DiePresse schreibt ganz bang vor dem Big Bang:
Brexit: Großbritannien könnte binnen Tagen das Trinkwasser ausgehen
Ein internes britisches Regierungsdokument warnt vor einem Zusammenbruch der Trinkwasserversorgung bei einem harten Brexit. Es sei ein Grund für den britischen Umweltminister gewesen, den umstrittenen Deal zu unterstützen.[...] Binnen Tagen nach einem EU-Austritt könnte der Insel das Trinkwasser ausgehen. Nämlich dann, wenn aufgrund des Chaos wichtige Chemikalien, die für die Wasser-aufbereitung notwendig sind, nicht importiert werden können, berichtete die "Mail on Sunday". Diese Chemikalien müssten frisch geliefert werden und könnten nicht gelagert werden. Tausende Wasserkraftwerke müssten geschlossen, die Bevölkerung von der Wasserversorgung gekappt werden. Die Folge: Kein Wasser zum Trinken, zum Kochen, für die Hygiene.
Irgendwie
 fühlt man sich déjà-vue-mäßig erinnert ... tja, woran bloß?! Das ist 
eine Gemengelage aus Max Reinhardt's Don-Carlos-Parodie (»Ganz Madrid steht unter Wasser ... und überhaupt — es ist fürchterlich!«),
 und den in den späten 90er-Jahren anschwellend schrillen Alarmsirenen 
über den Y2K-Fehler, der die Atomkraftwerke in die Luft fliegen und 
unser Stromnetz — und damit überhaupt alles und jedes in unserem Leben —
 zusammenbrechen lasssen wird. Die Silvesternacht 1999/2000 verlief 
meiner Erinnerung nach deutlich entspannter, als man uns vorher 
progostiziert hatte ...
Und
 so würde es bzw. wird es auch bei einem »harten« Brexit sein. Wasser 
kann man abkochen, und die »tausenden Wasserkraftwerke« Großbritanniens 
verraten dem UK-Kundigen, daß DiePresse nicht einmal richtig 
übersetzen kann: es werden wohl »Wasserwerke« sein, und die von diesen 
benötigten Chemikalien sind wohl nicht nur in der EU monopolisiert 
erhältlich, sondern haben Weltmarktpreise und -lieferanten.
Jeder
 Schmarr'n wird uns da aufgetischt, damit bloß keiner auf die Idee 
kommt, das »Friedensprojekt EU« verlassen zu wollen! Ich denke eher, daß
 die Gesichter in Brüssel bereits jetzt lang zu werden beginnen, wenn 
sich ein harter Brexit abzeichnet, weil das britische Parlament den 
faulen May-Deal ablehnt. Nein, keine Frage: das wird kein 
Sonntagsspaziergang für die Briten — aber es wird auch keiner für die 
verbleibende EU. Und vor allem wird es ein immenser Gesichtsverlust für 
die Bonzen in Brüssel, denen ein großes Land damit recht ostentativ den 
Mittelfinger zeigt.
Und
 da bei der eklatanten Unfähigkeit der EUrokraten ihr »Image« eigentlich
 das einzige ist, auf das sie glauben sich was einbilden zu können, ist 
das die ultimative Schlappe für die Jammergestalten! Oder glaubt man 
ernstlich, dieser Harald Juncker aus Luxemburg wäre für irgendeinen Job 
außer den des Kommissionspräsidenten verwendbar?
Ob
 May mit ihren Schauermärchen die Abgeordneten täuschen kann, wird sich 
zeigen — spannend wird's bis zum 11. Dezember jedenfalls. Aber egal 
wie's ausgeht: verdursten wird auf der Insel keiner.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen