„Ich bin ein überzeugter und konsequenter Kritiker des Parteien-Parlamentarismus und Anhänger eines Systems, bei dem wahre Volksvertreter unabhängig von ihrer Parteizugehörigkeit gewählt werden.“
Alexander Issajewitsch Solschenizyn, 2007

Donnerstag, 19. Juli 2018

Außerirdisch

Heute nur ein kurzer Splitter, denn die Arbeit ist ein Grauer Mann der die Zeit schneller frisst, als sie vergehen kann. Aber eine Schlagzeile hat mich spätnachts dann doch noch begeistert, gefunden in der linken Filterblase „Standard“:

"Juncker zu Vilimsky-Aussagen: "Ich verlange Respekt""

Jetzt dreht er vollkommen durch. Dieser in seinen Auftritten meist peinliche Clown, der ohne den massiven Druck ihrer Alternativlosigkeit, Kaiserin Angela in Spe, die ihn zu ihrem Truchsess auf dem Thron zu Brüssel erkor, irgendwo in Luxemburg Banknoten zählen würde, verlangt Respekt? Möchten Seine Durchlaucht nur mehr untertänigst angesprochen und ausschließlich jubelnd mit Worten bedacht werden? Haben seine Ehrwürdigkeit, dessen Alkoholgeschichten seit Jahren durch diverse Medien gehen, jetzt endgültig den Heiligen Geist aus der Flasche gezogen?

Als Erstes, möchte man diesem Schmierendarsteller der Politbühne zuraunen, wirst du erst mal Respekt all denen Menschen bezeugen, die dich für deine Auftritte und Saufeskapaden auch noch fürstlich entlohnen dürfen, ohne dich je gewählt zu haben. Dann wirst du dich bei denen entschuldigen und Besserung geloben. Und dann zurücktreten. Das kann ich fordern, weil ich dich bezahle; du kannst von mir im Gegenzug gar nichts fordern, weil du an keiner Stelle demokratisch von mir legitimiert wurdest, ein Amt zu bekleiden, dass dich zu Forderungen berechtigt.
Sorry, Schonklood, du lebst in einer Welt, in der jeder zu dir sagen kann: Geh mir aus der Sonne, du bist eine wandelnde Peinlichkeit! Und weißt du, was du dagegen tun kannst?
Richtig: Gar nichts.
Vielleicht ertränkst du genau diese Erkenntnis im Alkohol? Wer weiß.

Nachgefragt, ob die Darstellung eines Kommissionssprechers, wonach beim Vorfall beim Nato-Gipfel kein Alkohol im Spiel gewesen sei, richtig sei, sagte er: "Es war korrekt am Mittwoch, es ist korrekt heute früh, und es wird korrekt sein heute Abend und morgen früh." Leicht verärgert fügte er hinzu: "Ich verlange Respekt."

„Sagte er“ oder „lallte er“?
Sorry, aber das ist doch wieder eine Antwort eines Trunkenboldes. Nix gesagt außer groß getan, blablabla. Der kann doch nicht erwarten, damit ernst genommen zu werden?

Umso mehr wächst sich der Fall inzwischen zu einer schleichenden Koalitionskrise aus, nachdem Bundespräsident Alexander Van der Bellen in Interviews "Angriffe, die ich in dieser Form noch nie erlebt habe", scharf kritisierte. Vilimskys Beschimpfungen nannte er eine "unflätige Art".“

Wieso Koalitionskrise? Was hat Van der Bellen mit der Regierungskoalition zu tun?
Sind die in der „Standard“-Redaktion genauso besoffen? Kapieren die überhaupt noch, dass ihr Geschreibsel das gleiche Niveau hat wie Junckers Lallen vor der UNO von den „Führern außerirdischer Planeeten“, die mit Sorge „die Entwicklung der EU“ betrachten?
Und was ist bitteschön „unflätig“ an der Feststellung, dass ein Angetrunkener Kommissionspräsident dem Ansehen der EU schade?

Und was seine Wahrnehmung angeht: Wenn Kurz und Strache als „Besoffene“ bezeichnet werden und Hofer sogar in seinem eigenen Wahlkampf als „Krüppel“ bezeichnet, ist das also alles viel weniger schlimm als Kritik an Juncker und Forderungen nach dessen Rücktritt?
Wie es scheint hat Juncker in einem Recht: Es gibt Führer außerirdischer Planeten. Mitten unter uns. Und manche schaffen es bis zum Bundespräsidenten…

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