Die
Demokratie ist der Zug, der uns zum Ziel bringt – wer erinnert sich nicht an
diese Sprüche des (noch) türkischen Präsidenten und bald Großsultan des
Neuosmanischen Reiches, einer immer mehr in den Islamfaschismus abgleitenden
militärischen und ideologischen Großmacht ausgerechnet an jener Stelle, wo sich
die Kontinente küssen.
Und während
sich die Medien in einem Empörungstaumel über Trump jedes seiner unwichtigsten
Fürze widmen, nehmen sie es schulterzuckend zur Kenntnis, dass mitten
in Deutschland ein Massenaufmarsch turknationalistischer Cheerleader
eines größenwahnisnnigen und machtbesessenen islamistischen Despoten
zusammenrotten. Nein, Erdogan hat keine dreckigen Schmuddelsprüche über Frauen
abgesondert, das würde er niemals tun. Er ließ deren Frauentagsdemo einfach mit
Tränengas und Gummiknüppel zerschlagen.
Allein das
muss man sich mal geben: Frauen vom Stile einer „Madonna“ oder „Katie Perry“,
die schon mal halbnackt auf offener Bühne Sex mit ihrem Mikro vorspielen,
rasten aus, wenn Trump sich ebenso abwertend wie nicht einmal so sehr
unrealistisch über Frauen auslässt, nehmen es aber lustig trällernd zur
Kenntnis, wenn auf dieser Welt Millionen Frauen unter Kopftücher gezwungen, in
Häuser verbannt, entrechtet, erniedrigt, verkauft, versklavt und vergewaltigt
werden, für Demonstrationen dagegen auseinandergeknüppelt, eingekerkert oder
gar zu Tode gesteinigt oder gepeitscht. Alles nicht so tragisch, aber Trump hat
vor 25 Jahren einen Witz erzählt.
Als ein
alternder Politiker einer Redaktionspraktikantin, die ihm ihre ausgeschnittene
Oberweite vor das Gesicht hielt, dieses mit einem schlüpfrigen Spruch
quittierte, rastete die Nation vollkommen aus; zumindest die sich als „links“
und „progressiv“ und „feministisch“ und „anti-irgendwas“ verstehende Hälfte
tickte vollkommen aus, hashtaggte einen #Aufschrei, der kräftig mit Bots
gepusht und zur Staatsaffäre erklärt wurde, die nur noch durch die totale Vernichtung
der politischen Karriere des Betreffenden gelöst werden konnte. Das Schleifen
seiner Frau an der Anhängerkupplung durch die Straßen einer deutschen Stadt
passierte zum Glück keinem „alten weißen Sack“ sondern einem
kulturbereichernden, seine Folklore auslebenden Einwanderer. Kein Aufschrei,
keine Staatsaffäre, kein Hahn kräht mehr danach, ob der überhaupt bestraft wird
und wenn ja, wie lange der einsitzen müsste, sollte er je die
Bewährungsauflagen verletzen. Wir reagieren empfindlich auf falsche, politisch
unkorrekte, Schneeflöckchen verletzende Worte, aber nehmen brutale Gewalt
schulterduckend zu Kenntnis. Kommt nur mir das krank vor?
Doch zurück
nach Deutschland, in die nördliche osmanische Provinz Alamanyia, wo in einem
Meer geschwenkter türkischer Fahnen (Ob die eine Frau Roth ebenso mit Empörung
erfüllen wie diese widerlichen geschwenkten deutschen Fahnen bei der
Fußball-WM?) der türkische Ministerpräsident und Schoßhündchen des Sultans
kernige Werbung für die Abschaffung der Demokratie trommelt, und mit lauten
Jubelrufen auf den Sultan und die türkische Nation belohnt wird.
Ich stelle
mir eine solche Szene samt Deutschlandfahnen beim nächsten AfD-Parteitag vor.
Und die regieren nicht mal. Holla die Waldfee, da wär was los! Aber so? Es geht
doch „nur“ um den Großsultan, der sich immerhin schon mehrfach dazu
herabgelassen hat, die ungläubige Gouverneurin seiner Nordprovinzen im
Prunksaal seines Palazzo Protzo zu empfangen und ihr dafür das selbsteingebrockte
Problem der mittelöstlichen Völkerwanderungsbewegung vom Hals zu halten, um den
Preis, die Islamisierung der Nordprovinz vorwiegend mit eigenen Leuten
betreiben zu dürfen.
Und so geht
es auch rund in Oberhausen:
„Sie schwenken Türkei-Fahnen, tragen Erdogan-Schals
und jubeln jedes Mal, wenn der Name des Staatspräsidenten fällt.“
Es ist aber
nicht der Name ihres Staatspräsidenten. Ihr Staatspräsident ist seit ein paar
Tagen der knorrige Steinbeißer. Ein Typ, der nur wenig mit Fahnenmeeren und
Jubelchören rechnen kann. Aber egal. Wäre Erdogan ihr Staatspräsident, dann
befänden sich diese Leute am falschen Ort, im falschen Land. Nichts, was man
nicht korrigieren könnte, aber das ändert nichts an der Tatsache, dass hier
Dinge zusammentreffen, die nicht zusammengehören, und es fällt keinem auf. Oder
soll nicht auffallen.
„Mehr als 10 000 Türken haben am Samstag mitten im
Ruhrgebiet einer Rede des türkischen Ministerpräsidenten Binali Yildirim
zugehört.“
Wie oft haben
Medwedjew oder Putin eigentlich schon flammende Reden an tausende Russen in
Deutschland gehalten? Was begründet eigentlich diese extreme Sonderstellung der
angeblich dauerdiskriminierten und unterdrückten Türken, von denen einige ganz
offensichtlich wirklich am falschen Platz der Welt wohnen.
„Bei der Veranstaltung der türkischen
Regierungspartei AKP warb Yildirim vor allem für das geplante Präsidialsystem
in der Türkei.“
Darf eine
ausländische Regierungspartei überhaupt eine Wahlveranstaltung in Deutschland
abhalten? So weit ich weiß, eigentlich nicht, aber was soll’s, in Punkto
Einhalten der eigenen Verfassung und Gesetze stehen Deutschland und die EU der
Türkei nun wirklich in nichts nach. In vielen anderen Dingen auch. Selbst beim
Inhalt des Begriffes „Demokratie“ gibt es hie und da eine gewisse gemeinsame
Verständnisgrundlage.
„Die in Deutschland lebenden wahlberechtigten
Türken werden heiß umworben - denn bei der Volksabstimmung könnten sie eine
wichtige Rolle spielen.“
Da sieht man
mal, wie viele das sind (weiter unten wird von 1,4 Millionen gesprochen) und
das letzte Wahlergebnis der sogenannten „Deutsch-Türken“ zeigt auch ganz offen,
wo die stehen. Mit überwältigender Mehrheit. Dass die AKP zumindest mir wie eine
islamistische extremistische Machtgruppierung erscheint, macht es mir nicht
leichter, daran zu glauben, es mehrheitlich mit friedlichen, moderaten
Demokratiefreunden zu tun zu haben. Ich glaube, die sind eher in der
Minderheit. Und ich beneide sie nicht.
„Über der Bühne hängt ein großes Plakat mit dem
Bild Yildirims und den Fahnen der Türkei, Deutschlands und Europas. Darüber die
Konterfeis von Staatsgründer Kemal Atatürk, Staatspräsident Recep Tayyip
Erdogan und Yildirim selbst.“
Erkenne den
Fehler.
Das hat Atatürk
nicht verdient. In der Türkei werden Kemalisten in den Kerker geworfen und hier
sonnt sich der Wesir des Großsultan unter dessen Porträt? Und die Leute jubeln
ihm fahnenschwenkend zu? Sind die wirklich so dämlich oder haben die begriffen
und jubeln trotzdem? Und welche der beiden Möglichkeiten ist die schlimmere?
„Vor der Halle steht eine junge Mutter aus
Salzgitter … Deutschland entwickele sich nicht weiter und diskriminiere gegen
die Muslime. Sie wolle daher schon bald in die Türkei ziehen - dort gebe es
mehr Religionsfreiheit.“
Unglaubwürdig.
Wenn sie diskriminiert wären, gäbe es nicht nur diese Veranstaltung nicht
sondern die täte auch nicht so rosig von deutscher Staatsknete leben. Und die
wird einen Dreck tun und gehen, solange es die Kohle abzugreifen gibt.
Man sollte
mit der Geldverteilung unverzüglich aufhören, damit diese Leute ihre „Drohung“
wahrmachen und die „Religionsfreiheit“ in der Türkei genießen können. Die
Fakten über Christen und Kirchen in der Türkei spare ich mir an dieser Stelle;
sie sind eh allgemein bekannnt oder leicht zu ergoogeln.
Noch so eine
putzige Wortmeldung:
„Erdogan sei gut, weil er in der Türkei fast alles
verbessert habe. Für die vielen Verhaftungen äußern sie Verständnis: "Es
ist ja normal, dass nach einem Putsch richtig aufgeräumt wird."“
Die
Wirtschaft hängt an der Nadel Brüssels, der Tourismus ist zusammengebrochen,
aber Erdogan macht alles besser. Endlich wird der richtige Glaube verbreitet, der Erdowahnismus
der Atheismus zur Krankheit erklärt und Naturwissenschaft verneint. Und für
die Verhaftungslisten haben seine Cheerleader auch Verständnis, ohne
nachzufragen, wie es sein konnte, dass schon zehntausende Namen zum Zeitpunkt
des „Putsches“ selbst erfasst und gelistet waren. Blinder Glaube an die Unfehlbarkeit
des Sultans?
Aber
Verständnis haben auch Deutsche:
"Wir sind ein liberales Land. Wir haben eine
Rechtsordnung, die solche Auftritte möglich macht."
Naja,
eigentlich nicht. Und ob sie das Gleiche sagen würden, wenn Putin käme, sei
dahingestellt. Wie er dazu steht, dass Hotels und Gasthäuser, die AfD-Tagungen
erlauben, inzwischen mit Billigung der staatlichen Behörden Morddrohungen aus
den Reihen linker Parteien erhalten, die immerhin in Stadt- und
Landesregierungen vertreten sind, wurde er nicht gefragt. Und wie er dazu
stehen würde, wenn ein Abgesandter Trumps mitten in Deutschland vor einer
US-Fahnen schwenkenden Menge mit „Make America great again!“ anheizen würde bis
alle begeistert grölend den neuen Präsidenten bejubeln, auch nicht. „Liberal“
ist eben ein dehnbarer Begriff.
„Toleranz sei geboten. Dazu gehöre aber auch die
Möglichkeit, dagegen zu demonstrieren.“
Toleranz
gegenüber den Intoleranten? Warum darf der IS dann keine offene Wahlveranstaltung
durchführen? Ach ja, die halten ja nichts vom Weg des Sultans als umständlicher
Trittbrettfahrer der Demokratie und nehmen eher den direkten Weg zum Khalifat.
Scheiß auf Wahlen, wenn du eine Panzerfaust und ein paar Leute mit einer AK47
hast.
Doch zurück
zur Möglichkeit, dagegen zu protestieren (die Möglichkeit, offensiv dagegen zu
berichten, wird lieber nicht erwähnt, weil dann jemand fragen könnte, warum das
in diesem Fall nicht getan wird).
„Das machen auch rund 750 Menschen - friedlich.“
Naja, gegen
Pegida wären es eher 5000 gewesen, und das nicht gerade friedlich, aber die
wehren sich ja auch nicht, wenn man sie falsch anredet. Und wie redet man die
Türken nun richtig an? Unterwürfig natürlich. Zum Fall des in der Türkei verhafteten
„Welt“-Journalisten kommt deshalb auch ein zahmes:
"Sorgen
Sie dafür, dass er einen fairen Prozess bekommt."
Hä? Einen „fairen
Prozess“? Nein: Lassen Sie sofort alle inhaftierten Journalisten frei! Das wäre
eine Forderung. „Fairer Prozess“ ist lächerliches Gewäsch, Arschkriecherei,
gelebte Feigheit.
Das erinnert
mich an den Völker-Ausradierer Timmermans, der Polen für sein neues
Pressegesetz das Stimmrecht in der EU entziehen will, aber zusammen mit Juncker
die Beitragsgespräche mit der Türkei weiterführt, wo hunderte auch ausländische
Journalisten eingekerkert sitzen.
Wer Polen
oder Ungarn als Diktaturen verunglimpft und ausgrenzen will, dürfte mit der
Türkei kein Wort mehr sprechen. Diese Türkei hat in der EU nichts verloren und
Türken, die mit türkischen Fahnen grölend den Abgesandten des Sultans zujubeln
auch nicht. Aber der Zug rollt, und der Endbahnhof kommt in Sicht. Für Leute
wie Erdogan wird es ein großer Bahnhof sein. Für die Demokratie nur das Ende.
1 Kommentar:
Werter Fragolin,
" Kommt nur mir das krank vor?"
Nein, Sie sind nicht alleine. Unsere Welt ist krank geworden, bzw. wurde von jenen, die sich heute als "links" bezeichnen komplett aus den Ankern gehebelt.
Ich frage mich ob diese Leute wissen, dass am Ende ein brutaler Krieg stehen wird?
Die nennen sich selbst "intelektuell", beschimpfen andere als "dumm", "ungebildet" usw. machen aber den Anschein selbst den IQ einer Klopapierrolle zu besitzen.
Es ist nicht nur krank, sondern auch pervers zugleich was gerade abgeht. Den Menschen ging es zu lange zu gut. Der Mensch ist eine Bestie, die nicht ruhen und den Frieden genießen kann. Gesetze und Regeln werden einfach über Bord geworfen und ignoriert. Das verkauft man dann der dummen Masse als Demokratie.
Es ist längst 5 nach 12. Die dunklen Kräfte sind in Bewegng.
Beste Grüße,
Karl
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