Eine sogenannte „Vollverschleierte“ (*) hat laut der „BZ“
einen Laden heimgesucht, der, auch wenn die Preisschilder und
Angebote in der Auslage eher an Beirut oder Kabul erinnern, mitten im
Berliner Stadtteil Neukölln seine Angebote an Musliminnen
feilbietet. Soll er, passt schon. Wer deutsch redet und/oder liest,
ist da eh falsch.
Aber dieser Laden tut etwas, was seinem Besitzer in Beirut oder Kabul
ruckzuck die Bastonade eingebracht hätte, in Berlin aber (noch) ohne
rechtliche Konsequenzen bleibt: er hat Reizwäsche für Musliminnen
im Schaufenster angeboten. Das hat eine offensichtlich
strammreligionsfanatische Salafistenbraut in traditioneller
Vogelscheuchenkluft, die eben doch ein Statement einer
religionsfanatisch-ideologischen Einstellung vergleichbar einer
Wehrmachtsuniform oder einem weißen KKK-Gespensterkegel darstellt,
zu Empörung und dem damit unweigerlich einhergehenden Ausbruch
südländischen Temperamentes gebracht. Sie ging wie eine Furie auf
die Verkäuferin los, schlug und kratzte die und führte sich auf wie
eine tollwütige Katze, was jetzt keine Beleidigung der Feliden oder
ein Generalverdacht gegen Tollwütige sein soll. Oder so.
Mein Vorschlag zur Vermeidung solcher Vorfälle: Der Laden könnte ja
ein Schild an die Tür hängen und Vollversackte in ihren
Stoffkäfigen, die offenbar nicht nur das Äußere des Kopfes
umhüllen, sondern auch das Gehirn von notwendiger Luft und
Sonnenlicht abschneiden, dazu auffordern, dem Geschäft
fernzubleiben. Aber dann müsste es mit einer Klage vor der
Gleichstellungskommission rechnen und damit, von den Behörden noch
fertiger gemacht zu werden als von den durchgeknallten
Religionsfanatikern.
Also wäre noch nachhaltiger die Befreiung der armen geknechteten und
von Huren und Schlampen und westlicher Sünde gepeinigten
Verstoffsackten samt ihrem Anhang, der sie tatkräftig bei ihrem
verzweifelten Ausraster unterstützte, sowie allen, die glauben, ihr
dafür zujubeln zu müssen, direkt in ihr persönliches Paradies.
Also Beirut oder Kabul. Ohne Rückfahrkarte. So wären alle
Beteiligten glücklich und zufrieden.
Ich bin sogar dafür, dass der Staat ihr die Fahrkarte kauft. Und
einen Koffer.
Aber vorher die Fingerabdrücke nimmt um sicherzustellen, dass die
niemals wiederkommt.
„Neuköllns Bezirksbürgermeisterin Franziska Giffey (39, SPD)
ist erschüttert: „Es muss möglich sein, neben Brautmode auch
Dessous zu verkaufen, ohne angefeindet zu werden.““
Ach was, Werteste, Ihre Partei hat bereits dafür gesorgt, dass man
in diesem Land und dieser Stadt in der Öffentlichkeit nicht einmal
mehr seine Meinung offen sagen darf, ohne angefeindet zu werden. Oder
als Wirt ein Bier an Ihre politischen Gegner ausschenken. Oder als
Hotelier der AfD Räume für ihren regulären Parteitag vermieten.
Oder als Ladenbesitzer festlegen, dass man solche Vogelscheuchen als
Kunden nicht akzeptiert.
Nur mal so als Tipp.
(*) dazu der kurze Hinweis:
Das ist in unseren Breiten ein Schleier:
Romantiker mögen sich unter einer „Vollverschleierung“
sowas vorstellen:
Im vorliegenden Fall geht es aber um eine solche Verstoffsackung:
Traum und Realität klaffen nicht selten weit auseinander, aber es
ist müßig zu versuchen, das Menschen beizubringen, die in einer
Traumwelt leben.
Dass die im Namen der Offenheit Menschen verteidigen, die sich in
einem Stoffkäfig von allen anderen Menschen bewusst abgrenzen,
merken sie ja auch nicht.
Wir leben im postfaktischen Zeitalter. Da gehört
Realitätsverweigerung zum Alltag.
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