„Ich bin ein überzeugter und konsequenter Kritiker des Parteien-Parlamentarismus und Anhänger eines Systems, bei dem wahre Volksvertreter unabhängig von ihrer Parteizugehörigkeit gewählt werden.“
Alexander Issajewitsch Solschenizyn, 2007

Samstag, 4. Februar 2017

missverstandene Folklore



Die zeitliche und räumliche Nähe zur heute stattfindenden Muslimen-Demo in Wien dürfte reiner Zufall und von den islamfeindlichen Beamten missinterpretiert worden sein.
Ich bin sicher, dass die lustige tschetschenische Folkloregruppe von fähigen Anwälten in kürzester Zeit wieder aus den Fängen des Nazistaates befreit wird. Auf dass sie schon morgen weiterfeiern können.

Zerr-Spiegel



Das ist von einem einstmals halbwegs lesenswerten Nachrichtenmagazin geblieben: Im Inhalt Abgesänge auf Merkel und Jubelartikel über den neuen Führer der Sozialisten und sehnsüchtig herbeigeschriebenen Kanzlermessias in Postmerkeldeutschland sowie billigste Trump-Hetze auf der Titelseite:


Dass es Umfragen gibt wie jene von Rassmussenreports, in denen 57% der US-Amerikaner gerade mit der Einreiseregel, die aktuell von einem Richter gekippt wurde (nichts gegen Korrektive in der Demokratie, aber über Gesetze sollten Parlamente und Höchstrichter entscheiden und nicht Bundesrichter, aber so ist das System nunmal - Trumps Problem, nicht meins.), mehr als zufrieden sind, und nur 33% dagegen, sucht man in diesem und anderen deutschen Medienerzeugnissen vergeblich. Oder dass seine Zustimmung bei 54% liegt, gegenüber 46% Ablehnung.
Fakten, die nicht in das alternative Weltbild des Zerr-Spiegels passen, werden ausgeblendet und dafür durch Hetze und Polemik ersetzt. Billiges Propagandageschmiere fern jeder neutralen Berichterstattung. SPD-Wahlkampfhilfe und Meinungsmanipulation.
Wer gibt für so was Geld aus?

Beliebigkeitsdemo



Ich kann mich des Verdachtes nicht erwehren (schon nach den ganzen berichteten „alternativen Fakten“ über Clintons Wahlgewinn oder das Verbot der NPD) dass in den Redaktionsstuben im Interesse der gewerkschaftlich geforderten Arbeitszeitverteilung die nächtliche Berichterstattung bereits am Vortag vorbereitet wird und eigentlich nur noch ein oder zwei offizielle Zahlen hineinkopiert werden und fertig.

Das führt dann nicht nur dazu, dass Böller und Nebelgranaten, das Blockieren von Straßen und Rangeleien mit der Polizei komplett ausgeblendet werden und vor lauter Freude, dass der schwarze Block diesmal nicht angereist ist und seine übliche folkloristische Gewalteinlage geliefert hat, davon schwadroniert wird, es wäre „alles friedlich“ verlaufen (was bei linken Demos „friedlich“ ist, würde unter anderem Vorzeichen bereits als „aggressiv“ und „gewalttätig“ eingestuft, aber geschenkt), nein so wird im Standard auch fröhlich berichtet, dass Strache unter den illustren Ballgästen war:

„Unter den freiheitliche Ballpromis waren unter anderen FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache, der Dritte Nationalratspräsident Norbert Hofer und Burgenlands Landeshauptmannstellvertreter Johann Tschürtz.“

Das liest sich bei oe24 ganz anders:

„Sonst ist Heinz-Christan Strache fix auf den FPÖ-Ball gebucht – heuer war der FPÖ-Chef allerdings nicht in der Hofburg. Eine neuerliche Krankheit hatte den 47-jährigen ans Bett gefesselt.“

Als Beweis gilt ein facebook-Posting von Strache selbst. Nun, ich meine mal, er sollte es am Besten wissen ober er da war.
Lieber Standard, wie war das jetzt nochmal mit den Qualitätsmedien und den Fake-News? Welchen Wahrheitsgehalt besitzt jetzt eigentlich der Rest des Artikels? Ist der ebenso sorgfältig recherchiert und faktenbasiert wie die Aufzählung der „Ballpromis“?

Na gut, schauen wir einfach stattdessen in die Presse zur für linke Verhältnisse geradezu außergewöhnlich friedlichen Demo:

„Hätte Norbert Hofer die Bundespräsidentenwahl gewonnen, hätte vermutlich alles etwas anders ausgesehen.“

Darauf ein dreifaches bolivianisches Arbeiterlied! Das wäre dann allerdings auch nicht auf den Burschiball beschränkt geblieben sondern Dauerzustand. So gesehen war der Sieg Van der Bellens geschäftsschädigend für die Glaser und Inneneinrichter im Land.

„Natürlich, da waren wieder die Plakate à la „Kein Nazi in der Hofburg“, da wurde auch wieder „Alerta Alerta Antifascista“ skandiert.“

Meine Fresse, nicht mal neue Plakate haben sie sich gemalt, die schleppten sie durch ein Jahr BP-Wahlkampf und recyclen sie nochmal zur Akademikerballdemo. Waren sie nur draußen, um die Dinger nochmal herzuzeigen, bevor sie geschreddert werden? „Mach‘s gut, Schatzi, ich bin bald wieder da, ich gehe nur nochmal mit dem Transparent Gassi!“

„Einige hatten auch Transparente mitgebracht, die erst für die für heute, Samstag, avisierte Demo gegen das geplante Kopftuchverbot im öffentlichen Dienst gedacht sind.“

Sag ich ja, die führen die Dinger Gassi. Es sind bei all diesen Demos scheinbar auch immer wieder nur die gleichen Leute. Und da spielt es auch gar keine Rolle, dass es gar kein explizites Kopftuchverbot gibt und geben wird, wie ja gestern schon festgestellt wurde, nein, im Prinzip vollkommen egal, wir gehen einfach demonstrieren, weil, was sollen wir denn sonst tun? Was den Hundebesitzern das tägliche Treffen im Park ist den Transparentbesitzern das wöchentliche Treffen zur Demo. Wogegen? Wurscht.

„Hört mir mit Rassismus auf, Mieten runter, Löhne rauf.“

Und die wollen sich über „Daham statt Islam“ aufregen? Wie hohlbirnig geht es denn noch? Ist das Verlangen eines Nutzungsgeldes für eine sanierte Innenstadtwohnung „Rassismus“? Oder das Zahlen des KV-Lohnes? Wissen die überhaupt, was „Rassismus“ ist, kennen die die Bedeutung des Wortes? Oder blöken die einfach nur immer und immer wieder die gleichen Kampfbegriffe aus der Floskelkiste heraus? Wäre ja logisch: Wenn man schon hobbymäßig zu jeder Demo latscht und beliebige Transparente mitschleppt, kann man auch themenunabhängig einfach irgendwas grölen. Alerta Alerta Antifascista! Passt immer.

„Die teilnehmenden Organisationen, unter anderem die Sozialistische Linkspartei und die neue Linkswende nutzten die Gelegenheit auch zu Kritik an unter anderem Kapitalismus, Globalisierung und Sexismus.“

Eben. Beliebig. Floskelbingo. Fehlen nur noch Homophobie und Islamophobie, aber die kommen dann heute zusammen mit Sexismus und Rassismus wieder dran bei der Anti-Kopftuch-das-war-eh-nix-Demo. Die haben langsam aber sicher gar keine Idee mehr, wogegen sie noch demonstrieren sollen. Also spulen sie ihr immer gleiches Programm ab. Wie auf der Hundewiese: zwei Runden links, eine Runde rechts, Häufchen, Schaufel, Sackerl, Müllkübel, heimgehen. Gewissermaßen immer der gleiche Scheiß.

„Im Demotruck wurde auch die Oxfam-Studie zitiert, nach der die 62 reichsten Menschen der Welt genau so viel wie die gesamte ärmere Hälfte der Weltbevölkerung besitzen sollen. Immerhin, der Konnex zu den tanzenden Burschenschaftlern in der Hofburg wurde gezogen – denn die würden verhindern, dass sich daran etwas ändert.“

Abgesehen davon, dass diese Studie gelinde gesagt „umstritten“ ist (ich will jetzt nicht „vollkommen an den Haaren herbeigezogener Schwachsinn“ schreiben), man klammert sich als aufrechter Anti-Irgendwasist ja an jeden Strohhalm, finde ich es toll, wie die jetzt auch noch versuchen, die Kurve zu kriegen und sich praktisch eine Floskelkugel zu kneten, in der man durch sein Demonstrantenleben rollt.

Jawoll, die Freimaurer, die Illuminaten und die Wiener Burschis haben, so klingt es unter der Mütze aus modischer Aluminiumfolie,  in einer ekelhaften Weltverschwörung die Armen unterjocht und mästen die Superreichen und Spekulanten!
Das ist scheinbar ihr Unterschied zu den Kommunisten, denn die haben immer nur sich selbst an anderen gemästet, aber keine Angst, ich will jetzt nicht mit spitzer Zunge in die fragile Filterblase des Berufslinksdemonstranten pieksen. Nicht, dass mir der Knall deren Zerplatzens nicht wie Musik in den Ohren klingen würde, aber was sollen denn diese armen Würstchen dann tun?
Vielleicht einmal für etwas demonstrieren?
Lenin bewahre!

Ach, einen hab ich noch:

„Und auch Bundeskanzler Christian Kern bekam seine verbalen Ohrfeigen – weil seine „Katastrophenregierung“ der FPÖ nach der Pfeife tanze, nur um an der Macht zu bleiben.“

Mal abgesehen davon, dass das nicht nur ein katastrophaler Satzbau sondern auch inhaltlich kompletter Quatsch ist und Kern genauso nur redet und nix tut (Die Migranten strömen fröhlich weiter, es wird weiter jeder rein gelassen aber keiner abgeschoben, wir bekommen weiter die Rücksendungen aus Deutschland und die Nachsendungen der Verwandten – er tut gar nichts!) wie jeder andere da oben auch, lässt er sich nur nicht dazu hinreißen, nach eurer Pfeife zu tanzen und vor ein paar Floskelkrakeelern sofort auf die Knie zu fallen, wie ihr es gewohnt seid.
Ihr schreit doch so gerne, dass Pegida nicht „das Volk“ wäre. Nun ja, so betrachtet: ihr auch nicht.
Also geht weiter alle Woche auf eine Beliebigkeitsdemo und wundert euch nicht, dass euch keiner für ernst nimmt.

Volksbesoffenheit



Versteh‘ mir einer die Leute, die schon länger in Deutschland leben. Man setze ihnen einen schulisch und beruflich eher bescheiden erfolgreichen Apparatschik aus dem Politikbetrieb des neuen weströmischen Kaiserhofes vor die Kamera, und Hunderttausende verfallen in Verzückung. Ein  messianischer Superstar mit dem stillen Charme eines arbeitslosen Buchhalters und dem knalligen Äußeren des Vorsitzenden des örtlichen Kleingärtnervereins. Vergessen seine Affären um eingestreifte sechsstellige Aufwandsentschädigungen für, nun ja, eigentlich keinen Aufwand, und seine mangelnde Erinnerungsfähigkeit darüber; vergessen die Diskussionen um den ruppigen Umgang eines narzisstischen Emporkömmmlings mit seinen Kollegen und Angestellten, seine geradezu trumpeske Selbstdarstellung und Rüpelhaftigkeit, die schlagartig zu „Authentizität“ und „Bodenständigkeit“ mutiert, sobald den Tintenstrolchen klar wird, es plötzlich nicht mehr mit einem der Brüsseler Hofnarren sondern dem Vorsitzenden und Kanzlerkandidaten einer zumindest wirtschaftlich und medial noch immer sehr mächtigen Partei zu tun zu haben. So schnell geht die Zähmung der Papiertiger.

Aber was ist passiert, dass ausgerechnet dieser Martin Schulz es schafft, dass ihm die Wählerscharen zulaufen und die SPD innerhalb weniger Tage um ein Drittel in der Wählergunst steigt, während alle anderen verlieren. Der AfD läuft glatt ein Fünftel der Wähler zu den Roten über. Meine Güte, wie verzweifelt müssen Menschen sein, um jetzt ausgerechnet von einem stramm links in das System geklebten Berufspolitiker die letzte große Rettung zu erhoffen? Wie fertig gefahren ist dieses Land, dessen Bürger in einem solchen Typen die Rettung vor der ewigen Herrschaft ihrer alternativlosen Hosenanzüglichkeit suchen? Und das, wo inhaltlich zwischen Schulz und Merkel kein Blatt Papier passt. Oder, um es mal mit Worten zu sagen, wie sie von Otto Waalkes stammen könnten: Schulz ist Merkel mit Schniedelwutz.

Ansonsten: Migrationspolitik? Grenzschutz? Innenpolitik? Außenpolitik? Wirtschaftspolitik? Alles original Merkel mit einer Prise Marx dazu. Was also macht das Volk so besoffen, dass das Denken aussetzt und sich alles nur noch an den Strohhalm klammert, der Gerüchten zufolge mit seinem Abgang aus Brüssel sogar dem Rausschmiss aus der Altpolitikerrecyclinganlage zuvorgekommen ist?

Keine Ahnung, aber wenn das so weitergeht, gibt es ab Herbst einen Kanzler Schulz mit Außenminister Özdemir und Wirtschaftsministerin Kipping oder so. Ob sich die Deutschen darüber im Klaren sind, dass der bisher unvorstellbare Fall eintreten könnte, dass sie sich nach Merkel zurücksehnen?

Hier noch ein kleiner Tipp, mit welchen Inhalten der gute Mann seine letzte Wahl gegen Merkel bzw. deren Hampelmann Juncker verloren hat:


Wenn man nicht wüsste, dass die Sozialisten der SPD nicht national eingestellt sind, klingt ja die Zugehörigkeit zu einem Volk als einziger Programmpunkt schon sehr, äh, völkisch. Upps.
Es lässt zumindest erahnen, mit welcher inhaltlichen Tiefgründigkeit es weitergehen wird. Inhaltsleere Selbstdarstellung bei einem Kanzler, Ankündigungsshowpolitik mit Umsetzungsverzögerung, sowas kennt man in Österreich nicht.
Äh.
Hat Kern nicht auch gerade ein Umfragehoch?
Jaja, die Deutschen und die Österreicher; das einzige, was sie trennt, ist die gemeinsame Sprache…

Freitag, 3. Februar 2017

Warnung!

Achtung! Achtung!
Unglaubliche Vorkommnisse! Schon im Vorfeld des Akademikerballes wurden eindeutige Nazi-Symbole gesichtet! In aller Öffentlichkeit in einem Restaurant in der Nähe der Hofburg überreichten als Geburtstagsgäste verkleidete Neonazis einer ihrer Anhängerinnen eine Torte mit eindeutiger Hitler-Verehrung!

Klare Kante gegen rechts, Genossinnen, Genossen, Genossxe und Genießer! Opfert euch im antifaschistischen Widerstandskampf und vernichtet dieses elende Machwerk aus garantiert deutscher Butter und Mehl aus deutschen Ostgebieten, provokant verziert in deutschen Farben und versehen mit eindeutiger Neonazi-Symbolik! Redet euch nicht auf Bauchweh heraus, sondern tut eure Pflicht!
Mahlzeit!

Berkeley in Flammen



Tja, da können sich die in Magdeburg noch ein paar Scheiben abschneiden. Wie der Spiegel meldet:

„Mehr als tausend Menschen hatten am Mittwoch gegen den geplanten Auftritt des umstrittenen rechtspopulistischen Bloggers und Trump-Anhängers Milo Yiannopoulos auf dem Campus in Berkeley demonstriert.“

Nun, dagegen ist erst einmal nichts einzuwenden. Demonstrieren darf jeder, auch Unmutsbekundung fällt unter freie Meinungsäußerung. Aber da es sich bei dem Subjekt der Ablehnung um einen „rechtspopulistischen Blogger“ handelt, und einen „umstrittenen“ noch dazu, was wahrscheinlich darauf begründet, dass er Trump-Anhänger ist, darf man erwarten, dass es Linke sind, die gegen ihn demonstrieren. Vehement, gewissermaßen. Lautstark bis verhaltenskreativ. Um nicht zu sagen: blindwütig und brutal.
Wir werden nicht enttäuscht:


Mal ne Frage an die Schreibknilche: Wenn eine Horde hirnamputierter Dumpfbacken aus einem sächsischen Erdloch kriecht und mit Farbbeuteln und Brandsätzen gegen eine Asylbewerberunterkunft schmeißt, sind das dann auch „zum Teil gewaltvolle Proteste“ oder heißt es dann nicht eher „brutaler Terror“? Und wenn es sich, da wird mir wohl niemand widersprechen, brutaler Terror ist, warum dann nicht, wenn die gleichen Brandsätze mit der gleichen Menschenverachtung und Aggression von Linken gegen Andersdenkende geworfen werden? Im Namen der Freiheit, Toleranz und Liebe?

„Es sei nötig gewesen, Yiannopoulos in Sicherheit zu bringen, erklärte die Uni ihre Absage in einer Mitteilung.“

Yep, Auftritt abgesagt, der geladene Redner musste unter Polizeischutz in Sicherheit gebracht werden gegen eine wütende Meute aggressiver Durchgeknallter, wie in Magdeburg, nur in Potenz. Und niemand, auch das ist eine Parallele zu Magdeburg, von den Krakeelern auf dem Campus hätte ihm zuhören müssen. Wenn ich das Dschungelcamp idiotisch finde, schalte ich einen anderen Sender ein und schlage nicht den Fernseher klein. Aber unter dem Vorwand der Meinungsfreiheit wird genau diese einem anderen verwehrt. Liebe Linksfaschisten, Meinungsfreiheit ist immer auch die Freiheit der Meinung der Anderen. Wer nur seine gelten lässt ist ein Meinungsdiktator, und wer diese Diktatur mit Drohung, Terror und Gewalt durchsetzt, ist ein Faschist. Sowas endet nach historischer Erfahrung immer wieder mit Umerziehungslagern, Tötungen aller Brillenträger oder / und Gaskammern.

Aber ich stelle mir das so vor: da sitzen die aufrechten Antifaschisten nach ihrem Proseminar „aufrechter Protest gegen Rechtsextremismus und Rassenhass“ in ihrem Safe Space, weinen eine Weile weil sie die Trump-Inauguration noch immer nicht verdaut haben, und schaukeln sich dann gegenseitig innerhalb ihrer Filterbubble hoch bis sie durchdrehen. Angefeuert werden sie von den Uni-Vertretern selbst:

„Mehr als hundert Lehrende und Mitarbeiter der Universität Berkeley hatten vor dem geplanten Auftritt von Yiannopoulos einen Brief unterzeichnet, in dem sie ihm Rassismus, Transphobie und Frauenfeindlichkeit vorwerfen.“

Jo, da wird ordentlich angeheizt. Wir kennen das ja. Ich sage nur: AfD. Da werden Pateneltern mehrerer Kinder in Afrika als „Rassisten“ bezeichnet, weil es einfach in den Kram passt und ein beliebiger Kampfbegriff aus der Floskelkiste der Brandstifter ist. Man kann ihn beliebig werfen wie einen Klumpen frisch dampfenden Rinderexkrement und sich darauf verlassen, dass egal was der Beworfene tut, der Gestank an ihm haftenbleiben wird. Es geht ja auch nicht um Argumentation und Diskurs sondern um Agitation und Propaganda, um Klassenkampf und Vernichtung der Feinde. Wenn man alle, die anders Denken, entweder umerzogen und unterworfen oder im Heiligen Kampf getötet hat, herrscht das Paradies auf Erden. Lenin hätte in direkter Linie von Mohammed abstammen können.

Doch zurück zu unseren Schneeflöckchen: Sie sind gefangen in einer Spirale der fehlenden inneren Konfliktbewältigung zwischen Wunschwelt und dem Leben außerhalb ihrer Filterblase, zwischen Fantasy und Realität. Und dann kommt da so ein, so ein… Trump-Anhänger, und will auf ihrem Campus, ihrem heiligen Gelände, vielleicht auch noch irgend etwas Nettes über Trump sagen – das ist zu viel. Dann knallen denen die Sicherungen raus. Nicht mehr hinhören geht nicht, die müssen raus und die Realität an ihre Fantasywelt anpassen, zur Not mit Gewalt. Antifa-Djihad.

Und das ist dann nur halb so spontan wie es klingt. Denn:

„Mehrere Hundert Demonstranten hatten sich dann am Mittwochabend auf dem Campusgelände der Universität im Bundesstaat Kalifornien versammelt und ihrem Unmut über Yiannopoulos Luft gemacht. Kundgebungsteilnehmer liefen mit Transparenten durch die Straßen.

Die muss man schonmal vorher malen. Egal, sollen sie laufen, wie gesagt: Meinungsfreiheit.

„Etwa 150 maskierte Unruhestifter hätten schließlich die Gewalt angezettelt, hieß es von der Universität. Unter anderem seien Molotowcocktails geworfen und Polizisten mit Feuerwerk angegriffen worden. An den Wänden prangten Graffiti mit Slogans wie "Tötet Trump", Protestierende randalierten auch in einer Bank.“

Also ich gehe mal nicht von spontaner Maskierung aus sondern von bewusster Vorbereitung. Auch Feuerwerk und Brandsätze hat die moderne progressive Studentin von heute nicht in ihrem Recyclingtäschchen aus biologisch abbaubarer Maisstärke. Und „Tötet Trump“ könnte man mit genug bösem Willen, wie ihn renitente Armleuchter wie ich bisweilen besitzen, als Mordaufruf ansehen. Ich stelle mir gerade eine knallstramme weiße Eliteschule vor, deren Studenten durch die Straßen ziehen und „Tötet Obama!“ an die Wände schmieren.
Aber zum Glück gibt es diese Idioten, denen man auch zutrauen muss zu tun wovon sie toben, nur in einer politischen Richtung. Und es ist nicht die, der man das nachsagt, sondern eher die der Kämpfer für Liebe, Herz, Toleranz und Gulags. Dort heißen Terroristen und Brandstifter nämlich politisch korrekt "Unruhestifter".
Für mich der Euphemismus des Tages.

Doch zurück zu Yiannopoulos. Wie kann man sich nur so bei den progressiven friedliebenden Antifa-Djihadisten unbeliebt machen, und das auch noch als bekennender Homosexueller?

Er schreibt für die ultrarechte Seite "Breitbart"

Aha. Ultrarechts. Darunter geht es nimmer.
Fragen wir mal Wikipedia, das nun wirklich nicht in dem Verdacht steht, in die rechte Richtung irgend etwas zu verharmlosen:

„Breitbart News Network …  ist eine US-amerikanische Nachrichten- und Meinungswebsite, die 2007 vom Kommentator und Unternehmer Andrew Breitbart gegründet wurde. Politisch wird sie rechtspopulistisch bis rechtsextrem verortet.“

Na gut, wenn man sich anschaut, auf Basis welcher Quellen sie als solches verortet wird, nämlich Stern, Zeit und Standard, dann kann man davon ausgehen, dass rechtspopulistisch bis rechtsextrem bereits das Maximum an Wolle ist, das man von diesem schwarzen Schaf scheren kann. Aber der Spiegel zieht auch noch die Haut mit ab und macht daraus ultrarechts.

Was genau macht diese Seite jetzt nach der neuesten Einschätzung des Spiegel so ultrarechts? Da es eine Unverschämtheit darstellt, seinen Lesern zuzumuten, erst selbst zu recherchieren, ob die Angaben im Artikel eine Basis haben, wäre es Sache eines sogenannten „Qualitätsmediums“ gewesen, wenigstens ein einziges Beispiel der dazu benötigten verruchten Hass- und Hetzbeiträge zu erwähnen. Aber der Verdacht liegt nahe, dass da jemand von jemandem abgeschrieben hat und selbst nicht nachrecherchiert hat, wo genau da jetzt der Hase im Pfeffer liegt.  Man wollte nur noch eins draufsetzen und eine Steigerung einbauen. So wird aus „rechtspopulistisch“ erst „rechtsextrem“ und dann „ultrarechts“. Einfach so. Stille Post der Qualitätsmedien, die, ich wiederhole mich, den Anspruch stellen auf objektive Berichterstattung und Bewahrung der Wahrheit blablabla…

Und schon hat alles seine Berechtigung und jeder versteht die armen „Studierenden“ und „Demonstrierenden“, denn gegen so einen, also da muss man ja.

„Kritiker hatten im Vorfeld argumentiert, dass Yiannopoulos Hass schüre und daher keinen Schutz verdiene.“

Wenn jemand einen Menschen, egal welche Meinung dieser vertritt, nicht nur einem tobenden Mob preiszugeben wünscht sondern ihn auch noch des grundlegenden Bürgerrechtes des Schutzes vor Gewalt berauben möchte, dann ist das kein „Kritiker“ sondern ein Verbrecher. Den Linken fallen momentan dermaßen die Masken vom Gesicht und es ist eine ziemlich ungustiöse Fratze aus Hilflosigkeit über den Verlust ihrer Traumwelt, die zu Angst um ihr Leben in der Filterblase zu aggressivem, blindwütigem Hass führt. Sie führen sich auf wie Autisten, denen einer das X aus ihrem Alphabet geklaut hat. Und diese Leute wollen andere als geisteskrank abstempeln? Ich sehe in diesem Handeln, dieser Wut und Aggressivität, nirgends eine gesunde Geisteshaltung für einen erwachsenen Menschen.

Trump hat die einzig logische Antwort, die die Meute natürlich noch lauter zum Heulen und Kreischen bringt und die das Ganze auch zum Aufreger macht, denn bisher haben schon mehrere solcher Ausraster stattgefunden und einige Universitäten das brutale Wüten einer entfesselten Horde erleben dürfen und man darf davon ausgehen, dass ohne Trumps tweet auch diesmal in deutschen Medien nichts darüber zu lesen gewesen wäre:

„Wenn UC Berkeley freie Meinungsäußerung nicht erlaubt und Gewalt gegen unschuldige Menschen mit anderen Ansichten verübt - KEINE BUNDESMITTEL?“

Deshalb titelt der Spiegel auch:

„Trump droht Elite-Uni Berkeley mit Geldentzug“


Der Aufreger ist nicht die Randale, sind nicht die 150 Vermummten mit Böllern und Brandsätzen, ist nicht das zerdroschene Glas, sind nicht die Morddrohungen gegen Trump, nein, der Aufreger ist, dass der Fürst der Finsternis einer Universität, in der es solcherart zugeht, kein Manna mehr in den Hintern stopfen will. Er ist nicht mehr bereit, sich der Schutzgelderpressung zu ergeben, die da lautet: Gib uns Geld für Wohlleben, oder wir stecken deine Straßen in Brand. Linksextreme (von mir aus auch „ultralinke“) Politik seit Jahrzehnten, auch in Europa. Tja Leute, der scheißt euch was.

Nur in einem verstehe ich seinen tweet nicht: Warum steht am Ende ein Frage- und kein Rufzeichen?