„Ich bin ein überzeugter und konsequenter Kritiker des Parteien-Parlamentarismus und Anhänger eines Systems, bei dem wahre Volksvertreter unabhängig von ihrer Parteizugehörigkeit gewählt werden.“
Alexander Issajewitsch Solschenizyn, 2007

Freitag, 8. September 2017

Schneckentempo

Plattformen wie „meedia.de“ und alle möglichen, diesen nachhechelnden Blätter, haben eindeutig festgestellt, dass der Abgang Weidels aus dem ZDF ein „kalkulierter Eklat“ und eine „Inszenierung“ gewesen sei, die penibel im Voraus geplant war, denn innerhalb „Minuten“, manche schrieben auch von „kürzester Zeit“, hätte Frau Weidel ein fertiges Statement auf Twitter geliefert. Bestehend aus einem Hintergrundbild, von denen sie wahrscheinlich etliche am Laptop haben dürfte, und einigen wenigen Sätzen zur offen parteiischen und als Moderatorin ORF-Format in den Schatten stellenden Frau Slomka, die ich hier nicht weiter kommentieren möchte.

Wenn man sich den zugehörigen Artikel in der „Welt“ anschaut, dann fällt etwas auf, wenn man genauer hinschaut:
Der Tweet von Weidel datiert um 10:18 abends.
Elmar Theveßen twitterte seine Häme über ihren Abgang um 9:23, also 55 Minuten früher. Da war Frau Weidel schon weg.

Die Faktenchecker, Fake-Bekämpfer und Wahrheitsverkünder von „meedia.de“ sehen also den stichhaltigen Beweis für ihre irrsinnige Verschwörungstheorie darin, dass es Frau Weidel geschafft hat, innerhalb von „nur“ 55 Minuten einen Tweet zu verfassen?
Nun ja, wenn man einige Artikel unserer Irgendwas-mit-Medien-Schaffenden so liest, kann man sich wirklich vorstellen, dass die für die paar Sätze eines Tweets eine knappe Stunde brauchen. Und es selbst dann nicht schaffen, den Namen der Sendung richtig wiederzugeben.
Das ist Frau Weidel nämlich passiert. Weil sie wahrscheinlich irgendwann, endlich zuhause, innerhalb von fünf Minuten ihren Frust in den Laptop getippt, auf ein Hintergrundbild gepappt und auf Twitter geschickt hat. Da passieren Schreibfehler. Das mag unprofessionell sein, ist aber authentischer als das professionelle Heucheln der Medien, die einfach die Tatsachen, die sie nicht brauchen können, weglassen, und dafür alternative schaffen, die das Erfüllen des Propagandaauftrages erleichtern.

Deshalb wird das nicht erwähnt. Es würde nämlich ein logisches und stimmiges Bild ergeben.
An dem ist aber niemand in der teutonischen Medienlandschaft interessiert.
Deshalb verbreiten die wahrheitsliebenden Fake-Bekämpfer also lieber eine auf alternativen Fakten („nur Minuten…“) aufgebaute Verschwörungstheorie („inszenierter Abgang...“).

Übrigens: In Peking ist ein Sack Reis umgefallen. Nur wenige Minuten, nachdem eine Straße weiter ein hochrangiger KP-Funktionär die Tür seines deutschen Nobelwagens zugeknallt hat, der ihn von einem deutschen Händler vermittelt wurde, dessen Nachbar AfD wählt. Das war sicher eine abgekartete Aktion! Und jetzt den Aluhut wieder geraderücken und weiter darauf hoffen, dass die getrockneten Froschpillen helfen…

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