„Ich bin ein überzeugter und konsequenter Kritiker des Parteien-Parlamentarismus und Anhänger eines Systems, bei dem wahre Volksvertreter unabhängig von ihrer Parteizugehörigkeit gewählt werden.“
Alexander Issajewitsch Solschenizyn, 2007

Montag, 27. November 2017

Sexuelle Bigotterie

Und täglich weht der rauschende Wind warmer Selbstdarstellungsluft durch den Blätterwald der heimischen Presse. Kaum eine Frau (ja, es gibt wenige Ausnahmen, die mit Vernunft und Abstand darüber schreiben, aber die sitzen bereits am feministischen Katzentisch und dürfen sich von irgendwelchen Kampflesben beshitstormen lassen) will außen vor stehen und so fällt es erstaunlich vielen ein, wie und wo sie vor Jahrzehnten einmal von wem auch immer (Hauptsache bekannter Name) unsittlich am Ellenbogen berührt oder ungebührend als „Schätzchen“ betitelt wurden. Das hat sich schon fast zu einem Gruppenzwang aufgepeitscht und man kann, da es von den USA ausgehend in vielen Ländern gleichzeitig massiv medial gepusht hochkocht, von einer konzertierten Aktion ausgehen.

Tragisch für die wirklich Betroffenen ist ja, dass sich da eine Sportler- und Politiker-Schickeria mit Jammerei auf höchstem Niveau in die Begründung für repressive Gesetze treibt, während die wirklich hart vom Leben Gezeichneten, als Kinder vom Onkel vergewaltigten, mit Drogen vollgepumpten, als Frauen durch die Ehe geprügelten, von Kulturbereicherern gruppengevögelten armen Geschöpfe vom unteren Rand der sozialen Nahrungskette keine Stimme bekommen. Und wenn sie doch was zu sagen wagen, weil sie es satt haben, jeden zweiten Tag in der U-Bahn von südländischen Temperamentbolzen an den Hintern gegriffen zu werden, müssen sie sich gefallen lassen, dafür gegeißelt zu werden „den Rechten Wasser auf die Mühlen zu schütten“.

Da rotzt eine Berliner Schickimickilinke herum, sie würde den Szene-Gastronom noch öffentlich machen, dem eine Frau für eine Linie Koks einen blasen müsse. Erstens gehen die erwachsenen Schickeria-Tussen freiwillig Drogen anschaffen und zweitens knien sie sich dafür ebenso freiwillig vor den Knilch. Das ist keine sexuelle Gewalt, das ist einfach das Gesetz von Angebot und Nachfrage, dem sich auch volljährige Frauen selbstverantwortlich zu fügen haben. Keiner zwingt die zum Oralsex und keiner zwingt die zu Drogen. Anders als Minderjährige. Aber da sieht es ja auch ganz plötzlich anders aus:

Noch im August wurde die hartnäckige Verfolgung des armen Herrn Polanski bejammert, von dem die böse Justiz nicht ablassen will, obwohl es doch schon 40 Jahre her ist, dass er eine mit Drogen vollgepumpte Dreizehnjährige geknallt hat. Ein Kommentator im „Standard“ brachte es sogar zu der verständnisvollen Aussage:

Samantha Geimer war zum Tatzeitpunkt 13 Jahre alt, eine Woche später war sie 14.
Sie war körperlich erwachsen, die Menstruation hatte schon eingesetzt.
Sie hatte schon sexuelle Erfahrungen gemacht und kannte auch schon die Wirkung der von Polanski angebotenen Droge (ein rezeptpflichtiges Medikament).
Er hat keinerlei körperliche Gewalt angewendet.
Er hat sie gegen Ihren Willen verführt.“

Mag bei einer muslimischen Hochzeit ja normal sein, in unserem Kulturkreis ist das Poppen einer mit Drogen abgefüllten Dreizehnjährigen allerdings Missbrauch und Kinderschänderei. Nur mal rein rechtlich klargestellt.
Aber was mich viel mehr irritiert, ist dass die gleichen Leute nur wenige Monate später mit der mistgabelbewehrten und fackeltragenden Wut aufgepeitschter Sittenwächter durch das mediale Dorf toben, wenn sie erfahren, dass irgendwo eine erwachsene Frau mit „Schatzi“ angeredet oder sogar ungefragt am Knie berührt wurde. Sprich: Schaut der Falsche eine Frau auch nur an, gehört er kreischend an den Haaren auf den „#metoo“-Scheiterhaufen gezerrt, poppt der Richtige aber ein mit Drogen abgefülltes Kind, ist alles in Ordnung.

Um der Bigotterie noch das Sahnehäubchen aufzusetzen, ein kleines Denkspiel:
Wie hätte der Kommentar sehr wahrscheinlich ausgesehen, wenn statt dem Namen „Polanski“ der Name „Trump“ dort gestanden hätte?

1 Kommentar:

raindancer hat gesagt…

nicht zu vergessen Michael Jackson (kotz), Andy Warhol, Kinski und und und
Nicht zu vergessen der ganze Nahe Osten, Afrika, Indien, Asien..aber es hat nix mit nix zu tun.
Laut Frau Stern und irgeneiner Muslimin gestern auf oe24
sprechen wir bitte immer nur über die Männer im allgemeinen, weil wir lassen uns nicht auf eine rassistische Diskussion ein :)
http://www.oe24.at/tv/news/Ex-BZOe-Chef-Kopftuch-ist-Symbol-des-Boesen/310194007
Besonderes highlight war das Bildchen von Stern: Muslimin in Burqa und Mädchen in Bikini.
Argument: der Westen sagt die arme Frau in der Burqa, darf nix herzeigen, der Osten sagt die arme Frau im Bikini, muss alles herzeigen.
Was die gute Frau vergessen hat im Westen wird eine Frau weder für Bikini noch für Burqa gesteinigt, mit Säure übergossen, erstochen, vergewaltigt, angezündet.
Solche Frauen sind die Feinde der Frauen sowohl im Westen wie im Osten.
Und es stimmt so nicht dass Frauen eh schon immer Kopftuch getragen haben, im Gegenteil erst du die Islamisierung wird das Kopftuch wieder Zwang.
Leider werden in solch seichten Sendungen die Österreich mit Dummheit überschüttet.
Ebenso idiotisch zb vor einigen Tagen eine Sendung auf oe24 mit einem muslimischen Seelsorger, der noch mehr muslimische Seelsorger gegen die Radikalisierung fordert.
Zufällig hab ich diesen muslimischen Seelsorger auch in einer anderen Diskussion auf servus.tv gesehen, meines Erachtens nach auch ein Islam Geschädigter.
Meine Forderung daher, macht die Gefängnisse religionsfrei, aber bildungsreich!