Nachdem niemand die Absicht hatte,
eine Mauer zu errichten, weil die Bauarbeiterbrigaden der
PORR in Wien ja mit dem Wohnungsbau für zugewanderte Fachkräfte
oder so eigentlich voll ausgelastet waren, hat der interimistisch
eingesetzte Bundeskanzlerdarsteller nach einer kurzen Jause mit Bier
und Pizza bei der fleißigen Bauwerktätigen, von deren Tätigkeit er
vorher gar nichts wissen konnte, da er den Bau ja nicht
allein beschlossen hatte und nicht wissen konnte, dass der
Sobotka das ernst meint und auch sonst keine Ahnung hat, was in
seinem Amt so los ist (immerhin kann man nicht immer im Büro sitzen,
vor allem, wenn man Ortsfunktionäre und Bauarbeiter mit Essen und
Trinken versorgen muss), entschlossen den Bau gestoppt und die eben
erst gefütterten Bauarbeiter heimgeschickt. Zu blöd war die Optik,
als, ähnlich bei der Affäre Silberstein, die Wahrheit entgegen
allen Bemühungen doch hochblubberte, und es dem einfachen Wahlpöbel
irgendwie nicht mehr einging, dass zwar ein Zaun an der Grenze Gaga
und ein Schutz öffentlicher Gebäude zu teuer, sogar der Schutz des
Parlamentes nicht einmal angedacht aber der Schutz ausgerechnet der
größten Willkommensklatscher und Gegner der Aufhetzer zu „diffusen
Ängsten“ ruhig eine millionenschwere Posse sein darf. Und so
blubbert der nächste Skandal hoch: Nach der Bildungspolitik (die
Kinder der Plebs in Migrantenklassen, die eigenen in Privatschulen),
der Wirtschaftspolitik (die kleinen Unternehmen aussaugen und zum
Klassenfeind erklären und selbst mit Multimillardären, Spekulanten
und Blutdiamantenhändlern im Bett liegen) nun die Sicherheitspolitik
(Ablehnung von Grenzsicherung und Abbau der Polizei, aber selbst mit
Personenschutz hinter Betonpollern sitzen). Den Roten geht der Arsch
auf Grundeis.
Und so hat man schnell eine österreichische Lösung parat: Statt
einer Mauer sollen nun nur noch Poller
aufgestellt werden. Eine Pickelschneise vor dem Kanzleramt, um die
Ängste des Ungewählten vor einem radikalmuslimischen
LKW-Fahrschüler oder auch mit Mistgabeln aufmarschierenden
Ex-Wählern zu beruhigen.
Wie könnte jetzt eine wirklich österreichische Lösung aussehen?
Variante Europoller: Es werden nur Poller einer bereits ausgelaufenen
Serie aufgekauft, die dadurch etwas billiger kommen, und auf
Aufrüsten und Wartung komplett verzichtet. Die Poller sind zwar
grundsätzlich versenkbar, allerdings versinken sie bei Nebel, Regen,
Schneefall, Dunkelheit und Gewitter von selbst im Boden und müssen
mühsam von speziell ausgebildeten Pollerhebebeamten des Wiener
Magistrats mit Hand wieder rausgezogen werden, wobei nicht eindeutig
geklärt ist, ob sie dann auch oben bleiben oder gleich wieder
versinken. Aber bei Schönwetter und im Falle einer rechtzeitigen
Beantragung des Terroranschlages im Bundeskanzleramt mit dem dafür
benötigten Antragsformular 11/09 kann davon ausgegangen werden, dass
dem Anschlag mit rechtzeitigem Hochfahren der Europoller begegnet
werden kann.
Variante Rauchpoller: Es wird nur an einer Seite eine kleine Reihe
von drei oder vier Pollern aufgestellt, die in einem eigenen
Glaskastel mit verschließbarer Tür stehen, in dem es natürlich
einen funktionierenden Rauchabzug gibt, damit gesundheitsschädlicher
Feinstaub abgesaugt werden kann, falls jemand diese Poller mit einem
Sprengstoffanschlag detonativ beseitigen möchte. Die Bewilligung des
Terroranschlagsbegehrens ist nämlich davon abhängig, dass sich der
Terroranschlagsantragssteller verpflichtet, sich nur innerhalb des
Rauchpollerbereiches in die Luft zu sprengen. Das für die
Haltbarkeit dieses Glaskastels bei Nutzung durch Sprenggläubige
notwendige druckfeste Glas macht das Ganze natürlich extrem teuer,
aber das wird nach Berechnungen durch das Bundeskanzleramt durch die
Antragskosten für die Terroranschlagsantragsbearbeitung locker
doppelt wieder reingeholt.
Aus zuverlässiger Quelle war außerdem zu erfahren, dass auch in
Terroristenkreisen nicht jeden Freitag gesprengt wird.
Variante Bildungspoller: Es dürfen maximal 25 Poller in einer Reihe
stehen, wobei es in den ersten vier Jahren keine Bewertung der
Standfestigkeit und Nützlichkeit der Poller geben darf und auch
später die Anforderungen an die Leistungsfähigkeit der Poller
maximal festgelegt werden dürfen mit:
1. sie dürfen nicht von selbst umfallen,
2. wenn sie doch von selbst umfallen, müssen sie darlegen, warum sie
lieber liegen als stehen,
3. wenn sie das nicht wollen, können sie einfach liegen bleiben,
ohne dass es zu einer diskriminierenden und pollerverachtenden
Negativbewertung kommt.
Poller, die nicht verstehen, was man eigentlich von ihnen erwartet,
werden durch beigestellte Förderpoller gestützt.
Variante Migrationspoller: Die Poller müssen verpflichtend im
Ausland gekauft werden und der österreichische Staat verpflichtet
sich, diese Poller mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln nicht
nur zu hegen und zu pflegen, wozu gehört dass die Poller unter ein
wettersicheres Dach gestellt und von einer eigenen
Pollerintegrationsbrigade täglich gereinigt und poliert werden,
sondern auch zu schützen, zu welchem Zweck dann die Pollerlinge
durch österreichische Kollateralpoller umstellt werden. Und es muss
strikt darauf geachtet werden, religions- und kultursensibel Poller
auf ihren Wunsch hin nach Mekka auszurichten oder an ihrem kleinen
Pollerchen fachgerecht zu beschneiden. Sie haben das Recht auf fünf
Gebetspausen am Tag, zu denen sie automatisch im Boden versinken
dürfen.
Im Falle des Besprühens der Migrationspoller mit Schweineblut werden
automatisch Staatsschutz und Terrorbekämpfung aktiv. Selbst bei
ordnungsgemäß beantragtem Anschlag wird dazu keinesfalls eine
Bewilligung erteilt!
Variante Vollpoller: Wir stellen statt Pollern einfach eine Reihe
starker Vollpfosten auf dem Ballhausplatz auf. Aus verlässlicher
Quelle ist zu erfahren, dass es mindestens 183 davon ganz in der Nähe
gibt. Die wären zwar nicht gerade billig, würden aber keine
Zusatzkosten verursachen, wenn man sie einfach da hinstellt. Und sie
wären mobil und könnten endlich etwas Sinnvolles tun und dort als
Antiterrormauer aufgestellt werden, wo die wirklich von Terror
Bedrohten leben: in den Einkaufsstraßen, bei den Volksfesten, auf
den Touristentreffpunkten.
Das Büro vom Papa kann nämlich entsprechend der aktuellen
Bedrohungslage der Kleine Nico mit der Steinschleuder verteidigen.
Nur vor dem Büro vom Almsascha, da sollen die Poller aufgestellt
werden. Da sind das nämlich keine, sondern Brückenpfeiler. Nur für
die Brücke muss der Auftrag erst neu ausgeschrieben werden.
Nach der PORR muss ja wieder die STRABAG zum Zug kommen.
Dann kann unser Pontifex Alpicus über diese Brücke zu seinen
Untertanen schreiten und ihnen die Empfehlung, doch endlich alle aus
Solidarität mit den armen diskriminierten Musliminnen der Welt nur
noch im Stoffsack herumzulaufen, direkt verkünden. Wenn wir soweit
sind und auch der letzte Zweifler sich unterworfen hat, brauchen wir
uns vor Anschlägen nicht mehr fürchten.
2 Kommentare:
Damit sich die MIgrationspoller nicht diskriminiert fühlen habe ich bereits in vorauseilendem Gehorsam unseres Bundesbellos selbst einen Poller vor meiner Einfahrt aufgestellt.
lg und Danke für diese herrliche Satire
Hahaha köstlich.
Am besten gefällt mir der Vollpoller. So passend zum Pizzaboten und seinem verzogenen Nachwuchs.
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