„Wir sind gut gerüstet in
Österreich“, spricht unser neuer Innenminister, eingehend auf
das schlagartige Ausbreiten des neuen Sars-Virus in Oberitalien, dem
am Wochenende die ersten drei Erkrankten zum Opfer gefallen sind,
obwohl man ihm doch den niedlichen Spitznamen „Corona“ gegeben
hat. Mei, liab! „Es gibt keinen Grund zur Panik“, kalmiert
er, wobei er absolut Recht hat, denn diesen gibt es sowieso nie, wenn
etwas auf einen zukommt, was man nicht abwenden kann. Panik soll
helfen, schnelle Entscheidungen zur Abwehr zu treffen, wenn es dafür
eigentlich schon zu spät ist. Ein Notprogramm, das den Körper mit
Botenstoffen flutet, damit er nicht so leiden muss, wenn es ihm dann
an die Haut geht. So eine Art Not-Aus-Schalter für das rationale
Normalempfinden, der bei Klimahysterikern allerdings ein wenig
eingeklemmt zu sein scheint.
„Wir sind in der
glücklichen Lage, dass es keinen Fall in Österreich gibt“,
schwurbelt er weiter, wohl wissend, dass er das gar nicht wissen
kann, denn sonst müsste er von „bekannten Fall“ sprechen, tut er
aber nicht. Kann natürlich auch an rhetorischer Inkompetenz liegen,
würde ich in diesem speziellen Falle auch ohne Beanstandung als
Ausrede gelten lassen. Aber andererseits hat er ja gerade kundgetan,
alles tun zu wollen, um eine Panik zu vermeiden. Also auch einfach
irgendwelchen Blödsinn daherlabern, der zwar als substanzfreie
Zugabe zur Ohrenschmalzproduktion frei Tinnitus geliefert wird,
solange man sich davon verspricht, dass die Leute Ruhe bewahren, aber
ansonsten vollkommen zweckfrei ist.
Und
so knallt einer seiner Faktoten auch die alles überragende Floskel
raus: „Binnen
Minuten bzw. binnen einer Stunde könnten Grenzkontrollen
„hochgefahren werden“, erläuterte Franz Lang, Leiter des
Bundeskriminalamts (BK)“
Na ein Glück, denkt sich da der
Durchschnittsalpinbewohner, wenn wir hochgefahrene Grenzkontrollen
haben, dann kann nichts mehr passieren. Welches Drittstaats-Virus
würde es wagen, ohne Pass und Visum eine hochgefahrene
innerunionische austriakische Grenzkontrolle zu passieren? Eine
Grenze, die seit Jahrzehnten berühmt ist für ihre
Undurchdringlichkeit.
Nein, mal im Ernst, was soll das
Gewäsch?
Eine Grenzkontrolle kann weder
feststellen, ob ein Mensch bereits eine Infektion in sich trägt
oder, da die Viren auch mehrere Tage außerhalb des Körpers
überleben können, diese irgendwo an seiner Kleidung hängen, in
seinem Gepäck, auf dem Sitzpolster, oder ihm durch genau den
Grenzkontrolleur, der alle Pässe von allen Autofahrern, die an ihm
vorbeikommen, angrabbelt und damit die Viren erst so richtig
effizient verteilt, erst ins Auto geschleppt werden. Eine
Grenzkontrolle wirkt gegen eine sich ausbreitende Viruserkrankung wie
lautes Singen gegen einen Vulkanausbruch. Wenn es so einfach wäre,
liebe Schwurbelanten, warum haben wir dann nicht seit Jahren
Grenzkontrollen, die uns zig Aids- und hunderte Grippetote pro Jahr
ersparen würden? Na? Richtig, weil es Nonsens ist.
Oder anders gesagt: Wer nicht
einmal in der Lage ist, seine Grenze gegen illegal darüberwalzende
Menschengruppen abzusichern, wie will der das Eindringen eines für
das menschliche Auge unsichtbaren Krankheitserregers verhindern? Hier
könnte die gesamte Führungsriege der Al-Qaida im Reisebus durch
Österreich fahren und wir würden das nicht einmal mitbekommen und
denen an der Grenze höchstens noch eine Stiege Äpfel schenken, mit
Grüßen aus dem Grünen Herzen Österreichs. Die könnten wir dabei
sogar sehen, das Virus nicht. Und solange Ärzte nicht gezielt danach
suchen, finden sie es nicht einmal in einem Erkrankten.
Warum bei einer solchen
Pressekonferenz nicht ein einziger der anwesenden Journalisten auch
nur eine einzige Frage in diese Richtung gestellt hat, weiß ich
nicht. Aber wenn sich investigative Journalisten so für dumm
verkaufen lassen, dann kann es nur zwei Möglichkeiten geben:
entweder, sie sind es, oder sie wollen es sein, aus welchem Grund
auch immer.
Und den Politkaspern könnte mal
einer sagen, dass sie manchmal besser schweigen sollten.
P.S. Warum Nehammer in
Anbetracht der real vor der Tür stehenden schweren Pandemie den
Leuten ausrichtet, sie sollten „nicht in Panik verfallen“,
während er und seine Koalitionskollegen so sehr die kleine
Zopfgretel dafür anhimmeln, dass sie die ganze zeit schreit, wir
sollten unbedingt in Panik verfallen, weiß ich nicht. Es gibt keinen
Kompass mehr, der in irgend eine Richtung zeigt. Es gibt nur noch
situationsangepasstes Blabla, immer wie es gerade passt.
Ich jedenfalls weigere mich
strikt, wegen irgendwas Panik zu empfinden. Vorsicht reicht. Ein paar
Vorräte sind auch nicht schlecht, und ein Verteidigungsmittel. Gegen
Menschen, denn die sind leider immer noch gefährlicher als Viren.
Und viele auch dümmer.
1 Kommentar:
Die Vertrottelung der Bevölkerung schreitet immer dramatischer voran, getragen von unserer intellektuellen Speerspitze, den Journalisten!Was wäre wenn man bei der Grippewelle so reagieren würde? Österreich stünde sofort still.
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