„Ich bin ein überzeugter und konsequenter Kritiker des Parteien-Parlamentarismus und Anhänger eines Systems, bei dem wahre Volksvertreter unabhängig von ihrer Parteizugehörigkeit gewählt werden.“
Alexander Issajewitsch Solschenizyn, 2007

Sonntag, 11. November 2018

Es ist gar nichts passiert

Da will sich wohl wieder einer für die Teilnahme am nächsten „Tote Hosen“- und „Feine Sahne Fischfilet“- Clubbing neben irgend einem blutverschmierten Tatort qualifizieren, wo der fröhliche Hass gegen die Angehörigen des Opfers gefeiert wird. Der inzwischen in einer ziemlich überschaubaren Bekanntheitsnische abgetauchte Herbert Grönemeyer versucht sein neues hingenuscheltes Album durch politisch korrekte Statements zu verkaufen und macht jetzt einen auf Til Schweiger. Wie es scheint mit dem gleichen Erfolg; die sich als progressive intellektuelle Elite Verstehenden sind weder in der Lage, aus dem Versagen anderer zu lernen, noch ihren moralischen Narzissmus abzulegen.

Auf seinem neuen Album "Tumult" versucht Herbert Grönemeyer in seinen Liedern zu verstehen, was Menschen nach Rechts treibt.“

Das gab es in der DDR schon: Künstler, deren Können abgenutzt und deren Beliebtheit auch unter dem Mikroskop nicht mehr auffindbar war, konnten dann wenigstens noch mit politischen Texten punkten, die den Sozialismus glorifizierten und den Arbeiter zum Helden stilisierten oder den Klassenfeind als kriegstreibendes Monster darstellten. Auftritte bei Gewerkschaftstagungen, in NVA-Kasernen, bei FDJ-Aufmärschen oder SED-Parteitagen waren sicher und wurden gut bezahlt.

Ob Grönemeyer der Umstieg auf das politische Lied gut tun wird, sei dahingestellt, aber so kann er wenigstens noch ein paar Scheiben an die „Omas gegen rechts“ verkaufen. Nicht umsonst macht er seine Werbung in der „Brigitte“. Die Jungen ziehen sich das Zeug eh gratis aus Youtube, von denen bekommt er nichts mehr. So spekuliert man anscheinend eher auf bezahlte Gegen-Rechts-Veranstaltungen.

"Leute jagen, stigmatisieren, Hitler zurück-wollen: nein. Das ist gemein, das brauchen wir nicht."

Den Hitler will eh keiner zurück, die paar Promille Hinterhofglatzen, deren eine Hirnzelle nicht für die Erkenntnis ausreicht, dass konservativ sein und sich einen irren national-sozialistischen Diktator zu wünschen unvereinbare Ansichten sind, haben kein Gewicht. Aber vielleicht hat Grönemeyer auch alternative Fakten; der „missversteht“ sicher auch die am Samstag hier angesprochene Polizeistatistik.

Dass wir das Jagen und Stigmatisieren von Leuten nicht brauchen, da stimme ich dem Herbi vollkommen zu. Und sicher auch ein Herr Pirincci, ein Herr Kubitschek, eine Frau Petri, eine Frau Weidel, ein Herr Sarrazin, ein Herr Maaßen und wie die ganzen als Rechtsextreme und Nazischlampen Bezeichneten, die es wagen, nicht im Meinungsstrom der Merkel-Administration mitzuschwimmen und die Deutungshoheit der absolutistischen Herrscherin anzuzweifeln, noch so heißen. Sogar eine einzige Zeile gegen Merkel reicht, wie bei Xavier Naidoo, um in die Nazikiste gesteckt zu werden, stigmatisiert und ausgegrenzt.

"Angstmacherei hat System, auch bei der AfD, und die bietet gleichzeitig eine Art Schutz für diese Angst. Die Frage ist nur: Wovor? Es ist doch gar nichts passiert, es gibt doch keine echte Bedrohung."

Es ist nichts passiert?
In Köln nicht?
In Chemnitz nicht?
In Kandel nicht?
In Hamburg nicht?
In Freiburg nicht?
In Bonn nicht?
In hundert anderen kleinen und großen Städten Deutschlands nicht?
Keine 365 tatverdächtige Asylwerber für Mord und Totschlag allein 2017?
Keine tausenden Messerattacken? Keine sich häufenden Gruppenvergewaltigungen? Keine immer aggressiver agierende Drogenkriminalität durch angebliche „Asylwerber“?

Es bleibt nur eine Frage: ist der in seiner Londoner Bobo-Blase abgeschottete abgehalfterte B-Promi auf dem Weg zum C-Promi einfach so dämlich, dass er echt nichts mitbekommt, oder spuckt er mutwillig inzwischen tausenden Opfern ins Gesicht? Da auch in seine kleine Blase Medienmeldungen eindringen und auch Großbritannien inzwischen sehr kulturbereichert wird, kann es leider nur mutwillige Opferverhöhnung sein. Es hat den Anschein, Grönemeyer will Profit schlagen, indem er auf die Geschändeten spuckt und die Täter negiert.
Was, deine Tochter liegt gerade gruppenvergewaltigt und abgestochen in einer Blutlache? Macht doch nichts, es ist ja nichts passiert. Das ist nur böse AfD-Angstmacherei, es gibt keine Bedrohung.
Früher fand ich Grönemeyer und seine Musik nur uninteressant.
Inzwischen kommt mir das Speiben.

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