„Ich bin ein überzeugter und konsequenter Kritiker des Parteien-Parlamentarismus und Anhänger eines Systems, bei dem wahre Volksvertreter unabhängig von ihrer Parteizugehörigkeit gewählt werden.“
Alexander Issajewitsch Solschenizyn, 2007

Samstag, 6. April 2019

Hui, das muß ja wirklich geschmerzt haben ...

von LePenseur


... wenn DiePresse in Gestalt der Journalistin Anne-Catherine Simon derartig über eine servus-TV-Sendung in Hyperventilation gerät ...

Servus TV beglückt einen radikalen Denker der "Neuen Rechten"

Bizarr: Der rechtsreaktionäre Verleger Götz Kubitschek gibt im österreichischen Fernsehen den maßvollen Konservativen - und der Rest auf der Bühne ist entweder zu inkompetent oder zu lustlos, um ihn zu stören.
Contenance, Madame! Wäre es denn nicht ebensogut vorstellbar, daß Herr Kubitschek einfach ein maßvoller Konservativer ist (und diesen nicht bloß »gibt«, wie Sie meinen), jedoch die links- »intellektuelle« Medienblase inzwischen so weit nach links verrückt ist, daß selbst ein maßvoller Konservativer schon als »rechtsreaktionär« (originelle Wortschöpfung, Mme. Simon!) empfunden wird?

Nur: ist dem auf diese Art »Fehlgesehenen« ein Vorwurf für die Fehlsichtigkeit der Betrachter zu machen? Endgültig bizarr wird aber der Artikel, wenn Mme. Simon klagt:
Publizisten wie Volker Weiß ("Die autoritäre Revolte") haben die „dünne Substanz der vieldiskutierten Rechtsintellektualität“ zur Genüge demonstriert. Was aber, wenn dann die Substanz des Gegenübers auf der linken Seite der Bühne - im Fall der Philosophin Elsbeth Wallnöfer und des Medientheoretikers Fritz Hausjell - noch zehn Mal dünner ist? Wenn jedes Argument daneben geht, weil sogar Basiskenntnisse fehlen?
Tja, blöd gelaufen! Soll sich jetzt Herr Kubitschek noch dafür entschuldigen, daß die Linken, die ihn aus dem Sattel heben wollen, dafür einfach zu patschert / uninformiert / substanzlos sind? Das ist ja, wie wenn beim Kanzlerduell vor der Wahl die eine Partei nicht den Spitzenkandidaten, sondern einen biederen Gemeinderat aus Hintertupfingen in die Diskussion schickt. Die Gegenseite wird's freuen ...

Das Entsetzen der Journalistin wird von den Leserkommentaren nur sehr teilweise nachvollzogen. Kommentarposter Urbin schreibt bspw.:
"Dünn" war der Talk im Hangar ganz und gar nicht. Wer das behauptet, gesteht indirekt ein, dass er/sie an einem offenen Ausgang der Diskussion gar nicht interessiert war. Der Talk war sogar sehr erhellend, denn erstaunlicherweise waren diejenigen, die gegen Kubitschek angetreten sind, argumentativ sehr dürftig. Im ORF hätte man mit derselben Besetzung Kubitschek systematisch unterbrochen und am Ende hätten sich dieselben "dünnen" Gegner selbstzufrieden auf die Schulter geklopft und der Zuseher wäre verwirrt übrig geblieben. Hier hatte Kubitschek die Gelegenheit ausführlich zu argumentieren und seine Gegner haben völlig versagt. Das ist halt der Unterschied zwischen öffentlich-rechtlichem und privatem TV, zwischen Erziehungsanstalt und freiem Diskurs. Ich halte "Im Zentrum" nicht mehr aus, weil die Gästelisten meistens inkompetent und völlig einseitig besetzt sind und die Moderation konstant grotten-schlecht ist. Fleischhacker (der kompetenteste und unbestechlichste Moderator im deutschen Sprachraum) und der "Talk im Hangar" machen alles um Klassen besser. ORF, ARD und ZDF könnten sich ein Beispiel nehmen. 
Nun — Fleischhacker ist halt unter Blinden der Einäugige, aber jedenfalls um Klassen besser als die Politgünstlinge, die bei ORF & Consorten herumsitzen ...


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