„Ich bin ein überzeugter und konsequenter Kritiker des Parteien-Parlamentarismus und Anhänger eines Systems, bei dem wahre Volksvertreter unabhängig von ihrer Parteizugehörigkeit gewählt werden.“
Alexander Issajewitsch Solschenizyn, 2007

Samstag, 11. August 2018

Rot und röter

Bei den Roten kriselt es. Wenn man der sommerlochstopfenden Presse glauben mag. Weil Doskozil sich nicht mit dem Kernschen Anwanzen an den grünen Rand anfreunden will, was nun wirklich niemanden wundert, wird er vom linksgrünen Bobo-Rand der SPÖ, der momentan das Sagen in der Partei hat, wild angefeindet. Der schlimmste Vorwurf: er würde Unfrieden in die Partei bringen, weil er nicht schweigend der Vorgabe des Genossen Vorsitzenden folgt. Der stramme Sozialist folgt nämlich kadavergehorsamst seinem revolutionären Führer, verkneift sich Widerspruch oder Kritik und marschiert Seit‘ an Seit“ mit den Genossen gegen den Feind.
Immer wieder erbaulich, zu sehen, welches Denken den linken Rand beherrscht.
Ich finde Kerns neues Schauspiel mit dem Radfahren erbaulich (Wetten, dass der um die Ecke erst aufgestiegen und nur ein paar Meter geradelt ist; der kam bei über 30° im Schatten ohne Schwitzen und mit perfekter Bügelfalte in der Hose angeradelt. Da stand wohl der gleiche Berater Pate, der ihn Pizza anliefern ließ.). Ebenso freut mich seine Konzentration auf grüne Kernthemen wie Klimaschutz und Weltgerechtigkeit. Da das bei den Grünen schon ein Erfolgsrezept war, wäre ein konsequentes Verfolgen dieses Weges durch die SPÖ wünschenswert. So ist sichergestellt, dass sie auf lange Zeit keine Regierungsverantwortung mehr übernehmen.


Im Burgenland gibt es im Grenzgebiet zu Ungarn mehrere Hochstand-ähnliche Beobachtungsposten des Bundesheeres für die Überwachung der Grenze im Rahmen des Assistenzeinsatzes. Auf vier davon sind Brandanschläge verübt, zwei davon komplett abfgefackelt worden.
Neben der auffälligen Ruhe, mit der die meisten Medien mit Ausnahme der Kronenzeitung das Thema randbemerken – immerhin handelt es sich, auch wenn es nur Hochstände sind, um hoheitliches Staatseigentum und damit um Terroranschläge gegen Grenzanlagen des österreichischen Bundesheeres – ist das Rumzündeln im Wald bei der momentanen Hitze und Trockenheit ein Zeichen von geradezu himmelschreiender Dummheit des oder der Idioten.
Die Polizei ermittelt „in alle Richtungen“. Das ist löblich.
Aber mal ein kleines Quiz: Wer würde am ehesten Grenzanlagen angreifen und zerstören:
1. Rechtsradikale xenophobe Ausländerhasser;
2. Wanderer, die sich die klammen Finger bei Sommerhitze zusätzlich an einem Feuerchen wärmen wollen;
3. Ungeschickte Benzinkanisterboten, die bei der Abkürzung durch den Wald ausgerechnet bei den Hochständen immer wieder stolpern, sodass ihnen etwas Benzin ausschwappt und gleichzeitig vor Schreck die Zigarette aus dem Mundwinkel fällt;
4. Grenzen und Bundesheer hassende gutmenschliche No-Border-Fetischisten und gewaltbereite Linksradikale?
Haben die aufpeitschenden und radikalisierenden Foren-Kommentare samt Gewaltaufrufen in den linken Filterblasen rund um „Falter“ und „Standard“ bereits Wirkung gezeigt?+
Warten wir‘s ab. Die Chancen, dass wir es nie erfahren werden, stehen hoch.


Ach ja, in Deutschland kocht bei den Roten (nicht zum ersten Mal) die Diskussion hoch, dass im Ausland lebende Kinder auch nach den Kosten in diesem Land bemessenes Kindergeld bekommen sollen. Ja, in Deutschland ist das ein Thema der Roten!
In Österreich ist das eine Forderung der FPÖ und der ÖVP, die aus roten Kreisen dafür (wie sowieso für alles, was sie sagen oder tun) als rechtsrechte Menschenhasser, faschistische xenophobe und ausländerhassende Nazis, Europafeinde und generell Gesocks, Gewürm und braunes Untermenschentum gescholten werden.
Da stellt man sich die Frage, wie die österreichischen Genossen ihre deutschen Genossen nennen? Nazi-Nahles? Fascho-Pack? Oder nur Punschkrapfen?
Was man zumindest ganz genau erkennen kann, ist, wo die österreichischen Roten ideologisch stehen, wenn die deutschen Roten, die gerade unter Nahles und mit Leuten wie Stegner, Schwesig und Maas nicht gerade mittig aufgestellt sind, für sie schon rechtsextreme Positionen vertreten.
Die SPÖ ist offensichtlich weniger das Äquivalent der SPD als vielmehr der Ex-SED und des kommunistischen Randes der Grünen.

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