„Ich bin ein überzeugter und konsequenter Kritiker des Parteien-Parlamentarismus und Anhänger eines Systems, bei dem wahre Volksvertreter unabhängig von ihrer Parteizugehörigkeit gewählt werden.“
Alexander Issajewitsch Solschenizyn, 2007

Freitag, 13. September 2019

Die Kuschelpämm

Das JoyPämmchen beginnt nicht nur mit dem herzlichen Ankuscheln an die Kurz-ÖVP, zu süß weht der zarte Duft der Macht um ihr Stupsnäschen, nein, sie schenkt den Strategen der türkis übertünchten schwarzen Bonzen auch einen Moment der tiefsten Freude mit diesem Satz:

Ich schließe die FPÖ als Partner nicht nur für uns kategorisch aus, ich sehe es auch als meine Aufgabe, dafür zu sorgen, dass die Freiheitlichen nicht noch einmal mitregieren.“

Oh, Frau Doktor sind also bereit, das schwere Opfer zu bringen, sich der ÖVP anzubiedern, um die „FPÖ zu verhindern“ - also den seit Jahren einzigen Programmpunkt der SPÖ umzusetzen. Das wird bei den Schwarzen sicher mit Wohlwollen vernommen, bedeutet es doch nicht weniger, als dass die rote Barbie gerade dem schwarzen Ken ein bedingungsloses Heiratsangebot gemacht hat. Der kann jetzt einen langen Forderungskatalog auf den Verhandlungstisch knallen, dem sich das JoyPämmchen devotest zu beugen hat, sonst wird das nix mit der Blauverhinderung. Und die Roten haben ja schon die perfekte Entschuldigung an ihre Wähler, warum sie sich doch mit der angeblich so verhassten neofaschistisch-neoliberalen ultrarechts-ÖVP doch wieder in den Kissen der Macht suhlen: „Ja, wir haben Kurz ermöglicht und können viele unserer Versprechen nicht halten, aber hey, wir haben dadurch Blau verhindert, also freut euch!“
Ob den Rotwählern, die denen nach all ihren Skandalen und Ausrutschern immer noch die Treue halten, das wirklich gefallen wird oder der Groll, sich nach dem historisch miesesten Wahlergebnis auch noch der letzten Atömchen Inhaltes zu berauben und an alles anzubiedern, was noch irgendwie nach Futtertrog riecht, die Basis weiter von der Löwelstraße entfremden wird, bleibt abzuwarten.

Ach ja, dass sie die FPÖ als Koalitionspartner kategorisch ausschließt ist auch putzig. Denn rein rechnerisch wird sich das sowieso nicht anbieten, wenn man zusammen gerade mal auf nach letzten Umfragen maximal 44 Prozent kommt. Und als Dritte den Kanzler zu beanspruchen, um mit dem Zweiten zu koalieren und den Ersten damit kaltzustellen ist eine Vorgangsweise, die man auch als „Schüsseln“ bezeichnet und diesem damals den lebenslangen geballten und abgrundtiefen Hass der Roten eingebracht hat. Wäre schon pittoresk, wenn sie das Gleiche jetzt versuchen würden.

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