„Ich bin ein überzeugter und konsequenter Kritiker des Parteien-Parlamentarismus und Anhänger eines Systems, bei dem wahre Volksvertreter unabhängig von ihrer Parteizugehörigkeit gewählt werden.“
Alexander Issajewitsch Solschenizyn, 2007

Mittwoch, 19. Juni 2019

Die erste gewählte Bundeskanzlerin

Irgendwie ist es ja niedlich, das kleine Joypämmchen, wie sie forsch ihr kleines Kinn vorreckt und der Welt verkündet, schon ein großes Mädchen zu sein. Und so kletterte sie mal wieder auf die große politische Bühne und plapperte fröhlich drauflos. Irgendwie entzückend, man hat fast ein schlechtes Gewissen, sie nicht zu wählen, weil sie das sicher ganz doll traurig macht und sie dann eine Schmollschnute ziehen muss. Was für ein Kino uns die österreichische Politik doch bietet.
Kurz ist eine Plapperpuppe der alten schwarzen Bonzen, Rendi eine Plapperpuppe der alten roten Bonzen, Stern eine Plapperpuppe eines alternden grünen Bonzen, Reisinger eine Plapperpuppe eines staatlich vernetzten großindustriellen Bonzen – und der Blaue, der als Einziger nur für sich selbst gesprochen hat, hat ausreichend Blödsinn geplappert, um darauf final auszurutschen.
Doch zurück zum Joypämmchen.

In ihrer Kampagne will Rendi-Wagner Optimismus ausstrahlen. Sie stehe für eine Politik mit Herz, Zuversicht und Hartnäckigkeit. Mit diesen Attributen will die SPÖ-Vorsitzende zur ersten gewählten Bundeskanzlerin Österreichs aufsteigen.“

Optimismus? Das erinnert mich so an die „Zuversicht“, mit der der Schulz-Zug in Deutschland befeuert wurde, bevor er im Treibsand der Realität versackte; und nicht umsonst taucht sie ja auch noch in der Erklärung auf. Um Optimismus auszustrahlen, müsste sie erstmal in der Lage sein, irgendwas auszustrahlen. Ausstrahlen ist nun aber etwas, was nicht gerade zu Rendis Kernkompetenzen zählt. Rendi und Ausstrahlen, nein, da kommt kein Bild zustande.
Das mit der „ersten gewählten“ ist putzig. Man ahnt, was kommt: Bierlein wurde eben nur von einem Mann „ernannt“, doch sie, das niedlich-forsche Joypämmchen, soll von den Frauen gewählt werden. Weil sie Frau ist. Als ob ein biologisches Merkmal automatisch dazu befähigt, eine Regierung zu führen. Dabei packt sie genau das, nämlich einen Haufen Parteifunktionäre an der Kandare zu halten, nicht mal in den eigenen Reihen, wie will sie das bei einem Koalitionspartner packen? Die rauchen sie doch in der Pfeife.

Die SPÖ wolle sich ganz auf ihre Inhalte konzentrieren. Mit dem politischen Mitbewerber wolle man sich nicht beschäftigen.“

Oh.
Naja.
Da kann man davon ausgehen, dass man locker das Wahlkampfbudget einhält. Wie will man sich auf etwas konzentrieren, was nicht da ist? Ich meine: Woher wollen die Roten so auf die Schnelle „Inhalte“ finden? SPÖ und Inhalte, das gibt noch viel weniger ein Bild als Joypämm und Ausstrahlung.
Und wie schaut es mit konkreten Beispielen aus, haben die da was? Ach ja:

Annehmen will sie sich dabei der Sorgen der Österreicher - das seien etwa hohe Mieten, Kinderbetreuungsplätze aber auch Altern in Würde.“

Sollen das jetzt die Inhalte sein? Altbackene Raunzthemen aus dem Gemeindebau? Was soll da inhaltlich kommen? Eine Kopie des Wahlprogrammes von 1980? Das ist nichts, Joypämmchen, absolut gar nichts!

Verärgert zeigte sich Rendi-Wagner über Berichte, wonach das schlicht gehaltene Logo der neuen Österreichischen Gesundheitskasse 400.000 Euro verschlungen habe. Damit könnte fünf Menschen ein Jahr lang die teuerste Krebstherapie bezahlt werden. Ihre Forderung: „Das Geld soll nicht in einen grünen Kreis gesteckt werden, sondern in die Gesundheit der Österreicher.““

Siehste, Joypämmchen, deshalb wird das nix mehr mit euch Sozen!
Da wird erst groß getrommelt, man werde sich mit dem politischen Mitbewerb nicht beschäftigen, und dann kommt als einziges konkretes Argument ein Hinhauen auf genau den.
Ja, dass für ein primitives Logo 400.000 Euro rausgebuttert werden, ist Kritik wert. Aber wer sich lieber auf die eigenen Inhalte konzentrieren möchte, sollte vielleicht mal hinterfragen, wievielen kranken Österreichern mit den 600.000 Euro für das neue Logo der Stadt Wien hätte geholfen werden können. Und der eine Krebskranke, der hätte behandelt werden können für die Kosten, die ein schamanischer Geister-Schutzkreis um eine Krankenhausbaustelle gekostet hat, ist ihr auch bisher herzlich egal gewesen.

Also bleibt als Inhalt wieder nur leeres Gebrabbel und sinnleeres Hinpecken auf den Splitter im Auge des Anderen, ohne sich um den eigenen Balken auch nur zu kümmern.
Weiter so, Joypämmchen! Du schaffst das!
Nur das mit der „ersten gewählten Bundeskanzlerin“ kannst du in die Humorspalte eintragen.

Keine Kommentare: