Wer seine eigene Meinung nicht an der Garderobe eines Parteischulungszentrums abgegeben hat, der wird mir wohl rechtgeben: die AfD hat (u.a.) mit Weidel, Gauland und Curio derzeit die mit weitem Abstand brillantesten Debattenredner im Bundestag.
Wenn der Begriff einer »diskursiven Gesellschaft« nicht völlig als gebetsmühlenartig wiederholtes Monopol von Alt- und Neomarxisten verludern soll, dann ist jede Hebung der Debattenqualität, auch wenn einem die vertretenen Standpunkte nicht behagen sollten, zu begrüßen.
Ein ebenfalls hervorragender Parlamentsredner wie der seinerzeitige Reichskanzler Fürst von Bülow hätte sicher seine Freude an der obigen Rede Weidels gehabt. Und wer nur einige seiner mit scharfer Klinge geführten Rededuelle mit führenden Sozialdemokraten gelesen hat, wird wissen warum!
P.S.: recht auffallend beim Schwenk der Kamera (um 10:48 ff.) über die tobenden Bundestagslinken war die gefaßte Gleichmut von Sarah Wagenknecht. Diese Ruhe darf durchaus als innere Bewegung gedeutet werden. Wagenknecht kennt einerseits die Macheloikes, mit denen das frühere SED-Vermögen der gesetzlich geforderten Restitution an die Öffentlichkeit entzogen wurde, dürfte aber — so wenigstens meine Einschätzung Wagenknechts — darin nicht selbst schuldhaft verstrickt gewesen sein. Da sie mithin kein von dieser Rede »getroffener Hund« war, konnte und mußte sie völlig ruhig bleiben. Mußte sie? nun, psychologisch mußte sie es wohl, denn ich schätze sie für zwar ideologisch verblendet, aber im Kern des Wesens als durchaus anständig ein (wenigstens für einen Politiker ...).
In Österreich muss man dabei unwillkürlich an die undurchschauberen und nie restlos geklärten Machenschaften der sog. Roten Fini denken (Rudolfine Steindling).
AntwortenLöschenStichworte dazu: KPÖ, DDR-Vermögen, SPÖ...
https://diepresse.com/home/zeitgeschichte/4574728/Rote-Fini_Die-Millionen-der-ChanelKommunistin
Gruß, astuga!
Erstklassig!
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