Immer wenn man denkt, es geht nicht noch tiefer bei der Anpatzerei
der Roten gegen die Person Kurz, kommt der „Standard“ daher und
legt eine Schaufel nach. Es war ja nur eine Frage der Zeit, wann
endlich die Antisemitismuskarte gezogen wird, weil Silberstein ja
Jude ist. Irgendwie hatte ich gehofft, so tief würden sie nicht
sinken, aber sie tun es. Kein Sumpf ist den Roten zu stinkig und zu
tief, um den inzwischen innig verhassten Kurz dort hineinzutreten.
Jetzt also haben die Rotpropagandisten eine „Expertin der
kritischen Diskursanalyse“ mit dem Fokus auf „Rassismus,
Antisemitismus und Fremdenfeindlichkeit“ ausgegraben, die
hochwichtig erklärt, Kurz und Pilz würden alle Schranken
niederreißen und mit „antisemitistischen Codes“ arbeiten.
Irgendwo buddeln die Sozen ja immer noch willige Knüppelschwinger
aus, auch wenn sie da immer mehr auf die aussterbende Kohorte
zurückgreifen müssen oder manchmal auch von Werbe-Agenturen
aufgestellte Holocaust-Omas erfinden.
Das mit den „Codes“ ist bekannt, ein alter Hut, an dem sich
Wichtigtuer aufrubbeln bis es aus ihnen herausplatzt. Gerne erinnert
man sich an den faschistischen Code „88“ auf dem Motorrad eines
Kinderkarussells, der einem selbsternannten Codejäger den
ultimativen Organsmus verschafft hat, endlich auch mal eine solche
Schweinerei der Nazis aufgedeckt zu haben, die sich dann als ganz
einfaches Missverständnis herausstellte: das Karussell kam aus
China, und da gilt die Zahl „88“ als Glückszahl. Naja, als
Codejäger muss man die Codes kennen, aber kann ansonsten strohdoof
sein, das macht den Job ja so interessant. Man muss nur aufpassen, ob
irgendjemand in der Nähe seinen 18. Geburtstag feiert oder einen
Negerkuss kaufen will, und schon kann man sich zum Helden aufspielen,
ohne auch nur eine der zwei tief schlafenden Hirnzellen aufwecken zu
müssen.
Das erklärt auch, warum die gleichen Leute nichts dabei finden, wenn
ganz real Palis neben ihnen schreien: „Juden ins Gas!“. Das ist
zwar eine Schweinerei, purer Antisemitismus, ach was, Judenhass der
tiefsten Ebene, aber Hallo, eben kein Code, also nicht so schlimm.
Kurz und Pilz, das hat die Codeknackertrulla jetzt herausgefunden,
die haben aber faktisch zum Holocaust aufgerufen.
Wie sie das gemacht haben?
Sie haben sinngemäß gesagt: „Wir wollen keine Silbersteins in
Österreich.“
Verstanden hat die Frau: „Jehova! Jehova!“
Obwohl der Satzzusammenhang in den Worten beider Zitierter jedem
denkenden Menschen ganz klar vermittelt, dass der Begriff
„Silberstein“ hier eindeutig für „Dirty campaigning“, für
„Dreckschleuder“, für „korruptes Arschloch“ steht, liest die
durch lebenslanges Codeknacken scheinbar leicht aus der mentalen Bahn
Geworfene nur eines: „Jude!“
Es ist das Gleiche, was immer wieder passiert, wenn die Polizei einen
farbigen Drogendealer einkassiert und sich dafür als „Rassisten“
bespucken lassen kann. Denn die wirklichen Rassisten sind jene, die
Menschen ausschließlich über ihre Hautfarbe, ihre Nationalität
oder ihre Religion definieren. Die es nicht verstehen können und
nicht verstehen wollen, dass man einen Juden vielleicht deshalb als
Arschloch bezeichnet, weil er schlicht und ergreifend ein Arschloch
ist und nicht, weil er ein Jude ist.
Wäre Silberstein Russe oder Chinese, hätte sich auch kein Mensch
berufen gefühlt, darin antirussische oder asiatophobische Codes zu
erkennen. Absoluter Mumpitz.
„"ZiB"-2-Moderator
Armin Wolf etwa hielt Pilz auf Twitter ein Foto aus den 1930er-Jahren
vor, auf dem ein nationalsozialistisches Transparent mit dem Slogan
"Diese Stadt ist judenfrei" zu sehen ist – und fragte:
"Ist echt zu viel verlangt, dass sich Politiker daran
erinnern?"“
Ist es eigentlich zu viel verlangt, dass ein Moderator des
öffentlich-rechtlichen Fernsehens politisch neutral bleibt und sich
nicht zur Hure seines Parteibuches macht? Nur weil die Roten gerade
gegen Kurz und als Kollateralschaden gegen Pilz eine Hetzkampagne
führen, die vor keiner Niveaulosigkeit Halt macht, muss ein
Nachrichtenmoderator nicht sofort das von den Genossen hingeworfene
Stöckchen apportieren und dem Gegenüber auf die Birne hauen. In
einer Demokratie hätte man solche Köter nach dem ersten Kläffen
zurückgepfiffen, aber eine Demokratie bräuchte gar keine
„öffentlich-rechtliche“ Medientrompete.
Das weiter folgende Gesülze der Diskussions-Code-Expertin, die auf
jeder Smalltalk-Party der absolute Brüller sein dürfte, wenn sie
bereits nach dem ersten „Guten Abend!“ zur diskurstheoretischen
Tiefenanalyse dieser bereits von den Nazis verwendeten Floskel zur
Verherrlichung der Finsternis übergeht und irgendwann nach Polizei
und Staatsschutz schreit, weil permanent Nazi-Codes verwendet werden,
kann man sich sparen. Man möchte solchen Leuten von ganzem Herzen
ein freundliches „Sie sehen aus wie 18!“ schenken. Blöderweise
verstehen sie dann diesen Code vor lauter Eitelkeit sehr
wahrscheinlich nicht.
Nochmal: dieser Silberstein ist eine ungustiöse Gestalt, ein
Windbeutel, ein dubioser Widerling, wie ihn nur die Roten engagieren
konnten in der Hoffnung, er könnte ihnen noch ein paar Prozente
erschleichen, die sie durch Ehrlichkeit und Authentizität zu
bekommen nicht mehr in der Lage sind. Und er ist ein solcher
Schleimbeutel nicht, weil er Jude ist, sondern obwohl
er Jude ist. Jude zu sein ist kein Persilschein. Und das gilt in
vollem Umfang für Schwarzer, Moslem oder Österreicher ebenso.
Hätte der Typ Huber geheißen und wäre aus Maria Lankowitz, könnte
man den Satz „Wir wollen keine Hubers in Österreich!“ ganz
einfach so verstehen, wie er gemeint ist.
Erst wenn wir das mit dem Namen „Silberstein“ auch tun können,
ohne dass jemand „Jehova!“ versteht und eine achso niveauvolle
Zeitung das apportiert, haben wir wieder einen Zustand der Normalität
erreicht.
1 Kommentar:
Auch wenn man den Namen Soros ausspricht, ist man automatisch sofort Antisemit!Für mich ist das ein internationaler skrupelloser Gangster, unabhängig von seiner Herkunft!
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