„Ich bin ein überzeugter und konsequenter Kritiker des Parteien-Parlamentarismus und Anhänger eines Systems, bei dem wahre Volksvertreter unabhängig von ihrer Parteizugehörigkeit gewählt werden.“
Alexander Issajewitsch Solschenizyn, 2007

Montag, 13. November 2017

Der Ja-Sager

von LePenseur


DiePresse schreibt (von APA/dpa ab, wie so oft ...):

Schwarzenegger bei Klimakonferenz: Nicht auf Zweifler hören
"Wenn ich den Nein-Sagern Aufmerksamkeit geschenkt hätte, würde ich heute noch in den österreichischen Alpen sitzen und jodeln", sagt Arnold Schwarzenegger.
Arnold Schwarzenegger hat bei der Weltklimakonferenz in Bonn zur Umsetzung des Pariser Abkommens aufgerufen. Dass US-Präsident Donald Trump den Klimapakt aufgekündigt habe, werde letztlich keine Folgen haben. "Das bedeutet gar nichts", sagte der Hollywood-Star und ehemalige Gouverneur von Kalifornien am Sonntagabend vor begeisterten Zuhörern.
(Hier weiterlesen)
Die Vorstellung eines in den Alpen jodelnden Herrn Ex-Gouverneurs hätte genug Attraktionskraft, um doch zu bedauern, daß Arnie den Nein-Sagern seinerzeit keine Aufmerksamkeit schenkte ...

Doch im Ernst: welche Botschaft will uns der Hollywood-Action-Hero da vermitteln? Daß zeitgeistig konformistisches Ja-Sagen ganz prima ist? Daß Zweifel in einer Welt der allgegenwärtigen Lenkung der öffentlichen Meinung durch PR,  Nudging, Sprech- & Denkverbote und PC-Terror ein Übel sind?

Nun — Schwarzenegger war schon immer ein Zeitgeist-Konformist: als er nach Amerika kam, war links-sein hipp und Rudelbumsen en vogue — also war er dabei. Als die Leute nach den 70er-Jahren langsam die Schnauze davon voll hatten, und sich für Reagans »konservative« Agenda begeisterten, änderte er seine Überzeugung und wurde Republikaner. Als er merkte, daß George Dabbelju nicht richtig zog, da entdeckte er sein Herz für die Demokraten, und als der pöhse Trump kam, da schlug sich der Last Action Hero gratismutig auf die Seite der Guten.

Zwei Kommentarposter brachten es auf den Punkt:
Exorzist1978


Wenn das Pariser Abkommen so gut ist, warum muss man dann Propaganda dafür machen? "Nicht auf Zweifler hören" erinnert mich an das geozentrische Weltbild, da war Denken auch verboten. Und dass er in der Steiermark im Fitnessstudio gejodelt hat, wusste ich gar nicht.
und
LosWochos

Es ist klar, warum man Propaganda dafür macht: Es gibt Gegner.

Meiner Meinung nach entflammt hier eine Auseinandersetzung zwischen den Anhängern unterschiedlicher Energieträger. Niemand ruft zu weniger Energieverbrauch auf. Jeder will "seine" Energie verkaufen und davon möglichst viel. Viele im Westen wollen eine neue Technologie, denn die Alte wird inzwischen auch schon von den Schwellenländern beherrscht. Die USA klebt irgendwo dazwischen. Auf der einen Seite will man Technologieleader sein und auf der anderen Seite hängt die Existenz des Dollars zu 100% von der alten auf Erdöl basierenden Technologie ab. Deshalb ist gerade in den USA das Thema so umstritten.

Eins ist aber klar: Die USA werden mittelfristig ihre Weltmachtstellung verlieren. Entweder sind sie nicht mehr Technologieleader oder der Dollar geht flöten. Beides führt dazu, dass ihr Stern sinken wird. 
 Chapeau! Touché!

Keine Kommentare: