Eine junge Frau hat versucht, sich von ihrer tschetschenischen
Familie abzusetzen, die von ihr eine eher „traditionelle
Lebensweise“ erwartete. Vermutlich ein Euphemismus für
„Cousin heiraten und unter einen Stoffsack nähen lassen“.
Jedenfalls versuchte sie, im Pinzgau, weit von ihrer Wiener Familie
entfernt, frei und „westlich“ (für ihre Brüder vermutlich: „als
Hure“) zu leben.
Sie wurde von ihren Brüdern aufgespürt, in ein Auto gezerrt und
nach Wien gekarrt, man darf vermuten, um vor das Familiengericht
gestellt zu werden, was erfahrungsgemäß durchaus damit enden kann,
entweder zwangsverheiratet zu werden, oder auch mit aufgeschlitzter
Kehle im Müllsack zu enden.
Die Polizei war schnell. Sie leitete sofort eine Alarmfahndung ein,
ortete die Entführer über ihre Handys und kassierte sie in Wien
ein. Die 21-jährige konnte befreit und unter Polizeischutz gestellt
werden.
Bravo! Gratulation!
Ich wünsche der jungen Frau alles Glück dieser Welt und vor Allem
alle Freiheit, die ihr in einem demokratischen Rechtsstaat
versprochen wurde. Und nicht erst seit Sabatina James wissen wir, wie
mühsam das erkämpft werden muss.
Aber es bleibt eine Frage: Wie muss es in den Ohren dieser nur knapp
einem vermutlich sehr unappetitlichen Schicksal Entronnenen klingen,
wenn ein offensichtlich seniler Linksextremer aus dem höchsten
Amtssitz der Republik darüber sinniert, alle Frauen sollten
gefälligst Kopftuch tragen, um mehr Solidarität mit den
„traditioneller Lebensweise“ Verhafteten zu zeigen...
1 Kommentar:
Das solidarische Tragen des Kopftuchs wurde an einer Schule aber bestraft: Als noch kaum Kopftuch tragende Frauen in der öffentlichkeit zu sehen waren, erschien eines Tages eine Fünfzehnjährige aus dem Balkan mit dem traditionell muslimisch gebundenen Kopftuch. Die Mutter selbst, jahrelang in der Schweiz, trug nota bene keines. Die Klassenkameradinnen erschienen darufhin alle mit Kopftuch, was von der Schulleitung indes nciht als Solidarität, sondern als Verhöhnung geahndet wurde... Keins der Mädchen hatte indes etwas in der Richtung geäussert, das neue Outfit machte ihnen offensichtlich Spass - man hätte es also ohne weiteres als Solidarität interpretieren können.
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