„Ich bin ein überzeugter und konsequenter Kritiker des Parteien-Parlamentarismus und Anhänger eines Systems, bei dem wahre Volksvertreter unabhängig von ihrer Parteizugehörigkeit gewählt werden.“
Alexander Issajewitsch Solschenizyn, 2007

Samstag, 16. Dezember 2017

Tür 15

Und wieder war es Freitag. Und wieder war es Weihnachtsfeier. Zum Glück nur eine kleine, das reicht zwischendurch. Nächsten Freitag, kurz vor Knips, gibt es dann nochmal so richtig Kampffeiern. Mit mehreren Gängen aus der Haubenküche und folgender Plünderung der Bar. Könnte eng werden mit dem Bloggen am nächsten Wochenende…

Hinter dem inzwischen 15. Türchen am medialen Adventskalender fand sich wieder das Eine oder Andere. Und haufenweise Empörung. Natürlich.

Das „Standard“-Forum tobt jeden Tag mehr, denn inzwischen steht die Ministerliste der FPÖ fest. Die Namensreihung ist eigentlich vollkommen irrelevant, es reicht, dass es FPÖ-Minister sind. Da spritzt der Geifer meterweit, das ist nur noch lächerlich. Wer lesen will, wie sich die linke Filterblase in Rage aufpeitscht, der findet dort ein Paradebeispiel. Innerhalb 5 Stunden 3.500 Kommentare voller Hass und Tobsucht, bis hin zum Aufruf zu „aktivem Widerstand“ und „gewalttätigen Demonstrationen“.
Man bekommt einen Schimmer davon, was sich in den richtigen ultralinken Forenblasen abspielen muss, wo sich dann die aggressiven Extremisten gegenseitig in Stimmung hussen. Wozu das führen wird, werden wir in den nächsten Tagen erste Reihe fußfrei präsentiert bekommen. Die Glaser in Wien können schon mal ihren Weihnachtsurlaub stornieren. Es warten Aufträge.

Immerhin berichtet der „Kurier“ ja, dass am Montag bereits sechs Demonstrationszüge quer durch Wien den kompletten Morgenverkehr lahmlegen wollen. Wenn man sich jetzt fragt, wie das sein kann, dass alle Demonstranten am Montag Urlaub fürs Demonstrieren bekommen haben: nicht wundern, liebe Gemeinde! Die Liste der Aufmarschierenden liest sich so:

Organisatoren sind etwa die ÖH, die Offensive gegen Rechts und die Plattform Radikale Linke sowie Asyl in Not.“

Keine dieser Organisationen lässt ernsthaft Sorge entstehen, dass ihre zum Empörungsmarsch herangekarrten Leute einen extra Urlaubstag beantragen müssen, um während normaler Geschäftszeiten demonstrieren zu gehen. Besonders vertreten wird wohl auch die Polizei sein, denn wenn sich bereits eine „Plattform Radikale Linke“, die so klingt und (einfach mal deren homepage anschauen) auftritt als würde sie gerne allem eine platte Form verpassen, was ihr nicht zur Sturmhaube steht, ankündigt, dann riecht es nach Randale und Bengale.

So tauchte etwa ein Plan auf, wonach eine "Große Sperrzone rund um den Ballhausplatz" geplant sei.“

Natürlich ganz friedlich und nur getragen vom Geist der Toleranz und Liebe. Es gibt Tage, da gratuliere ich mir dazu, nicht in Wien zu wohnen.

Möglich ist natürlich auch, dass es rund um die zu erwartende Bekanntgabe der Regierungs-Einigung zu spontanen Protesten kommen könnte.“

Genau, ganz „spontan“. Kann ja keiner damit rechnen, dass sich ausgerechnet jetzt eine schwarzblaue Regierung bilden könnte, und wenn das jetzt ganz überraschend jemand am Montag erfährt, rein zufällig zu der Zeit, wenn sechs Demonstrationszüge durch Wien marschieren, dann kann es schon zu „spontanen Protesten“ kommen… oder ist das eher ein Euphemismus für Randale und Gewalt?
Und eine ordentliche Portion Heuchelei wird auch noch geliefert:

Der scheidende Bundeskanzler Christian Kern (SPÖ) äußerte am Rande des EU-Gipfels Verständnis für die Demonstrationen.“

Kern hat Verständnis für die „Plattform Radikale Linke“ vulgo „Sozialistische Antifa“, die auch in Hamburg bei G20 verhaltenskreativ und gewaltverherrlichend mitgemischt hat? Muss ich das kommentieren? Nee, oder? Das kann man einfach so stehen lassen.

Bereits am Donnerstag hatte es vor dem Parlament eine Kundgebung von Studierenden gegen eine geplante Wiedereinführung von Studiengebühren gegeben.“

Nein, es hat eine Kundegebung von Kundgebenden gegeben. Studierende ist nämlich eine Tätigkeitsbezeichnung, und wer kundgibt, der studiert nicht, und wer studiert, gibt nicht kund. Es kann also nur eine Kundgebung von Studenten gewesen sein.
Egal.
Schau ich mal in dem Bericht über die studierenden Kundgeber oder so vorbei...

„„Dies ist eine klare Kampfansage gegen die Studierenden. So einen massiven Schlag gegen das Hochschulwesen können und dürfen wir uns nicht gefallen lassen.“, so erklärt Katharina Embacher, Vorsitzende des Verbands Sozialistischer StudentInnen, in einer Aussendung.“

Nur ultralinke hauptamtliche Empörungsbeauftragte können einen solchen geistlosen Stuss absondern. Nicht das Einheben einer Gegenleistung für ein zehntausende´Euro kostendes Studium ist ein Schlag gegen das Hochschulwesen, sondern das „Kämpfen“ gegen dessen Finanzierung. Und da diese kreischend und fordernd wieder den Steuerzahlern, von der kleinen Putzfrau bis zum Angestellten, um den Hals gehängt werden soll, ist das Geschrei dieser Gestalt eine klare Kampfansage gegen alle hart arbeitenden Menschen, die mit ihrer Arbeit und ihren Steuern jeden Cent des Jus-Studiums bezahlen, das dieses Fräulein gratis für sich in Anspruch zu nehmen einfordert. Warum will sie nicht bereit sein, zum Beispiel einen Kredit in Anspruch zu nehmen, den sie als zweifellos hervorragende und erfolgreiche Anwältin oder Richterin zukünftig mit Leichtigkeit zurückzahlen kann? Oder ist es nur das generelle Geschrei der Sozialisten danach, dass ihnen alles von anderen bezahlt werden muss?

Die Ära Schüssel und Haider war in den 2000er Jahren dafür verantwortlich, dass tausende StudentInnen, vor allem aus ArbeiterInnenfamilien, von den Hochschulen vertrieben wurden.“

Nachweis? Ja, die Studentenzahlen gingen kurzzeitig etwas zurück, aber ob das mit der Herkunft aus „Arbeiterfamilien“ zu tun hat oder damit, dass es Faule und Bummler aussortiert hat, ist aber nirgends belegt. Da kann man behaupten, was man will. Wenn man Jus studiert, sollte man sich aber eine gewisse Seriosität angewöhnen und nicht zum Sprachrohr von Linksextremen machen und deren Klassenkampf-Parolen plärren. Wie soll die in einem künftigen Verfahren mit politischem Hintergrund jemals als neutral und unbefangen durchgehen?
Oder anders gesagt, wenn die heute solche Kampfparolen bellt:

Wenn Kurz und Strache einen Kampf wollen, dann sollen sie ihn auch bekommen.“

...gehört meiner Meinung nach von der Juristischen gefeuert. Die hat weder Demokratie noch Rechtsstaatlichkeit begriffen und betreibt hier massive geistige Brandstiftung in der linksextremen Filterblase, aus der bekanntermaßen auch der aggressive Linksradikalismus ausflockt.
Sie kann argumentieren, auch wenn dafür Fakten wünschenswert wären, sie kann demonstrieren, solange das ordentlich angemeldet wird und friedlich bleibt, aber im Kreis des bekannt gewaltaffinen politischen Randes von „Kampf“ zu fabulieren ist schon mehr als entlarvend.

Ach ja, putzig auch das Plakat der ÖH „Wir brennen für freie Bildung“.
Nein, tut ihr nicht. Denn dass alle anderen Erwachsenen in Österreich, die meist nebenberuflich, nachdem sie die Steuern für euer „Gratis-Studium“ erwirtschaftet haben, sich abends und am Wochenende oft jahrelang sauteure Meisterschulen und Fachschulen selbst finanzieren müssen, ist euch sowas von egal. Nein, ihr Sozen brennt nur für die Kohle anderer Leute, die euch alles zahlen sollen. Der Rest der Welt ist euch wurscht. Was seid ihr nur für Heuchler.

Ach ja, was Schönes gab es auch hinter dem 15. Türchen. Wir können endlich davon ausgehen, dass der Hunger in der Welt endgültig besiegt ist. Denn statt der sonst kurz vor Weihnachten immer angeprangerten Not der Kinder dieser Welt hat die Unicef eine neue, katastrophale Not festgestellt: über 346 Millionen Kinder und Jugendliche auf dieser Welt haben, festhalten, nicht etwa Hunger oder nichts zum Anziehen oder Bildunsgmangel, nein, viel viel schlimmer: sie haben keinen Internetzugang!
Ich bin erschüttert!
In Zukunft kann ich zwar beruhigt mein Tafelspitz genießen, aber jedesmal, wenn ich mich mit meinem Laptop einlogge, beißt mich das schlechte Gewissen.
Deshalb mache ich hier Schluss für heute.

1 Kommentar:

Heinz hat gesagt…

Ich bin auch für eine Staffelung der Studiengebühren. Je nach Studium (manche dauern ja bekanntlich rein thematisch länger, als andere) ab dem +/- 10 Semester sukzessive steigernd auf 10.000 Euro ab dem 20. Semester.

Das bringt einen Anreiz, sei Studium in vernünftiger Zeit fertig zu bringen, und wer zu doof ist, innerhalb von 10 Jahren irgendetwas auf die Reihe zu bringen, ist sowieso zu doof für die Uni und braucht eben einen großzügigen Sponsor.