„Ich bin ein überzeugter und konsequenter Kritiker des Parteien-Parlamentarismus und Anhänger eines Systems, bei dem wahre Volksvertreter unabhängig von ihrer Parteizugehörigkeit gewählt werden.“
Alexander Issajewitsch Solschenizyn, 2007

Donnerstag, 12. Oktober 2017

Kahlschlag

Der kommende Sonntag wird, über den ganzen Trubel um den rotbraunen Sumpf, in dem sich die SPÖ gerade ersäuft, fast unbemerkt noch eine andere kleine Sensation mit sich bringen. Abtauchen mit Anlauf, oder Kahlschlag durch Baumumarmen, sozusagen: die Grünen, jene durch die kompetenzminimierte Frontgeschlechtsperson Lunacek hochverdient vertretene Truppe verbiesterter Reglementierungsfetischisten, wird es locker zerdritteln. Nachdem die verschnupfte Matrone aus den Karawanken erst die Jugend aus der Partei geworfen hat und dann aus Altersgründen oder so von dannen zog, wurde die Partei ja erneuert durch den Einsatz einer altgedienten selbstherrlichen Berufspolitfigur mit lebenslangem EU-Hintergrund, was sich ja in Deutschland bei den Roten auch als äußerst erfolgreiches Konzept herausgestellt hat.

Dieses Pulverisieren hat bereits für eine recht erholsame Ruhe aus den Reihen der sonst sich gern zu jedem Mist mit irgendeinem altklugen wie sinnleeren Kalenderspruch zu Wort meldenden Melonen geführt. Man ist in sich gegangen und hat wohl festgestellt, dass da nicht mehr viel ist. Ob dies zu bleibenden Einsichten führt, darf mehr als bezweifelt werden; selbst wenn die nur noch eine Handvoll Hanseln am Katzentisch der Nationalratskantine darstellen, werden sie sicher bald wieder irgendwas zum lautstark Fordern finden. Und wenn es nur das Einhalten des Ramadan und der Halal-Regeln durch die Kantinenküche ist.

Noch härter käme es ja, wenn (Wer hätte so etwas für möglich gehalten?) sie nicht einmal die läppische 4%-Hürde stemmen würden und ganz rausfliegen. Muss man sich mal vorstellen: 5 Jahre lang „hohes Haus“ ohne Empörung, Ruf nach Reglementierung und Warnung vor den Nazis! Danke, Peter Pilz!

Aber das Allerschlimmste für die Melonen ist ja ganz was Anderes, wie die „Presse“ gestern vermeldete: Millionenverluste bei der gewohnten Selbstbedienung aus dem Steuertopf! Dabei muss man sich mal die Beträge genauer ansehen, um zu erkennen, wo in der teuersten Demokratiesimulation der Welt die Gelder für die Silbersteins dieser Welt herkommen.

Jedenfalls ist das, was da am meisten bejammert wird, der Verlust von Staatsknete.
Allerdings habe ich jetzt nicht wirklich überbordende Angst davor, dass die aus der Auslese entfernten Gestalten plötzlich irgend einer Beschäftigung in der sozial kalten Privatwirtschaft, also der echten und nicht der simulierten der „Politikberater“ und „Experten“ im Dunstkreis der Bundes- und Landespolitik, nachgehen müssen um sich ein karges Brot zu verdienen. Abgesehen von Postenabsicherung über mehrere Ebenen (EU-Bund-Land-Gemeinde) winken auch vielen weiterhin die üppigen Beamtenposten, von denen sie sich nur zeitweise freistellen haben lassen und auf die sie jetzt eben wieder vollen Anspruch haben, oder Irgendwas-mit-Medien-Jobs, Beraterposten, Gleichstellungsbeauftragte, Landestierschutzbeauftragte oder Irgendwas-an-der-Uni. Meist nicht an der Technischen.

Aber wo die Kohle jetzt ganz sicher fehlen wird ist bei der Propaganda. Gut, im ORF und einigen Blättern am linken äußersten Rand der Medienrepublik wird man sich über internes Personal noch Gehör verschaffen können, aber ansonsten werden die allein plakativ bald dort zu finden sein, wo sich die Neos jetzt befinden. Und hoffentlich auch bleiben. Das wird erholsam.

Mein Mitleid hält sich in engen Grenzen, die durchaus von scharf aufmunitionierter und gern zum Schießbefehl bereiter Schadenfreude bewacht werden. Und was das Schönste an diesem Kahlschlag ist: die Grünen haben den ganz allein hinbekommen. Ganz ohne Axt.

Und nein, auch wenn die Jaulautomaten schon aufgestellt sind und ihre immer gleiche kratzige alte Platte aufgelegt haben: Es ist kein „Rechtsruck“, der durch Österreich geht, sondern eher eine „Linksflucht“, denn die meisten eurer Ex-Wähler wollen nur weg von euch. Und denen müsst ihr nun einmal alles nachsehen, denn es sind ja „Geflüchtete“.
Vor euch.

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