Manchen ist nichts heilig. Da wird selbst auf dem toten Körper eines
armen Unfallopfers Kleingeld geschlagen. Politisches, Ideologisches,
Hetzerisches.
Was ist geschehen?
Laut den Erhebungen der Polizei, Dekra-Gutachten und den Aussagen von
etwa dreißig Zeugen ist eine junge Frau in Cottbus spätnachts an
einer Straßenbahnhaltestelle auf die Straße getreten und dort von
einem mit etwa 50 km/h heranfahrenden Auto erfasst worden. Da dort
nur 30 km/h erlaubt sind und die junge Frau im Krankenhaus an den
Unfallfolgen verstarb, dürfte es für den Fahrer sehr ungemütlich
werden.
Bis hierher war es ein schrecklicher, aber leider ganz normaler
Unfall, wie er immer wieder passiert; was dabei nachts alles eine
Rolle spielte, ob Sichtverhältnisse, Ablenkung, Unachtsamkeit,
Alkohol – keine Ahnung und eigentlich, bis für das Gericht, das
über Schuld und Strafmaß wird entscheiden müssen, irrelevant.
Wenn, ja wenn es sich nicht um ein Auto voller Ostdeutscher
Jungmänner gehandelt hätte und das Opfer keine Studentin aus
Ägypten gewesen wäre.
Denn jetzt geschieht eine seltsame Wandlung. Während die Polizei
selbst durch 30 vernommene Zeugen und ihre gesamte Ermittlungsarbeit
keinerlei Hinweise bekommen hat, dass es sich um etwas Anderes als um
einen tragischen Unfall gehandelt hat, sagen plötzlich ihre
ägyptischen Mitstudenten (Wo waren die während des Unfalls, dass
sie nicht als Zeugen vernommen wurden und jetzt aber plötzlich genau
wissen, was geschah und sogar geredet wurde???) aus, dass das Auto
plötzlich beschleunigt und sicher mit lockeren 70 km/h unterwegs
gewesen war (Haben die einen eingebauten Ferntacho oder sowas? Es
gibt ein Dekra-Gutachten und haufenweise gegenlautende
Zeugenaussagen, aber die wahrscheinlich nur von rassistischen
Nazi-Ostdeutschen, also müssen die von Allah mit Weisheit Gesegneten
ihre alternative Wahrheit verkünden?). Außerdem hatten die
Beifahrer des Unfalllenkers nach Angaben der vollkommen unabhängigen
und den reinen Geist der Wahrheit versprühenden Ägypter nichts
Besseres zu tun, als die am Boden liegende Sterbende rassistisch zu
verhöhnen, und das neben einer angeblich stocktauben Polizei.
Nein, keine Sorge, die Polizei hat diese Dreistigkeit jetzt nicht
etwa als Verleumdung zur Anzeige gebracht, denn hier wird ja dreist
behauptet, die Polizei sympathisiere mit islamophoben und xenophoben
Hetzern, sondern selbstmurmelnd die Ermittlungen gegen den Beifahrer
wegen Volksverhetzung aufgenommen.
Es gibt eine Unfallaufnahme, es gibt ein Gutachten, es gibt
haufenweise Zeugen, es gibt Polizeiprotokolle – und dann kommen die
Freunde des Opfers, machen allen Ermittlungsergebnissen und
Zeugenaussagen vollkommen widersprechende Aussagen und verbreiten die
in Medien wie der „Bild“, und keiner hat den Mumm, denen mal zu
sagen, dass es widerlich ist, dem Ganzen jetzt eine politische Note
zu geben und Kleingeld auf ihrer verunglückten Kommillitonin zu
schlagen. Wer sollte auch? Die Medien? Die werfen sich ja selbst wie
die Geier auf die Story, weil sie endlich wieder einen Grund
haben (der öffentlich-rechtliche „rbb“ vorneweg) eine
„Nazi-Skandal-Story“ auszuschlachten.
Übrigens, bei einem anderen bedauerlichen Unfall eines in eine
Menschengruppe fahrenden Lenkers wurden Zeugenaussagen gegenüber den
Medien als irrelevant erklärt und das Motiv als unbekannt
eingestuft. Allerdings waren da die Opfer Deutsche und der Lenker ein
Nordafrikaner.
Tja, es kommt eben nicht darauf an, was passiert, sondern wem.
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