„Ich bin ein überzeugter und konsequenter Kritiker des Parteien-Parlamentarismus und Anhänger eines Systems, bei dem wahre Volksvertreter unabhängig von ihrer Parteizugehörigkeit gewählt werden.“
Alexander Issajewitsch Solschenizyn, 2007

Dienstag, 25. Juni 2019

Lehrstück aus der linken Blase

Heute mal ein Artikel von „Indymedia“, auf die ich ja normalerweise nicht verlinke, aber diesmal lohnt es sich wirklich, da mache ich direkt einmal eine Ausnahme.

Die, die da schreibt, kommt für mich schon als sich selbst abgrenzendes und psychisch nicht sehr gefestigtes Schneeflöckchen mit „An-Allem-sind-nur-die-Anderen-schuld“-Attitüde rüber, die zwar weiß genug klingt, um immer wieder für eine Weiße gehalten zu werden, sich selbst aber als „PoC“, also Farbige sieht und darauf besteht, dass das jeder weiß und um die Nase gerieben bekommt – sie besteht darauf, nicht mit Weißen verwechselt zu werden, hat Rassismus also zum Lebensstil erhoben, ist aber vom angeblichen Rassismus geschockt, dass es Weiße gibt, die Dreadlocks tragen. Als wäre eine Frisur das Vorrecht bestimmter Bevölkerungsgruppen – die merkt also nicht einmal, wie rassistisch sie selbst ist. Das beständige darauf Bestehen, als psychisch kranke Migrantin gesehen und begriffen zu werden, ist nach meinem Empfinden für sich schon ein aktiver Akt der Selbst-Abgrenzung. Wer permanent „Ich bin anders als ihr!“ schreit und sich dann beschwert, als nicht zugehörig begriffen zu werden, hat wirklich ein schwerwiegendes Logikproblem.

Aber egal, denn mit diesem dreifachen Opfer-Bonus (psychisch krank, Frau, Migrationshintergrund) müsste sie ja eigentlich von der angesprochenen Leipziger linksextremen Antifa-Szene geradezu als Heldin gefeiert werden – aber sie musste nur feststellen, dass die dort lieber über Migranten und Integration sprechen, als mit Migranten diese zu leben. Sie prangert die grenzenlose Verlogenheit dieser sich als elitär-gutmenschlich selbstbeweihräuchernde Antifa-Blase an, die zwar Plakate für das Recht von Migrantinnen vor sich hertragen, das Kopftuch zu tragen, aber gleichzeitig froh sind, in einer Gegend zu wohnen, wo das Asylheim zugesperrt wurde und keine Kopftuchfrauen herumrennen.
Ein lehrreicher Einblick in die linksradikale Blase der Heuchelei und Verlogenheit.

Ich habe wie erwähnt, ein großes White-Passing. Das ist aber nicht als Privileg zu betrachten.“

Stimmt. Aber ebensowenig als etwas Schlechtes. Darüber denkt sie aber keine Sekunde nach.

Unter „Linken“ muss ich gefühlt ständig beweisen, dass ich institutionellem Rassismus ausgesetzt bin, auch wenn ich oft als Weiß gelesen werde. Auch das ist anstrengend. Da kamen schon Aussagen wie „Naja du legst ja auch voll viel Wert darauf migrantisch zu sein, vielleicht kommt das ja auch daher.“ Als wäre es meine aktive Entscheidung Rassismus ausgesetzt zu sein.“

Nein, aber es ist eine aus jeder Zeile triefende Erkenntnis, dass eben das permanente darauf Bestehen, „anders“ zu sein, einen eben aktiv daran hindert, als „gleich“ anerkannt zu werden. Das hat was von Quadratur des Kreises, das schaffen auch „Linke“ nicht. Ganz besonders die, denn da hat Logik noch nie eine große Rolle gespielt.

Ich rede gerne in meiner Muttersprache mit FreundInnen. Dies wird oft von „Linken“ als ausgrenzend empfunden. Wenn jedoch im Gegenzug Geflüchtete in derselben Gruppe waren und alle Englisch hätten reden können, sich aber entschieden haben deutsch zu reden, war dies legitim.“

Ja, es ist auch legitim, da du dich in Deutschland befindest und deutsch da nun mal die Umgangssprache ist, die auch von „Geflüchteten“ gelernt werden muss, wenn sie in der Lage sein wollen, sich zu integrieren. Oder wollen sie vielleicht nicht gar so? Also, wo ist da das Problem, wenn in Deutschland deutsch gesprochen wird?
Interessant nur, dass das in den linken Kreisen, die selbst gerne so lauthals krakeelen, wie nationalistisch doch schon das Wort „deutsch“ überhaupt wäre, am Ende die Leute eben genauso denken und handeln wie die, die sie aus dem gleichen Grund für „Rechte“ und „Nazis“ halten. Woran man auch erkennt, dass es eben nicht wirklich ideologische Grenzen sind, die sie zum Hass gegen andere Gruppen aufstacheln, sondern anscheinend nur der Hass um des Hasses willen ausgetobt wird. Suff, Lust auf Randale und das aus einer Position selbstgefühlter Übermenschlichkeit – die hätten vor 80 Jahren in der SA eine große Karriere machen können.

Das Gleichsetzen vom kurdischen Befreiungskampf (und anderen National- oder Volksbefreiungskämpfen) mit faschistischem, nationalsozialistischem Gedankengut. Der dafür genannte Grund war der „Volkgsbegriff“. Ich will dazu ja eigentlich echt nichts weiter schreiben, aber Leute… euch gehts echt zu gut, wenn ihr der Meinung seid, das als Faschismus zu bewerten.“

Da ist die junge Frau in die Argumentationsmühle der Linken geraten und hat versucht, diese logisch zu begreifen. Nein, geht nicht. Ein Volk, das um seine Unabhängigkeit kämpft, führt einen völkischen Kampf, und völkisches Denken ist Faschismus und Nazi. Komplexe Zusammenhänge sind der linksradikalen Bestmenschen Sache nicht, denen kann man in der Antifa-Kneipe nach dem dritten Bier und zweiten Joint nicht mehr mental folgen. Da reicht es „Nazi!!“ zu grölen und Hakenkreuze an „Faschistenhäuser“ zu sprühen oder denen das Auto abzuheizen, zu mehr reicht es nicht. Das mit Vernunft erklären zu wollen ist zum Scheitern verurteilt.

In der Straße in der ich lebe gibt es zwei Häuser weiter eine Nazikneipe. Es gibt auch ein Hausprojekt, auf der anderen Seite. Da ich einen offensichtlich ausländischen Nachnamen habe, hat mir dies sehr Angst gemacht, weshalb ich Leute aus dem Hausprojekt fragte, ob man sich austauschen könnte, damit man sich im Ernstfall beiseite stehen kann. Das war nicht gewünscht.“

Tja, schön blöd gelaufen, oder? Kein einziger „Nazi“ hat sich all die zwei Jahre um dich und deinen „offensichtlich ausländischen“ Nachnamen geschert, aber die Linken haben dich geschnitten. Prust! Wenn das nicht Situationskomik ist.
Woran das liegen könnte, wird sie kaum begreifen: Dass die meisten, die von ihren linksradikalen Freunden, die ihr noch immer zu weit rechts und rassistisch sind, als „Nazis“ abgestempelt werden, einfach keine sind. Sie diskriminieren dich nicht, sie greifen dich nicht an, sie tun eben genau das nicht, was die Linksradikalen tun und aus reinem Auf-sich-selbst-Schließen immer anderen unterstellen, sondern sie ignorieren dich einfach.

Der dritte Punkt in dem Text ist aber der Lesenswerteste. Denn er entlarvt diese Blase der linksradikalen Selbstgefälligkeit als das, was sie ist: ein präpotenter Haufen von sich selbst erhöhenden, zu geradezu elitären deutschen Herrenmenschen selbsterklärenden Gestalten, die genau das tun, was in den Nazi-Hinterzimmern Anfang der Dreißiger abgelaufen ist. Dort wird mit dem Blick von außen die gesamte Überheblichkeit der politischen Korrektheit entlarvt, dieses sich selbst zur geschickt die richtigen Sternchen setzenden deutsch-herrenmenschlichen Sprachelite Erheben, die weit über dem primitiven und deshalb potentiell rechtsradikalen Pöbel steht, der nicht einmal die richtigen politkorrekten Satzbauten verwenden kann und damit neben dem eigenen Volk auch die nicht perfekt deutsch sprechenden Zuwanderer ausgrenzt und zum Schweigen verdonnert:

Dieses ausgrenzende Verhalten, dieses herablassende Belehren von oben herab, diesen Menschen gegenüber, wird doch nichts an deren politischer Meinung ändern...“

Nein, und das soll es auch nicht. Die Autorin hat nicht verstanden, wofür die linksradikale Antifa steht: Sie will spalten, sie will zerstören, sie will einen mächtigen Popanz aufblasen, gegen das sie dann „zivilgesellschaftlich mutig“ auf die Straße gehen und randalieren kann. Diese Leute wollen keine bessere Gesellschaft, sie wollen kein verständnisvolles Zusammenleben mit Andersdenkenden, sie wollen keinen Frieden. Denn ohne ihren Hass und ihre Präpotenz sind sie nichts.
Gar nichts.
Allerdings kommt man dann schon auf die Frage zurück, wie es ihr selbst geht. Denn sie selbst bezeichnet unreflektiert auch den Polizisten als „Bullen“ und nicht zur linksradikalen Blase Gehörende als „Nazis“. Und grenzt sich selbst noch weiter ab als es diese „Indymedia“-Szene von der normalen Gesellschaft schon tut. Das fällt ihr aber offensichtlich keine Sekunde lang auf. Die Selbsterkenntnis, ideologisch all die Jahre komplett falsch gelegen haben zu können und auf dumpfe Propaganda hereingefallen zu sein, kommt ihr nicht.

Interessantes Lehrstück.

Keine Kommentare: