Es war eine Wahl, wie wir sie — mutatis mutandis
 — bereits vor ein paar Wochen in Deutschland erlebten: in manchem ein 
wenig weniger kurios im Ergebnis, in manchem jedoch noch kurioser. 
Insgesamt jedoch für jeden Freund von Freiheit und Rechtsstaatlichkeit 
alles andere als erfreulich ...
Doch
 fangen wir bei den wenigen erfreulichen Punkten des heutigen 
Wahlausganges (sofern er nicht von Magic Christian noch durch das 
systemisch betrugslastige Wahlkartensystem in einen kleinen Sieg 
umgefälscht werden kann):
1.
 immerhin sind mehr als ein Viertel der Wähler bereits aufgewacht. Das 
ist immerhin schon eine signifikante Zahl — und der etwas gallige 
Hinweis von Generalsekretär Kickl, daß bei Mitrechnung der ÖVP-Stimmen, 
die schließlich für ein weitgehend von der FPÖ abgekupfertes 
Wahlprogramm erzielt werden konnten, die Zahl der Aufgewachten sich den 
60% der Wählerschaft nähert, hat inhaltlich auch seine Berechtigung. Der
 Rest freilich dämmert noch dahin. Was bei über 40% der Wählerschaft 
auch nicht gerade beruhigend stimmt.
2.
 Daß die Grünen, so wie's momentan aussieht, endlich aus dem Parlament 
fliegen, wäre zwar erfreulich, wird aber durch den Umstand, daß die 
Partei eines zwielichtigen, linksextremistischen Egomanen (und 
Ex-Grünen) dafür in den Nationalrat einzieht, mehr als getrübt. Die 
sprichwörtliche »Melonenpartei« (außen grün, innen rot) wäre damit 
geschält — aber der tiefrote Rest säße nach wie vor im Parlament. Meine 
Begeisterung (und wohl nicht bloß meine!) darüber hielte sich in 
Grenzen.
3.
 Daß die pinke Truppe um den NLP-Spezialisten Strolz durch ihren fast 
selbstverleugnenden Kotau vor der abgehalfterten Ex-»Spitzenjuristin« 
Griss praktisch nichts gewonnen hat, erheitert zwar, aber auch nur mäßig
 — gibt aber zur Hoffnung Anlaß, daß dieses Zeitgeist-Trüppchen 
vielleicht bei der nächsten Wahl dann doch wieder aus dem Parlament 
fliegt.
Und
 damit wären auch die kleinsten Reste von Erfreulichkeit dieses 
Wahlergebnisses seziert. Denn alles andere reicht von unerfreulich bis 
schlicht und einfach: skandalös.
Eine
 Partei wie die SPÖ, die sich ungeniert des gezielten Rufmordes als 
Wahlkampfmittel bediente, wird von den Wählern nicht abgestraft, sondern
 landet (sofern Magic Christian, s.o., nicht greift!) auf demselben 
Stand wie vor vier Jahren. Man kann demnach davon ausgehen, daß mehr als
 ein Viertel der österreichischen Wähler keinerlei Problem damit haben, 
eine Partei zu wählen, die sich mit kriminellen Machenschaften — koste 
es, was es wolle — an der Macht halten möchte. Ein Sittenbild enthüllt 
sich unseren Augen! 
Daß
 fast ein Drittel der Wähler einem dem damaligen Chef gegenüber höchst 
illoyal agierenden Ankündigungspolitiker und Plagiator auf den Leim 
gegangen sind, läßt das Vertrauen in die Weitsicht der Wählerschaft 
nicht gerade steigen. Was erwarten die jetzt eigentlich? Daß der smarte 
 Ankündigungspolitiker Kurz auf einmal wirklich etwas macht — was ihn 
vielleicht Polularität kosten könnte? Und selbst wenn er es versuchen 
wollte: er wäre angesichts der mächtigen Hintermänner in der ÖVP 
politisch schneller tot, als er bis drei zählen könnte!
Es
 darf nicht vergessen werden, daß der ÖVP-Filz in Bünden, Ländern und 
Kammern zwar vor der Wahl Kreide gefressen hat, weil diese Apparatschiks
 genau wußten, daß sie mit einem Aufbegehren gegen Kurz vor der Wahl 
Selbstmord mit Anlauf begehen würden — aber nach der Wahl sieht die 
Welt, dank eines stattlichen Wahlergebnisses, schon wieder anders aus! 
Dann werden sich die alten Seilschaften wieder zu Wort melden, und Kurz 
(ob er es will, oder nicht, ob er es jetzt schon weiß, oder nicht ...) 
zu »überreden« wissen, daß eine weitere Koalition mit einem 
»vernünftigen« Partner, wie bspw. dem Doskozil von der SPÖ doch viiiiel 
vernünftiger und erfolgversprechender ist, als eine riskante Koalition 
mit der FPÖ. Und der Hofbürger wird dem kleinen Basti auch ganz 
großväterlich ins Gewissen reden, wollen wir wetten ...?
Man
 kann also — und hier begebe ich mich auf das ungeliebte Terrain des 
Propheten, der (wenn er rechtbehält) wie Kassandra gehaßt, oder (wenn 
durch kommende Ereignisse widerlegt) verhöhnt wird — davon ausgehen, daß
 das Rot-Schwarze Gewurschtel durch ein Schwarz-Rotes ebensolches 
ersetzt wird. Denn daß Kurz in den Koalitionsverhandlungen wirklich an 
die FPÖ große Konzessionen — wie z.B.: eine starke direkte Demokratie, 
ORF-Privatisierung und Abschaffung der ORF-Gebühren, Abschaffung der 
Pflichtmitgliedschaft bei den Kammern, Abstriche bei Sozialleistungen an
 Migranten, etc. — macht (d.h.: wird machen dürfen!), wäre wohl eher 
unrealistisch. Ohne solche Konzessionen wäre freilich die FPÖ gut 
beraten, den Drang nach Pöstchen noch zu bezähmen, und lieber aus der 
Opposition die einander bald (wie zuvor) durch taktische Spielchen 
kannibalisierenden GroKo-Zwillinge beim Untergang zu beobachten.
Der
 FPÖ ist jetzt überhaupt Vorsicht anzuraten: denn es ist durchaus 
denkbar, daß die politischen Drahtzieher in der EU und jenseits des 
Atlantik jetzt eine gezielte Falle stellen wollen: zunächst 
(Schein-)Konzessionen der ÖVP an die FPÖ in Richtung auf mehr Freiheit, 
Re-Nationalisierung der Kompetenzen weg vom Moloch Brüssel, Eindämmung 
der Invasorenhorden aus Süd und Ost — und dann, leider, leider: geht 
halt alles nicht, weil da die EU-»Partner« nicht zustimmen wollen, weil 
dort ein Stirnrunzeln aus Washington ernstgenommen werden sollte, weil —
 Überraschung! — auf einmal eine europaweite Medienkampagne läuft gegen 
den ... — ach, ist doch piepegal gegen wen, Hauptsache: einer von diesen
 FPÖlern wird angepatzt! Und nochmal ein paar profitable Jahre für die 
Systemlinge herausgeschunden ...
Nein,
 defintiv: Wahlen waren schon einmal ein erfreulicheres Thema für 
Kommentare. In Zeiten von Big Data, allgegenwärtiger Bespitzelung, 
Bevormundung und Gängelung, immer höherer Abgaben (die jegliche 
wirtschaftliche Freiheit der Bürger zur Farce machen!) und einer 
weltweit vernetzten Polit-Mafia, die sich durch Demokratie-Simulation an
 der Macht behaupten kann, ist das alles nicht mehr wirklich lustig. Vor
 allem, wenn ein Ausweg aus der Malaise wohl nur durch Bürgerkriege 
gefunden werden könnte. 
Die
 DDRler hatten's damals leichter: ihr Staat kollabierte fast 
widerstandslos — und ein über Deutschland sturmfreies Zyklon-Auge der 
Weltpolitik ermöglichte einen friedlichen Übergang. Es wäre vermessen, 
in einem Menschenleben solche historische Zufälligkeiten zweimal zu 
erhoffen. Und selbst wenn — an welchen »großen Bruder« sollte sich 
Österreich denn anschließen? Und wäre das überhaupt wünschenswert ...?
Fürwahr: wir leben in interessanten Zeiten. Und Kenner chinesischer Sprichwörter wissen, was das heißt ...
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