zitiert die bisher mindestens mit „RT“ und „Sputnik“ auf eine Stufe gestellte syrische Propagandaschleuder „Sana“ des angeblichen Fassbombenschleuderers ohne jede Scham und verzichtet sogar auf die über jeden Zweifel erhabene neutrale Berichterstattung des „Beobachters“?

Die Rebellen hätten die Übergabe schwerer Waffen zugesagt und erhielten freies Geleit in die noch besetzte Provinz Idlib im Nordwesten Syriens.“

„Rebellen“ ziehen frei ab in das vom osmanischen Sultan geschützte Islamistenreservat im Norden. Na so ein Zufall aber auch.

Flüchtlinge können in ihre Dörfer zurückkehren.“

Äh. Moment. Den muss ich nochmal fettgedruckt bringen:

Flüchtlinge können in ihre Dörfer zurückkehren.“

Äh, Baschar, hör mal, ich hab da was für dich. So ein Bündel Rückfahrkarten.

In der Provinz Idlib wurden am Donnerstag zwei seit Jahren von Rebellen belagerte Dörfer geräumt. Mehr als 7.000 überwiegend schiitische Bewohner wurden in Sicherheit gebracht, im Gegenzug werden hunderte Gefangene freigelassen. Der Deal soll von den iranischen Revolutionsgarden mit dem islamistischen Al-Kaida-Ableger Tahrir al-Sham ausgehandelt worden sein.“

Ach ja, die Rebellen der Al Kaida.
Das ist geblieben von der Zündelei des Friedensnobelpreisträgers: Zigtausende Tote, ein ausgebranntes Land und das Märchen von islamistischen Freiheitskämpfern.
Fucking for virginity.
Und wir, das bleibt zu befürchten, haben bündelweise unbenutzte Rückfahrkarten für den islamistischen Ausfluss dieses Irrsinns auf Lebenszeit an der Backe.

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