„Ich bin ein überzeugter und konsequenter Kritiker des Parteien-Parlamentarismus und Anhänger eines Systems, bei dem wahre Volksvertreter unabhängig von ihrer Parteizugehörigkeit gewählt werden.“
Alexander Issajewitsch Solschenizyn, 2007

Freitag, 29. März 2019

Politisch korrekte Entsorgung

Wenn man bei Google „Egbert Jahn“ eingibt, erscheint sie noch, die Adresse seiner Personenvorstellung bei der Goethe-Universität Frankfurt. Doch unter dieser Adresse existiert kein Eintrag mehr. Er wurde gelöscht. Er existiert zwar noch, aber nicht für die Universität. Wie Abtrünnige von den Fotos mit dem Großen Stalin wegretuschiert wurden, wurde Jahn rückstandslos aus den Einträgen der Universität hinausretuschiert.
Ebenso existieren seine Vorlesungen noch. Aber auch auf die gibt es keine Hinweise mehr. Sie tauchen in keinem Programm mehr auf, wurden aus den Ankündigungen entfernt. Es werden also nicht allzu viele Studenten kommen, und wenn doch, kann man heute auch nicht mehr sicher sein, ob es nicht jene Gruppen sind, die mit Trillerpfeifen und Schlagstöcken kommen oder gar vermummt das Gestühl zerschlagen.
Denn Prof. Dr. Egbert Jahn wurde politisch korrekt entsorgt.

Sein Vergehen: Er hat der Willkommens- und Verteilungspolitik Ihrer Alternativlosigkeit keck zu widersprechen gewagt und die geradezu faschistoid-menschenverachtende Idee formuliert, man könne die laut GFK ja nur temporär auftauchenden Kriegsflüchtlinge für die Dauer des Konfliktes in Lagern am Rande Europas oder gar in der Nähe der Kriegsgebiete, zum Beispiel ebenso GF´K-konform im nächsten sicheren Land, unterbringen. Nur dort bekämen sie Unterkunft, medizinische Versorgung, Betreuung und Verpflegung, also alles was ein Mensch auf der Flucht braucht. So würden aber weder reine Glücksritter und Sozialmigranten angezogen noch die wirklich vor Krieg Schutz suchenden tausende Kilometer weiterirren, um einem ungewissen Behördenverfahren in der Fremde ausgesetzt zu werden. Das wäre vernünftig, würde viel mehr Hilfsbedürftigen helfen, könnte Kosten sparen und würde auch die täglichen Reibungsverluste an der Verteilungsfront vermindern.

Anders gesagt: sein Vergehen ist die Antwort der Vernunft auf den emotionsbesoffenen Menschlichkeitstaumel der Regentin der Herzen. Und Vernunft hat in Merkeldeutschland selbst (oder vielleicht auch ganz besonders) an Universitäten, den ehemaligen Brutstätten der Vernunft, nichts mehr verloren. Dort wird Hysterie ausgebrütet, Emotionalität, Propaganda und Wut, aber keine Rationalität. Die ist ein patriarchales und neurechtes, christlich-jüdisches Unterdrückungsinstrument und muss dekonstruiert werden.

Egbert Jahn hat Glück. Es ist die Gnade der frühen Geburt. Er muss sich diesen ganzen Haufen Bekloppter nicht mehr antun, er muss den neuen Sprach- und Denkregeln des Merkel-Regimes nicht mehr nachhecheln, er kann auf die Frankfurter Uni ebenso pfeifen wie auf die sie zerstörende Frankfurter Schule, obwohl er selbst nicht nur Friedensforscher sondern auch überzeugter Linker ist. Es wird ihm als Mann der Wissenschaft wahrscheinlich innerlich weh tun, weil er noch erlebt hat, was Bildung und Rationalität bedeuten kann, aber in diesem Alter kann man sich damit abfinden, dass das alles heute, im Zeitalter der Regentschaft postfaktischen Bauchgefühls und schneeflockigen Empörungskreischens keine Bedeutung mehr besitzt. Er träumte immer von einer Abkehr vom Kommunimus und einer Art „neuen Sozialismus“, der ohne Personenkult, Herrenmenschenideologie und Massenmorden auskommt. Wenn es einen Typus des „Linksliberalen“ gibt, dann kommt Jahn ihm noch am Nächsten. Man sieht, das ist keine Normalität sondern eher ein auffälliger Einzelfall.

Ach ja, einen hab ich noch. Einen Irrtum.

Rainer Wendt, Chef der Deutschen Polizeigewerkschaft nahm ebenfalls an den Werkstattgesprächen teil und zeigt sich gegenüber der "Bild" empört: "Denk- und Meinungsfreiheit sind an der Goethe-Universität zu Frankfurt nicht erwünscht. Dort werden nur linke Meinungen geduldet - und die wollen unter sich bleiben.“

Nein, das stimmt so nicht. Die Aussage ist im Kern zwar richtig, weist aber einen entscheidenden Fehler auf: statt „an der Goethe-Universität zu Frankfurt“ müsste es richtig heißen „in Merkeldeutschland“. Das ist nämlich kein lokal auftretendes Symptom mehr sondern inzwischen eine großflächige Epidemie.
Jahn ist nur eine weitere Figur in der Reihe der Geschassten. Und diese ist bereits sehr lang, denn nur wenige erreichen die mediale Aufmerksamkeit eines Herrn Maaßen. Die meisten werden einfach sang- und klanglos abgesetzt, strafversetzt, in den Ruhestand geschoben, der wirtschaftlichen Grundlage beraubt… Die Säuberungswellen laufen durch das Land, und sie erfassen Linke wie Rechte und vor Allem Liberale. Jeden, der es wagt, Widerworte zur Agenda der Herrscherin zu finden.
Wer den Mund aufmacht, ist weg vom Fenster.
Typisch Diktatur.

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