...
veranlaßt derzeit die transatlantisch gestimmten Mainstream-Medien zu
Ausfällen gegenüber Donald Trump. Sorry, Leute — aber eure moralinsaure
Heuchelei ist schwer zu ertragen! DiePresse etwa titelt:
Trump und McCain: Feindschaft über Tod hinaus
Der Präsident zog Kritik auf sich, weil er dem republikanischen Senator, der in vielem einen Gegensatz zu ihm verkörpert hatte, eine Würdigung versagte. Das Ausland pries indes den leidenschaftlichen Transatlantiker.
Allein die Schlagzeile und der Teaser:
jedes Wort, freundlich beurteilt, bloß halbwahr, um den unschönen
Ausdruck »gelogen« zu vermeiden ...
So,
so ... der Präsident hat also »eine Würdigung versagt« ... aber wir
lassen nonchalant unter den Tisch fallen, daß der Verstorbene, wie von
den Systemmedien mit Genugtuung berichtet wurde, Trumps Anwesenheit beim
Begräbnis für unerwünscht erklärt hat.
Sorry:
aber wenn mir jemand aus dem Sarg quasi ans Schiebein tritt, dem werde
ich zwar nicht ins Grab nachpinkeln — aber mehr als einen
konventionellen Dreizeiler der Anteilnahme gegenüber den Hinterbliebenen
würde ich auch nicht äußern. Wie man in den Wald hineinruft, so schallt
es zurück. Und wenn bspw. der Bundesbello (für den eher
unwahrscheinlichen Fall, daß er mich überlebt) zu meiner Beerdigung
unerwünscht ist (und, bei Gott: das wäre er!), dann wären von ihm vor
meinen Katafalk gestreute Rosen einfach eine peinliche Schmierenkomödie.
Und, nochmals mit deutlichem Räuspern nachgefragt: »das
Ausland pries«? Ach ja? Welches denn? Natürlich die transatlantischen
Marionettenregierungen in EUropa und anderswo, nämlich überall dort, wo
die lokale Regierung weiß, daß sie durch ein Machtwort aus Washington, D.C. bald abgesägt wäre. Aber sonst? Lobeshymnen auf McCain aus Rußland, China oder dem Iran wären doch etwas befremdlich ...
De mortuis nil nisi bene,
sagt das Sprichwort. Was — ich erwähnte es aus ähnlichen Anlässen schon
mehrfach — ja in wortgetreuer Übersetzung keineswegs heißt, daß man
über Tote »koste es, was es wolle« lobhudeln müßte, sondern einfach und
nüchtern: »Über Tote nichts, wenn nicht Gutes.«
Da
ich auch nach längerem Nachdenken nicht erkennen kann, was ich über den
verstorbenen Senator Gutes sagen könnte, das nicht längst ad nauseam behauptet worden wäre, beende ich daher diesen Artikel über den Tod dieses kalten Kriegers:
Die Erde möge ihm leicht sein.
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