„Ich bin ein überzeugter und konsequenter Kritiker des Parteien-Parlamentarismus und Anhänger eines Systems, bei dem wahre Volksvertreter unabhängig von ihrer Parteizugehörigkeit gewählt werden.“
Alexander Issajewitsch Solschenizyn, 2007

Donnerstag, 13. April 2017

Berichterstattungsentwicklung





Es ist vorgestern Abend das Thema des Tages gewesen: Eine Sprengfalle (also eigentlich sogar drei) wurde gezielt gegen den Mannschaftsbus des BVB Dortmund gezündet. Ein Spieler wurde schwer verletzt, der Mannschaftsbus sieht recht schrottreif aus.
Gleich die ersten meldenden Medien fühlten sich bemüßigt, sofort zu betonen, dass das jetzt aber nix mit nix zu tun haben muss, eh schon wissen. Man darf ja der AfD nicht in die Hände spielen und besonders in NRW immer brav politisch korrekt bleiben, denn in diesem heruntergewirtschafteten Bundesland mit diesem Migrantenanteil ist es wahrscheinlich extrem gefährlich, den Mund überhaupt noch aufzumachen.

Und so vermeldete vorgestern Abend noch der „Tagesspiegel“ folgendes:

„Bisher keine Hinweise auf islamistischen Hintergrund“
 
Und weiter im Text:

„Wie der Tagesspiegel aus Sicherheitskreisen erfuhr, gibt es bislang keinen Hinweis auf einen islamistischen Hintergrund. Dieser sei aber weiterhin nicht auszuschließen, hieß es. Es sei auch denkbar, dass es sich bei dem Täter um einen Verrückten handelt. Zu dem Bekennerschreiben sagen die Sicherheitskreise aus ermittlungstaktischen Gründen gar nichts.“

Kurze Zusammenfassung der Kernpunkte:
Erstens: Der Tagesspiegel transportierte nur Aussagen „aus Sicherheitskreisen“, also den Ämtern des Herrn Jäger, ehschonkennen.
Zweitens: Es gibt nach deren Angaben keinerlei Hinweise auf „islamistischen“, also radikalmuslimischen Hintergrund.
Drittens: Es liegt ein Bekennerschreiben vor, zu dem man zwar nichts sagen kann, aber aus dem offensichtlich kein Hintergrund hervorgeht, denn sonst gäbe es ja den Hinweis, den es laut Zweitens eben nicht gibt.

„Auffällig an der Pressekonferenz war, dass bislang lediglich wegen eines versuchten Tötungsdeliktes ermittelt wird und nicht wegen der einschlägigen Terrorvorschriften des Strafgesetzbuches, den Paragrafen 129 a oder b, die sich auf inländische bzw. ausländische terroristische Vereinigungen beziehen.“

Woraus einige Medien ableiteten, dass es keinen Terroranschlag gegeben hat und in den Foren sogar Gerüchte um einen Aktionär kochten, der erst eine Stunde vorher noch Aktien mit Gewinn verkauft hat. Den Gegnern des Verhaltismus ist ja kein Haar zu dünn, um eine Begründung daran herbeizuzerren, warum jeder Verdacht gegen Vertreter der Friedensreligion ultrarechte Böshetze und Rassistengekotz seien.

Einen Tag später dann ein anderes Bild, zum Beispiel im „Kurier“:

„In der Nähe des Tatorts wurden drei wortgleiche Bekennerschreiben, die auf einen islamistischen Hintergrund der Tat schließen lassen, gefunden.“

Ach was. Also irgendwie passt das jetzt absolut nicht mit den Aussagen im „Tagesspiegel“ vom Tag zuvor überein. Denn da gingen aus dem Bekennerschreiben ja absolut keine Hinweise auf sprenggläubige Surensöhne hervor. Aus dem gleichen Bekennerschreiben, das die Hinweise auf „islamistischen“ Hintergrund liefert?

Wollte man die gestrengen Maßstäbe an die Bezahlmedien anlegen, die man inzwischen privaten Bürgern um den Mund knebelt, müssten jetzt einige Redakteure nicht nur um ihren Job bangen sondern sich einen guten Anwalt suchen und schon mal die Tasche für den Einzug in den Knast packen. Denn unabhängig von der Quelle will man ja zum Beispiel Bloggern oder auch ganz normalen Facebookpostern die absolute Recherchepflicht umhängen, bei gleichzeitiger rechtlicher Unmöglichkeit der Recherche, weil man ja keine Presse ist. Bezahlmedien dürfen aber jegliche Aussendung ohne Konsequenzen weiterverbreiten, wie zum Beispiel den offensichtlichen Fake, dass es keinerlei Hinweise auf einen radikalmuslimischen Hintergrund gibt obwohl Bekennerschreiben gefunden wurden, die genau darauf hinweisen.

Und wieder die Behörden des unsäglichen Herrn Jäger aus dem zweitkaputtesten Bundesland Deutschlands direkt nach Berlin, dem Reich der ebenso unsäglichen Frau Kraft, aus dem übrigens der unsägliche Herr Gottkanzler in spe kommt.

Ist es eigentlich schon einmal aufgefallen, dass ausgerechnet NRW, das Land der Armlänge Abstand, scheinbar der Hort des als „Islamismus“ bezeichneten Hardcore-Missionierungs-Islam ist, aus dem die sprenggläubigen Surensöhne ausschwärmen, um sich ihre 72 Jungfern zu reservieren? Hat jetzt aber nix mit nix zu tun.

Aber interessant ist die Berichterstattungsentwicklung schon, innerhalb weniger Stunden von „keine Hinweise“ bis „sicher“. Die Wahrheit braucht halt immer eine gewisse Zeit, um mit ihren langen staksigen Beinen die ganzen kleinen Lügen beiseitezukicken.





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