„Ich bin ein überzeugter und konsequenter Kritiker des Parteien-Parlamentarismus und Anhänger eines Systems, bei dem wahre Volksvertreter unabhängig von ihrer Parteizugehörigkeit gewählt werden.“
Alexander Issajewitsch Solschenizyn, 2007

Samstag, 20. Juli 2019

Die Festung

Europa darf keine Festung sein!
Deutschland darf keine Festung sein!
Berlin darf keine Festung sein!
Der Reichstag – wird eine.
Dort treffen sich ja auch weit wichtigere Leute als der sie umgebende Pöbel. Leute, die so wichtig sind, dass eine Handvoll davon schon über die Hälfte von 709 ist. Menschen (abgesehen von einer Handvoll dieses auch noch renitent ernst meinender), die für Freiheit, Demokratie, Zuversicht und Toleranz stehen. Und vor diffusen Ängsten warnen. Vor Abschottung und Verweigerung der Anerkennung der Alternativlosigkeit der Willkommenspolitik ihrer Herzensregentin.

Leider scheinen diese Menschen selbst aber vor diffusen Ängsten nur so schlottern. Immerhin wird „Revolution Chemnitz“ irgendwann auch wieder aus dem Knast kommen, und sich neben dem Luftgewehr und den vorsorglich geleerten Glasflaschen vielleicht noch eine am Flughafen von Franco A. im Baucontainer 18 versteckte Puffen besorgen und dann mit einer von den Gelbwesten gespendeten Ente mit Identitären-Abzeichen quer über den holperigen Rasen des Reichstages brettern – und dann, ha, werden sie aufgehalten von einem zehn Meter breiten Burggraben, der die Festung der Demokratie vor jeglicher Unmutsbekundung des Pöbels schützt! Pech gehabt, renitentes dunkeldeutsches Pack, eure Lichtgestalten haben sehr lange Arme, da reicht die Armlänge Abstand bis über die Burgwehr! Und eine andere Gefährdung gibt es nach offizieller Realitätsfestlegung aus dem Wahrheitsministerium nicht.

Wenn es noch eines Beweises für die Verlogenheit dieser (und hier denke ich mir eine Bezeichnung aus, die ebenso treffend wie justiziabel sein dürfte) bedurfte, die einem ja schon nach der Mauer-Poller-Posse um das Büro des ahnungslosen damaligen österreichischen Bundeskanzlers und nunmehrigen Vielfliegers zwischen Tel Aviv und Moskau (oder fährt der die Strecke immer brav mit der Bahn, so als Greta-Bewunderer und Klimaretter?), der vielgeliebten Pizzaprinzessin Kern, klar sein müsste – bitte, hier ist er. Das Geheimnis um Merkels Zitteranfälle dürfte auch gelöst sein: es ist nackte Angst. Und da ein Rückzug auf den Obersalzberg zu offensichtlich wäre und der Führerbunker nicht mehr in Betrieb ist, muss also im Angesicht des Endkampfes eine Festung geschaffen werden. Mit Sperranlagen und Burggraben. Ob es auch Selbstschussanlagen und automatische Drohnenabwehr gibt, weiß ich nicht, aber vielleicht kommt das auch noch heraus.

Und eines darf nicht vergessen werden: Es hat nichts, absolut gar nichts mit einer Gefährdung durch jüngst auf Regentinnenweisung importierte Neubürger zu tun. Pfui Hetze!

P.S. Sollte es sich bei den Projektanten und Baufirmen um jene handeln, die auch für den Flughafen verantwortlich zeichnen, dann wird das die nächste große Posse von Berlin. Frühestens in zwölf Jahren kann damit gerechnet werden, dass es eine Ausschreibung gibt für das Befüllen des Burggrabens mit – um korrekt zu bleiben – gesegnetem Wasser, das mit einer koscheren Holzkelle aus einem für halal erklärten Teich handgeschöpft werden muss. Kurz vor Beginn des Befüllens wird dann ein Gutachter Mängel in der Brandmeldeanlage des Burggrabens feststellen, die einfach nicht vorhanden ist, obwohl in der Vorschrift ein Verzicht darauf mit der Begründung, es würde sich immerhin um ein mit Wasser befülltes Loch handeln, das nur schwere Chancen hat, sich zu entzünden, nicht erwähnt wird...

Freitag, 19. Juli 2019

Und wieder die menschliche Dummheit

Erster selbstfahrender Bus erfasst Fußgängerin“ titelt die „Krone“, und begeht damit den klassischen Fehler der Berichterstattung über menschliche Dummheit.
Wir erinnern uns: Jedesmal, wenn es den Leuten an den ersten schönen Wochenenden im Frühling den Hormonschub durch den präfrontalen Cortex pumpt und das Denken beim Anblick des frisch ausgemotteten Motovelozipeds in reinem Testosteron ersäuft, dann lesen wir wieder diese bullshittigen Schlagzeilen: „Der Straßenverkehr forderte drei Todesopfer“ oder „Das Osterwochenende forderte einen hohen Blutzoll“.

Es gibt einen einfachen Grundsatz, wie man Bullshit erkennen kann: Immer dann, wenn ein Abstraktum oder Ding zum Schuldigen erklärt wird, wenn Menschen beteiligt sind, handelt es sich um Bullshit. Warum wohl hat noch niemand den Straßenverkehr oder das Osterwochenende verklagt? An welche Adresse sollte man auch die Vorladung schicken?
Weder der Straßenverkehr noch das Osterwochenende und ebensowenig ein „selbstfahrender Bus“ haben jemals irgendwas gefordert, angefahren, erfasst oder – last but not least – terrorisiert. Die Nummern „LKW rast auf Weihnachtsmarkt“ oder „PKW rast in Menschenmenge“ fallen da nämlich auch darunter. LKWs und PKWs machen sowas nicht einfach so.
Es sind immer Menschen. Immer. IMMER.

Doch zurück zu dem „selbstfahrenden Bus“, der einfach so mal eine arme Fußgängerin „erfasst“ hat. Wie hat er das angestellt? Hat er vor dem Schutzweg Gas (oder Elektronen) gegeben? Hat er die Fußgängerin auf dem Trottoir verfolgt, bis er sie endlich kurz vor ihrer Haustür erwischt hat?
Nein.
Wir erfahren:

Unser Operator meldet, dass eine Dame mit Kopfhörer und Blick am Handy die Straße passiert hat. Der Bus hat sie links seitlich touchiert.“

Aha.
Fassen wir zusammen. „Dame mit Kopfhörer“, „Blick aufs Handy“ und „seitlich touchiert“.
Klartext: Ein typischer Smombie, Stöpsel in den Ohren um besser nichts zu hören als überlaut aufgedrehte Musik und den Blick starr auf das Smartphone getackert, um die neueste WhatsApp-Nachricht auch nicht um eine Zehntelsekunde zu spät zu bemerken, latscht faktisch blind und taub quer durch den Straßenverkehr, der bekanntlich recht ignorant ist, da er nur ein Abstraktum aus schwammigen Polizeiberichten ist. Und dieser sich selbst im wahrsten Sinne des Wortes sinnbefreite Trampel rennt auf diese Weise seitlich gegen den vorbeirollenden Bus.
Meine Fresse, hatte die ein Glück! Wäre das ein Schlenki mit Fahrer in voller Fahrt gewesen, hätte man ihre Reste mit einem feuchten Fetzen vom Asphalt wischen können! Aber die Spielzeug-Rollgondel fährt maximal 12 km/h, um uns schon mal auf die klimaneutral entschleunigte Eselkarren-Zukunft vorzubereiten, und hat als rollender Roboter zum Glück eine weit kürzere Reaktionszeit als ein menschlicher Busfahrer (der mit etwas Pech gar nicht mitbekommen hätte, wenn ihm während der Fahrt seitlich jemand ins Chassis rennt) und ist sofort stehengeblieben. Sie kam mit einem aufgestoßenen Knie weg.

Die korrekte Schlagzeile wäre gewesen: „Hirnloser Smombie ramponiert selbstfahrenden Bus“. Jetzt muss natürlich das komplette Projekt auf Eis gelegt werden und alle „Experten“ rätseln, wie es passieren konnte, dass ein autonomer Bus eine arme Fußgängerin erfassen konnte.
Dabei ist die Antwort einfach: Hat er nicht! Die ist ihm reingerannt!
Das ist wie bei dem russischen Versicherungstrick, wo der, der vor dir an der roten Ampel stehenbleibt, einfach den Rückwärtsgang einlegt, mit Vollgas in dein Bug rammt und dann die Polizei ruft, um dich für den Auffahrunfall festzunageln. Deshalb haben die da alle eine Dashcam. Oder dieser 2016 ein paarmal versuchte Trick von GoldstückchenTM, sich finanziell zu verbessern, indem sie stehenden Autos auf die Motorhaube gesprungen sind und dann schreiend zu Boden gingen und den Autofahrer beschuldigten, ihn angefahren zu haben. Es scheiterte an Zeugen und scheint deshalb heute kein Thema mehr zu sein.
Mit ihrer hirnlosen Blödheit hat dieser Smombie es geschafft, einen Großeinsatz auszulösen (Polizei, Unfallkommando, Rettung und mehrere Fahrzeuge der Wiener Linien sind zur Ilse-Arlt-Straße ausgerückt.“) wegen einem geprellten Knie. Wenn die statt gegen den Bus gegen einen Laternenpfahl geknallt wäre, hätte es kein Schwein interessiert. So geht der Schaden in die Zigtausende.

Und die Klugscheißer in den Foren toben natürlich, dass dürfe ja nicht sein, dass so ein automatisch fahrender Bus nicht rechtzeitig stehen bleiben kann – und man erkennt die durch die oben erwähnten Schlagzeilen komplett aufgeweichten Hirne. Ob ein Fahrzeug rechtzeitig stehen bleiben kann hängt nämlich von zwei Größen ab: erstens der Reaktionszeit, und da ist jeder Roboter weit schneller als ein Mensch; zweitens der Geschwindigkeit des Fahrzeugs; drittens dem Gewicht, also die Schwungmasse des Gefährts und viertens dem Abstand zum Hindernis bei dessen Auftauchen.

Wenn also, wie ein genanntes Beispiel war, plötzlich ein spielendes Kind zwischen zwei Autos einen Meter vor dem Bus auf die Straße rennt, dann ist es einem menschlichen Fahrer sogar noch unmöglicher, rechtzeitig stehen zu bleiben. Weil Schrecksekunde; bei 30 km/h macht die bereits 10 Meter Fahrweg aus, bevor der Fahrer überhaupt seinen Fuß auf das Bremspedal stemmt. Der Roboter würde da schon stehen. Aber beide zu spät, weil, und jetzt wird es für jene schwer, die glauben, die Realität wäre nur ein soziales Konstrukt, geboren aus einem Sprechakt: PHYSIK. Dieses eklige patriarchalische Unterdrückungsinstrument, das leider diesseits des Ereignishorizonts von Schwarzen Löchern überall allgemein gültig ist. Geschwindigkeit, Weg, Bremskraft, Schwungmasse. Lassen sich so lange exakt berechnen, bis menschliche Dummheit ins Spiel kommt. Und damit Smombies. Dann kommt sogar Einstein nicht weiter.
(War da nicht erst vor ein paar Tagen was mit einem Bengel, der vor lauter Handygaffen das Ende vom Bahnsteig übersehen und in eine einfahrende S-Bahn gerannt ist?)

Wenn man ein Fahrzeug erst dann zulassen will, wenn es garantiert keinen Unfall erleben wird (denn verursachen tut es diesen in keinem der genannten Fälle) und immer, egal wie die Umstände sind, garantiert rechtzeitig stehen bleibt, dann kann man es niemals zulassen. Weil es irgendwann eben genau den Trottel gibt, der als Smombie seitlich in das Auto rennt und dann schfreit.

Ich täte der Frau ja den Schaden am Fahrzeug und vor Allem den Totalausfall eines kompletten, zig tausende Euro teuren Projektes in Rechnung stellen.

Und nein, das beinhaltet keine Wertung meinerseits, ob autonome Busse wirklich notwendig sind. Aber warum die von der selbsternannten Arbeiterpartei verwalteten Wiener Linien ihre Busfahrer von Robotern ersetzen lassen wollen, müssen die Busfahrer ihre Genossen Führungskräfte selbst fragen.

Donnerstag, 18. Juli 2019

Spurwechsel

Unser Pudel Kern, eh schon wissen, ist also doch auf der vehement dementierten Stelle bei der russischen Staatsbahn aufgeschlagen, um die er sich nicht beworben hat. Muss er also dank dem toiflischen Putin doch keine Pizza austragen, was ja auch besonders weh tun würde. Ich täte glatt eine „Pizza Salvini“ bei ihm bestellen. Das ist die mit dem Nutella drauf.
(Futter für unsere kleinen Forentrolle: Ja, weil sie braun ist. Die opfere ich dann genüsslich vor meinem bekannten Putin-Verehrungsaltar im Keller, runtergespült mit Wodka. Aber nicht Gorbatschow, der schmeckt so demokratisch, da nehme ich lieber einen Jelzin. Der macht so torkelig wie steirischer Juncker, besonders wenn man ihn mit Ischias trinkt.)

Ich staune immer wieder, mit welchen gefinkelten Schachzügen der Genosse Vladimir Vladimirowitsch die europäischen freiheitlich demokratischen Rechtsstaaten untergräbt und angreift! Er unterstützt ja, dem bekannten Narrativ linker Kampfpostillen folgend, die europäischen Rrrächten und Rrrächtsäxtrrrämen, und das macht er ganz geschickt dadurch, dass er seine erklärten demokratischen Feinde aus dem linken Lager der Sozialisten mit fetten Pfründen versorgt. Er weiß ja, dass diese armen Holer dessen, von dem sie glauben, dass es ihnen zusteht, bei keinem fetten Happen Nein sagen können. Und so köderte er den Ewig Ungewählten, das vom dumpfen Wahlpöbel vollkommen verkannte Genie, mit einem fetten Staatsbahnposten, und der konnte gar nicht anders, als dem sozialistischen Reflex des Zubeißens zu erliegen.

Jetzt zappelt er an der Angel des toiflischen Putin.
Dabei hat der Kremldespot das nur getan, damit die bösen verfassungsextremen Rrrächten hier wieder Munition gegen die mutigen und auf verlorenem Posten einsam gegen das Unbill des rrrächten Vormarsches kämpfenden Demokraten haben.
Anders kann ich es mir nicht erklären, dass diese tiefe Verbundenheit zwischen Kern und Putin hier zelebriert wird, die nach dem Dogma der Sozen, dass Putin ein ekliger Feind und zu sanktionierender Schwefelbube sei, doch gar nicht existieren dürfte. Denn wie kann ich Sanktionen gegen ein Land fordern und sogar noch gegen den Ausbau von dessen Breitspurbahn bis Wien poltern, und dann in genau diesem Land einen Führungsposten bei der Bahn übernehmen?

Oder kann der toiflische Putin gar nichts dafür und es geht einzig nur um die allseits bekannte Raffgier und Prinzipienlosigkeit der Sozen? Deren Wähler aus der Arbeiterschaft immer noch an Einzelfälle glauben, wenn ausflockende rote Funktionäre plötzlich selbst in Großkonzernen landen oder bei denen, die sie sonst noch so als Feindbild postulieren. Dass es System haben könnte, die anderen als Knechte der Großkonzerne hinzustellen, aber selbst nach getaner Arbeit fette Versorgungsposten bei genau diesen abzugreifen, darauf kommen der kleine Seppel und die kleine Zenzi nicht. Die machen brav ihr Kreuzerl bei den Roten und denken sich: Na, so sind die ja nicht alle. Man darf ja vom Handeln des Einen nicht auf die ganze Partei schließen.
Nicht bei den Roten.
Moskau ist ja nicht Ibiza.

P.S. Einwurf der liebreizenden Fragolina, als ich ihr den Text vorlas:
Schon gemein vom Putin! Kern hat sicher erstmal empört abgelehnt, aber als Putin nachlegte: „Wir haben aber Breitspur!“, da konnte er nicht mehr widerstehen...

Mittwoch, 17. Juli 2019

Weird Sisters

Warum nur muss ich bei diesem Bild an Shakespeares „Macbeth“ denken?


Das Feiern des Schmerzes

Eigentlich interessiert mich das Adabei-Geblubbere um Stars und Sternchen nicht sonderlich, aber durch Zufall habe ich den Namen „Pink“ gelesen und dachte mir, na da musst du doch mal schauen, für was sie die jetzt „geshitstormed“ haben. Als sie noch kaum einer kannte, habe ich die mal in einem Konzert in der steirischen Provinz erlebt, und bin bis heute erstaunt, was sie auf der Bühne konnte. Hört man in ihrer inzwischen recht gebügelten Blechdosen-Popmusik nicht, was die stimmlich drauf hat. Aber das nur am Rande.
Was war also passiert?
Pink war mit Familie in Berlin, und natürlich hat sie als jemand mit jüdischen Vorfahren auch das Holocaust-Denkmal besucht. Und fröhlich ein Bild getwittert, auf dem zu sehen ist, wie ihre ungezogenen Blagen doch wirklich mitten zwischen den in Beton gegossenen offiziellen Schuldgefühlen der Deutschen lachend Fangen spielen.

Prompt jaulten die in ihrer Schuldtherapie aufgeschreckten Empörautomaten auf und shitstormten drauflos. Was anderes können sie ja auch nicht als Stürme mit dem Einzigen zu entfachen, das zu produzieren sie in der Lage sind.

Wie kann man auch die genussvoll zelebrierte Ewige Schuld nur so grauenhaft lebensfroh entweihen? Pink und vor Allem ihre kleinen Kinder haben die nach Schmerz und Flagellantentum schreiende deutsche Seele nicht verstanden. Sie entweihen den Schrein des deutschen Schuldschmerzes durch fröhliches Herumgerenne. Ketzerei!

Dieses Denkmal ist offensichtlich nicht dazu da, den Opfern zu gedenken, sondern dem Rest der Welt den ewigen Schmerz der deutschen Erbschuld zu versinnbildlichen. Deshalb können sogar Halbjüdinnen wie Pink oder Volljuden wie Broder zu Ketzern am Gedenken erklärt werden.
Deutschland gedenkt nicht der Opfer, es gedenkt der Täter. Es trauert nicht um die Toten sondern zelebriert Zerknirschtheit. Es gilt nicht, den Überlebenden eine sonnige Zukunft zu gönnen, das erkennt man ja auch immer wieder am Umgang mit dem Staat Israel, sondern es geht um das genüssliche und medienwirksame Suhlen in der eigenen Schuld. Das will man sich nicht durch blöde Kinder der Überlebenden versauen lassen.

Es ist eine geradezu kultische Verehrung der Schuld der Vorfahren, die in Deutschland richtiggehend genussvoll zelebriert wird, die man dort aber nicht erwähnen darf, weil jede Respektlosigkeit gegenüber dem eigenen Erbschmerz als schwere Sünde und Nazitum angesehen wird. Dass man den wirklichen Opfern des damals Geschehenen damit eigentlich, den eigenen Schmerz theatralisch bejammernd, ins Gesicht spuckt, merken die nicht einmal. Bevor sie symbolisch auch nur eine Minute im Gedenken an die Millionen toten Juden im Hinterzimmer Shiwesitzen würden, böllern sie lieber Betonblöcke in die Stadt und tröten stolz vor der ganzen Welt ihre Schuldverarbeitung hinaus. Wer dieses Denkmal der Schande – Copyright Jakob Augstein – entweiht, der stört nicht das Gedenken an die Toten sondern die Therapiesitzung der Nachfahren der Täter.

Kinder, die zwischen „Mahnmalen“ jauchzend Fangen spielen – das wäre doch genau die notwendige Orientierung in eine lebensfrohe Zukunft, die endlich ein Gegenpol zur todbringenden Vergangenheit sein kann! Die Millionen Ermordeten hätten sicher mehr Freude daran, dass Kinder, auch jüdische Kinder, heute mitten in Berlin lachend Fangen spielen können, als daran, wie sich theatralisch selbstbeweihräuchernde Berufsbetroffene in geradezu kultischer Verehrung ihrer eigenen Vergangenheitsbewältigung suhlen.

Doch ausgerechnet jene, die sich als progressiv und zukunftsorientiert selbstmissverstehen, haben ihren Fokus einzig und allein auf zwölf Jahre in der ersten Hälfte des vorigen Jahrhunderts zusammengezogen; sie messen die Welt und jeden Menschen ausschließlich an diesen zwölf Jahren und deren Umgang damit. Wer sie beklagt, beweint, betrauert, die ewige Schande beschwört, die ewige Schuld zelebriert, der hat Chancen, eventuell als Mensch anerkannt zu werden – der Rest ist Nazidreck. Denn sie teilen sogar die Menschen in genau jene zwei Gruppen ein, die die Nazis erfunden haben: die arisch-weißen nationalsozialistischen Herrenmenschen und den restlichen Dreck. Nur kehren sie die Bedeutung um. Für sie gibt es nur den arisch-weißen nationalsozialistischen Dreck und die Gruppe der moralischen Herrenmenschen, zu denen sie sich zugehörig fühlen. Im Umkehrschluss ist jeder, der nicht zu ihnen gehört, natürlich Nazidreck. Das können inzwischen auch Türken, Libanesen oder eben gar Juden sein. Der Deutsche in seiner Gründlichkeit lässt sich weder seinen Größenwahn noch seinen Weltschmerz von irgendwem verhageln!

Es sind ewiggestrige Idioten, die permanent von Progressivität reden, sich aber nur auf einen Punkt der Vergangenheit fokussieren; die von Diversität palavern, aber nur Schwarzweiß zu erfassen in der Lage sind; die nur Gut und Böse, nur Ich und die da, nur ihre Filterblase zu akzeptieren in der geistigen Lage sind. Farbenblinde, die Buntheit predigen und doch nur alles in blutrot tauchen können. Antifaschisten, die ohne selbsterfundene Faschisten eben nichts wären außer irgendwas mit Anti. Weil sie für Pro nix zusammenbringen.

Ich bewundere diese Kinder, ich gratuliere ihnen zu ihrer Lebensfreude, mit der sie in eine Zukunft rennen, die ihnen gehört. Sie pfeifen auf die Vergangenheit.
Gut so.
Sie werden noch früh genug von ihr eingeholt werden.
Mir sind jedenfalls Kinder, die lachend in einem Mahnmal Fangen spielen, dreimal lieber als jene, die am Schulhof ihre Klassenkollegen zusammentreten.

Dienstag, 16. Juli 2019

Es ist entschieden

Nun hat also nach dem Ischiasgeplagten die zweite Merkel-Marionette den Karlsthron bestiegen. War zu erwarten, denn wie prophezeit: die Sozen tröten zwar laut herum, wenn man ihnen aber drei Dinge verspricht, nämlich Plätze am Futternapf, Posten für die Freunderl und neue Steuern, die sie den Leistenden abpressen können, dann fallen die vor Glückseligkeit jauchzend im Liegen um.

Wir können uns zurücklehnen und auf den Stoff zum Schreiben warten. Wird nicht lange dauern. Welche Versprechen wird sie wie schnell brechen? Wer wird als Erster aufwachen und das Lügengebäude erkennen, außer den bösen ultrarechten Schwefelunholden, denen der linke Glaube an die Großartigkeit der umjubelten Uschi schon immer gefehlt hat? Wer wird die lukrativen Beraterverträge für die zu selbständigem Denken nicht besonders befähigte, nichtsdestotrotz aber offensichtlich selbstüberschätzend beratungsresistente Gummiente Merkels bekommen? (Erwartungsgemäß McKinsey, schon um die eigenen Söhne gut zu versorgen…) Wie schnell wird sie Merkels Wunsch nach erzwungenem Durchdrücken der Rechtsgültigkeit des Migrationspaktes auch gegen jene EU-Staaten, die ihn nicht unterschrieben haben, erfüllen? Wie schnell wird sie die Prioritäten ihrer Herrschaft auf Gender und Feminismus konzentrieren? Wie haltungsbeweisend wird sie den europaweiten Kampf gegen Rechts forcieren? Wie schnell ihr Amt missbrauchen, um ihrer Herrin daheim die AfD vom Halse zu schaffen?

Oh, es wird spannend. Wenn VdL so handelt, wie VdL schon immer gehandelt hat – und es spricht nichts dagegen – dann wird die Herrschaft des trunkenen Truchseß dagegen noch wie eine Regentschaft der Weisheit und Nüchternheit erscheinen. Wir werden tägliche Inkompetenz erleben, die in harten Grauslichkeiten für die schrumpfende Menge der Schon-länger-hier-alles-Bezahlenden gipfeln werden – und das alles mit der gerechtfertigten Erwartung, das Von der Leyen wie immer einen Scherbenhaufen hinterlassen wird. Die EU wird empfindlichen Schaden nehmen, und man wird blöken, dass es an bösen Hetzern und Spaltern liegt, aber es wird eben doch nur ein Abbild der Scherbenhaufen sein, die Uschi noch nach jedem Amt hinterlassen hat. Diese Frau ist offenbar ebenso unfähig wie inkompetent und korrupt. Erfüllt also alle Anforderungen an einen EU-Posten.

In Deutschland hat sie drei Ministerien heruntergewirtschaftet, die komplette Bundeswehr (bei deren Generälen heute wahrscheinlich die Schampuskorken knallen) an die Wand gefahren und Millionen Steuergelder verbrannt, Korruptionsermittlungen an der Backe und jegliches Vertrauen verspielt – also die ideale Besetzung für den angeblich mächtigsten Posten in Europa.
Ich freue mich. Für die Bundeswehrsoldaten jeden Dienstranges ebenso wie für die EU-Insassen. Denn auch wenn sie unter der Kompetenzgranate leiden werden, am Ende besteht die Chance, dass sie die EU ebenso zertrümmert wie alles, was sie bisher angegriffen hat. Dann war‘s das. Game over.

Nachtrag: So schnell kann es gehen und Freude schlägt in Mitleid um. Ich hatte Hoffnung für die Bundeswehr, vielleicht doch eine kompetente politische Führung zu bekommen, auch wenn die Personaldecke unter Ihrer Intriganz Angela der Meuchelnden dafür sehr dünn geworden ist, doch Ach! Es wird Annegret Kramp-Karrenbauer. Das Verteidigungsministerium wird von Merkel offenbar als Spielzimmer für ihre aktuellen Prinzessinnen betrachtet, wenn sie sich an allen anderen Baustellen als unfähig erwiesen haben.
So schnell kann Hoffnung vergehen.
In Deutschland ist wirklich Hopfen und Malz verloren.

Doppelte Maßstäbe

Man vergleiche bitte einfach mal die Berichterstattung über die Militärparaden zu den Nationalfeiertagen.
USA: Trump lässt sich feiern, protzt mit pompöser Militärmacht wie Putin oder andere Diktatoren, hat seine Spießgesellen um sich geschart und lässt den vergangenheitsempfindlichen Deutschen kalt erschauern.
Frankreich: Macron bietet eine tolle Vorstellung europäischer Verteidigungsmacht mit einer imposanten Militärparade, feiert mit seinen europäischen Freunden, Merkel würdigt seine große Geste.
Man erinnert sich an die Pressemeldungen der TASS, über die immer der Witz kursierte, sie würde über ein Rennen zwischen dem sportlichen Schauspieler Reagan und dem altersklapprigen Breshnew berichten: „Der dekadente Ableger des Imperialismus konnte nur mit Mühe den vorletzten Platz belegen, während unser geliebter starker Vater der Nation mit Leichtigkeit einen imposanten zweiten Platz belegte!“

Fakt ist: Beide sind gewählte Präsidenten ihrer Staaten und begehen, wie alle ihre Vorgänger auch, den Nationalfeiertag mit einer Militärparade. Kann man zu stehen wie man will, ist dort eben Tradition. Aber die Medien entblößen ihre Gesinnung offen, indem sie nicht einmal halbwegs versteckt geradezu ekelerfüllt über Trump herziehen und nur wenige Tage später die gleichen Fakten über Macron voll Jubel und Zärtlichkeit berichten. Immer mit dem Anspruch, faktenbasiert und wertneutral zu sein. Eine neue Umschreibung für verlogen und heuchlerisch, wie es scheint.

Ach ja, ein Treppenwitz am Rande: der böse Trump „lässt sich feiern“, und das offensichtlich mit Erfolg, denn die versammelten Amerikaner jubeln ihm zu. Der gute Macron bietet seinem geliebten Volk eine imposante Vorstellung und wird dafür gnadenlos von diesem ausgebuht.

Montag, 15. Juli 2019

Die schrecklichen Folgen menschlicher Dummheit

Ich kann es nicht fassen. Man wird ja immer wieder mit der laut Einstein bekanntlich unendlichen menschlichen Dummheit und deren schrecklichen Folgen konfrontiert, aber manchmal schießen solche Ausreißer über das normale Blödheitslevel, dass es einfach nur mehr weh tut und unsägliches Leid entsteht.

Wenn Erwachsene ihre Dummheit ausleben und dabei Schaden erleiden, ist das einfach gelebte Eigenverantwortung. Für die harten Fälle gibt es in den USA den „Darwin-Award“ für jene, die sich so grenzdebil bekloppt anstellen, dass sie dabei ums Leben kommen und damit nicht nur den durchschnittlichen IQ der Restbevölkerung dieses Planeten erkennbar anwachsen lassen, sondern auch noch dafür sorgen, dass sich das entsprechende Erbgut eines Vollidioten nicht weiter durchsetzt. Evolution bei der Arbeit, daher Darwin-Award.
Aber leider trifft die Dummheit nicht immer sie selbst sondern manchmal auch andere Menschen. Und ganz schlimm wird es, wenn es Kinder sind.

So haben in Bayern Eltern ganz offensichtlich ihren Dreizehnjährigen nicht nur allein mit dem Traktor herumfahren lassen, sondern ihn auch noch mit anderen Kindern in der Ladeschaufel eine abendliche Spritztour über Waldwege machen lassen. Mit verheerenden, tödlichen Folgen.

Erstens: Der Lenker war dreizehn. Es hat einen Grund, das Dreizehnjährige keinen Führerschein bekommen, nicht mal für ein Moped. Nicht umsonst gelten Dreizehnjährige noch als straf- und auch sonst unmündig sowie schutzbedürftig. Sie fliegen alterstechnisch weit unterhalb des Radars der Eigen- oder sonstwelcher Verantwortung. Die dürfen noch nicht einmal einen Handyvertrag allein abschließen, nicht einmal wenn sie monatliches Taschengeld nachweisen können, und das hat seine Gründe. Sie sind nicht verantwortlich für ihr Tun, das sind ausschließlich die Eltern und andere Erwachsene in ihrem Umfeld. Weil man in diesem Alter weder die geistige Reife noch das Können und die Kompetenz voraussetzt, um solchen Aufgaben gewachsen zu sein.

Zweitens: Drei Kinder in der Ladeschaufel. Es hat einen Grund, dass Ladeschaufeln weder Sitze noch Gurte und auch keine Angaben über die höchstzulässige Passagierzahl besitzen. Es sind eben keine Passagiermodule sondern Ladeschaufeln. Gebaut für Holz, Dreck und Mist, aber nicht – Zettel raus und mitschreiben, hier kommt eine wichtige Information – für Menschen! Auch nicht, wenn sie noch klein sind. Generell nicht. Das sollte nicht nur ein Dreizehnjähriger wissen, weil es ihm die Erwachsenen beigebracht haben, sondern das sollten vor Allem die Erwachsenen gut genug wissen, um solche Touren erst gar nicht zuzulassen.

Drittens: Abends um 21 Uhr auf einem Almweg. Es hat einen Grund, warum in der Dämmerung nicht nur die meisten Einbrüche und Raubüberfälle, sondern auch die meisten Unfälle passieren. Es hat etwas mit der Sichtbarkeit zu tun, bei den Unfällen besonders der Sichtbarkeit von unerwarteten Hindernissen. Also konkret der nicht vorhandenen Sichtbarkeit.

Wie konnte es zu so einem Unfall kommen?
Dreizehnjährige machen das, was man ihnen zulässt. Hätten die Erwachsenen, die eigentlich für ihn und die anderen Kinder verantwortlich sind, seine „schon hundert Mal“ ausgeführten Ausflüge mit dem Traktor unterbinden wollen, hätten sie bereits nach dem ersten Ausflug seine Ohren schwarzpädagogisch verlängert und die Schlüssel für den Traktor verschlossen und für die nächsten neunundneunzig Mal unerreichbar aufbewahrt. Aber sie haben es offensichtlich „schon hundert Mal“ zugelassen.

Man muss sich das vorstellen: Diese Idioten erlauben ihren Kindern, Russisch Roulette zu spielen, und händigen ihnen dafür auch noch die Waffe aus. Und sind dann ganz erschrocken und erstaunt, dass es plötzlich „Bumm!“ macht und Blut spritzt. Da muss ich auch an diese Bekloppte denken, die in den USA beim „Schisser“ spielen ihren eigenen dreijährigen Sohn mit dem SUV plattgewalzt hat, weil der eben ganz mutig war und zu lange vor der heranrasenden Mutter stehengeblieben ist, anscheinend im tiefen kindlichen Vertrauen, dass seine Mutter ihm nie wehtun und ihn immer beschützen und rechtzeitig bremsen wird.
Nein, das tun nicht alle Eltern und Erwachsenen.

Manche fahren ihre eigenen Kinder mutwillig platt, andere geben ihren Kindern die Schlüssel für ein 110-PS-Arbeitsgerät mit einem Drehmoment von 360 Nm, das seine Schwungmasse von vier Tonnen immerhin auf bis zu 37 km/h beschleunigen kann. Für eine Spritztour in einer Ladeschaufel, spätabends auf Waldwegen.
Als das Hirn verteilt wurde, müssen einige Leute wirklich so weit hinten in der Reihe gestanden haben, dass einfach nichts mehr übrig war. Selbst wenn der Herr, einem Stoßgebet nachgebend, Hirn regnen lassen würde, säßen die wahrscheinlich mit einem Schirm im Keller.

Sonntag, 14. Juli 2019

Video zum Sonntag

Lisa Fitz über Journalisten, die nüchtern lügen und Politiker, die besoffen die Wahrheit sagen: