„Ich bin ein überzeugter und konsequenter Kritiker des Parteien-Parlamentarismus und Anhänger eines Systems, bei dem wahre Volksvertreter unabhängig von ihrer Parteizugehörigkeit gewählt werden.“
Alexander Issajewitsch Solschenizyn, 2007

Donnerstag, 22. Juni 2017

Die Willkommensfibel

Ich freue mich schon auf die diesjährige Buchmesse, die wohl ganz unter dem leuchtenden Stern des heldenhaften Kampfes Deutschlands gegen seine dunklen Seiten und für seine geschenkten Sonnenscheinchen steht. Neben dem lyrischen Meisterwerk des Gesinnungsministers, das bereits hier seine verdiente Würdigung fand, ist in dieser Glanzzeit der literarischen Meisterwerke endlich und viel zu spät auch diese wundervolle Willkommensfibel erschienen.

Bar jeder Ironie, angefüllt mit Herzlichkeit und feiner Lyrik, entführt uns der geniale Autor in die Welt des grenzenlosen Willkommens und der bombastischen Lebensfreude, die uns erfüllen, wenn wir die Bereicherung erleben unserer tristen, öden, vergartenzwergten ewiggestrig-dunkeldeutschen Lande durch fröhliche Neubürger, deren Frauen selbstbestimmt und frei in buntschwarze Stoffsäcke gehüllt ihren mit fröhlicher Verachtung für die Schweinefresser geladenen Gatten hinterherhuschen, die so fröhlich feiern können wenn mal wieder irgendwo ein Moschee-Fahrschüler fast die Überquerung eines Weihnachtsmarktes geschafft hat oder ein junger Noch-nicht-so-lange-hier-Lebender den Gastgebern ein kleines Dankesfeuerwerk aus dem Gürtel zaubert und deren Söhne in lebenslustigen Feiergruppen losziehen, um ihre überschwängliche Dankbarkeit für die kostenlose Aufnahme den Töchtern der Gastgeber zu bezeugen, bis diese nicht mehr laufen können.

Herzlich Willkommen lieber Flüchtling,...“

so beginnt dieser textgewordene Bahnhofsteddy auf der Höhe seiner Flugbahn,

„...wir freuen uns, dass Du gerade dieses Land für Dich ausgesucht hast.“

Und das vollkommen zu recht, zeigt es doch, wie hochangesehen und begehrt unser Land, seine freundlichen Menschen, sein sonniges Klima und seine bunte Kultur bei den hochgebildeten Fachleuten, Hirnchirurgen und Raketentechnikern dieser Welt ist, dass sie ungezählte Länder durchqueren, Meere durchschwimmen und Berge erklimmen, nur um endlich an den wogenden Busen von „Mama Mörkel“ zu sinken, der sie mit dem Steuergeldäquivalent ewig fließender Ammenmilch lebenslang zu nähren bereit ist.

Wir sind reich genug und können sehr gerne mehrere Stücke von unserem Wohlstandskuchen abgeben.“

An diesem Punkt brach unser Onkel Willi in Tränen der Rührung aus, und er spendete direkt aus dem Rollstuhl, in dem er seit dem blöden Arbeitsunfall mit dem Baugerüst sitzt und mit dem er jeden Tag für 8 Stunden in die Umschulung zum Bürokaufmann fährt, weil es für die Invalide nicht reicht, wenn man noch die Arme bewegen kann, sofort die Hälfte seiner Notstandshilfe, die ganzen 127 Euro, für Pro Asyl. Ja, wir haben noch viel zu viele Wohlstandskuchenstücke, die wir fröhlich in die ganze Welt verteilen können, bevor sie noch griesgrämige Nazis mit irgendwelchen populistischen Parolen für „unsere“ Obdachlosen und „unsere“ Kinder einfordern.

Lass Dich umarmen, Dir die Hand geben oder einen Bruderkuss aufsetzen.“

An dieser Stelle hätte man sich mehr kultursensibles Verständnis gewünscht, da hat der Autor scheinbar nicht den Mut gefunden, in klaren Worten sein Herz auszuschütten und den willkommenen Helden seiner feuchten Träume das richtige Angebot zu machen: „Tanz mich an, Alter, nimm mein Handy und dann nimm dir meine Schwester zum Ficken!“
Nun, Lyrik umschreibt oft in sanften Worten die harte, emotional überschäumende Realität, und so sei dem feinfühligen Autor dieses Meisterwerkes verziehen.

Schön, dass Du da bist und schön, dass Du uns mit Deinem Sein, Deiner Kultur und Deinen Erfahrungen bereichern wirst.“

Ja, diese wundervollen Stadtviertel, in deren Innenhöfen sich der aus den Fenstern geworfene Müll bis zum Fensterbrett des Erdgeschosses türmt, um ein heimatliches Gefühl wie in den Vororten von Kabul zu erzeugen, und wo ihr, ganz Tierliebhaber, armen geschundenen und von dunkeldeutschen Kammerjägern verfolgten Nagetieren Unterschlupf gewährt – ja, Flüchtlinge haben für Verfolgte ein besonders großes Herz – bereichern uns ungemein und reißen uns endlich! endlich! aus diesem trüben Dahinstoffwechseln zwischen Vorgärten mit Stiefmütterchenrabatten und mühsam aufgepäppelten, pestizidverseuchten Salatköpfen, die in Ringen aus Schneckenkorn dem krebserregenden Verzehr entgegenwelken, und gartenzwerggesäumten Kieswegen zu stechmückenzüchtenden Feuchtbiotopen. Lustige, lebensfrohe rassige Jungmännchengruppen, die auf listige Pirsch nach läufigen Jungfern gehen, statt blöd grinsender bleicher Nerds, die sich versuchen über eine Flirt-App an ein trübtassiges Mauerblümchen anzuschleimen, das mit ihnen nächtelang World of Warcraft spielt und labberige Burger frisst. Emotionale Diskussionen, die mit folkloristischen Machetentänzen und gelegentlichen Pflastersteinjongleureinlagen aufgelockert werden anstatt miefigem Blockwarttum, das die Polizei ruft, um einen Nachbarschaftsstreit um die Mindesthöhe einer gestutzten Buchenhecke mit obrigkeitlich-mahnendem Fingerwedeln zu schlichten. Schön, einfach nur schöööön.

„Die nächsten Seiten sollen Dich in Deiner Sprache willkommen heißen.“

Ja, leider verschließen sich viele Worte dem dumpf an seiner knorrigen Muttersprache hängenden Bio-Deutschen, aber auch das wird sich bald ändern, wenn die genialen Vorschläge grüner und linker Politiker endlich aus ihrem unverdienten Dornröschenschlaf geküsst werden, dass alle hier lebenden Kinder zumindest türkisch und arabisch fließend sprechen lernen sollen.

Dieses Buch dient den Helfern dazu, Dich angemessen und warm zu empfangen.“

Ja, zum Beispiel als Grundlage für ein kleines, wärmendes Feuer, um das man dann im Kreise sitzend Lobpreisungen auf Allah singen kann. Aber Vorsicht, nicht direkt in der Geflüchtetenunterkunft entzünden, denn die könnten das missverstehen und für einen Koran halten, oder es gerät das ganze Haus in Brand, und dann muss die Statistik wieder einen rechtsextremen Brandanschlag vermelden. Also nur im Freien und nicht zum Ramadan!

„Wir freuen uns auf Dich
Herold zu Moschdehner (Im Auftrag aller Einwohner Deutschlands)“

Dass der Autor von sich in der Mehrzahl spricht, liegt daran, dass er die schwere Aufgabe übernommen hat, den Auftrag aller Einwohner „Deutschlands“ zu erfüllen.
Aller beider (plus den Geistern, mit denen der Beschwörungsformeln murmelnde Hexenmeister Herold in ständigem Kontakt steht und die ihm die Inspiration für dieses Buch schenkten und den Außerirdischen, die mit ihrem UFO direkt hinter der Kloschüssel am Gang gelandet sind und des Autors erste Willkommenshymne empfangen durften) aus dem Zimmer 27 der geschlossenen Abteilung der Nervenheilanstalt Rosengarten im Rhön, die ihrem kleinen, gemütlichen Refugium mit der kuscheligen Tapezierung den Namen „Deutschland“ gegeben haben und wo es immer Mittwochs den „Wohlstandskuchen“ gibt, einen Muffin mit bunten Streuseln. Auch für die Außerirdischen. Nur die Geister gehen leer aus.

12 Kommentare:

sokrates9 hat gesagt…

In Ergänzung: Als "vorgestriger" ist mir der Begriff "Antanzen" nicht ganz klar: Bin hier nicht der Einzige; Vorgestern wurde ein 23 - jähriger Afghane( wahrscheinlich mit minderjährigenstatus) in Salzburg wegen diesem Delikt zu einer teilbedingten Strafe verurteilt.
Er leugnet jede Schuld und versteht nicht warum seine Spermaspuren auf der Unterhose des Opfers gefunden wurden! Wurde nicht aufgeklärt was "antanzen" genau funktioniert, aber scheint nettes Wort der Gutmenschen zu sein!

Fragolin hat gesagt…

Werter sokrates9,
"Antanzen" ist ein Begriff, der neben vielen anderen erfunden wurde, um die harte Realität in wohlklingenede Worte zu setzen; wer würde sich denn wehren wollen, wenn er von einem Bereichernden folkloristisch "angetanzt" würde? Ganz anders würde es klingen, täte man von Anrempeln, aufdringlichem Antatschen und körperliichen Übergriffen reden; das würde im Zusammenhang mit nordafrikanischen Menschengeschenken sofort zu einem gigantischen Wasserfall auf die Mühlen der rechtspopulistischen rassistischen Hetzer führen, und das will ja nun wirklich keiner. Wo kommen wir denn da hin, wenn die Rechten aus der Wahrheit politisches Kleingeld schlagen?
Außerdem würde im Zusammenhang des oben rezensierten Meisterwerkes der Willkommensbelletristik der Nafri, also nordafrikanische Frischinvasierte, leider nicht verstehen, um was es geht. Aber mit Tanzen, da kennen sie sich aus, die kulturbereichernden Sonnenscheinchen, das tun sie gerne und auch mal unaufgefordert am U-Bahnsteig. Wenn dabei mal eine Hand oder ein anderes Körperteil zwischen die Füße einer nordischen Schönheit gleitet, dann hat das nur damit zu tun, dass die so leichtsinnig bekleidet und aufreizend daherkommen. Und wenn die dumme Nuss dann auch noch nicht einmal richtig auf ihr Handy aufpassen kann und das aus Versehen verliert, wobei es schon mal unbewusst in die Hosentasche des Antanzenden rutschen kann, dann kann ja wohl der arme Jüngling nichts dafür.
"Antanzen" hat den lustigen Beigeschmack fröhlich bunter Zuckerl, die der Nigerianer des Vertrauens vor der Volksschule verteilt. In Berlin wird gemunkelt, dass das negativ belegte "Drogen verticken" auch durch das freundlicher klingende "Bonbons verteilen" esetzt werden soll. Dann muss wenigstens auch die Polizei nicht mehr tätig werden. Denn gegen süße Geschenke hat ja wohl niemand etwas...
MfG Fragolin

raindancer hat gesagt…

den Teufel werd ich tun, ich schau die alle mit einem besonders grimmigen Gesicht an....nix willkommen

Fragolin hat gesagt…

Werteste Raindancer,
Sie ahnen ja gar nicht, wie mich das betrübt, dass Sie unsere Gesellschaft, die sich aus dem finstersten Nazisumpf hervormarschierend endlich dem strahlenden Lichte einer Willkommenskultur ergeben hat, dermaßen schaden, indem sie die Strafverfolgungsbehörden und statistischen Erfassungsämter zur Auswertung rechtsextremistischer Gewalt dadurch dauerbeschäftigen, dass Sie unseren Humangeschenken mit einem alltagsrassistischen Diskriminierungsgesicht begegnen, sodass diese sofort heulend ihrer Betreuungsperson davon berichten müssen, die das dann ihrer psychosozialen Begleitung weitermeldet, die wiederum nach Rücksprache mit der örtlichen Antidiskriminierungsstelle und/oder dem örtlichen Parteibüro der Grünen oder Linken Strafanzeige wegen verbrecherischen herabwürdigenden Anschauens erstatten muss und den Fall an den Zentralrat der Muslime in Deutschland und die Muslimbrüder (ach warte mal, das sind ja die gleichen... äh...egal) weiterschickt. So wird das aber nichts mit den Karma-Bonuspunkten; Sie brauchen nicht denken, nur weil Sie maximal als Belohnung für Ihre Mühen im irdischen Jammertal eine unter 71 täglich wieder zuwachsenden Jungfern im paradiesischen Gefolge eines von einem Sprengstoffgürtel zerfetzten Idio..., äh, Märtyrers werden können, und das auf Ewigkeit, können Sie jetzt das Sammeln von Heilspunkten schleifen lassen. Fehlt nur noch, dass Sie Dieselauto fahren, Windräder gaga finden und nicht in Weinkrämpfe ausbrechen, wenn jemand in ihrer Nähe das Wort "Trump" ausspricht...
MfG Fragolin

Anonym hat gesagt…

Ich glaube, es handelt sich um (etwas grobklotzige) Satire. Mir ist bewußt, daß es Leute gibt, die so etwas ernst meinen, aber so einen gesammelten Schwachsinn ein ganzes Buch lang durchzuhalten ... da erscheint mir Satire doch die hoffnungsvollere Erklärung.

Tomj

Fragolin hat gesagt…

Werter Tomj,
weil auch mich diese böse Ahnung beschlich habe ich mich entschlossen, zumindest in meiner Rezension komplett auf Satire zu verzichten und das Thema ernsthaft abzuhandeln... ;-)
MfG Fragolin

raindancer hat gesagt…

@Fragolin
der Tag kommt hoffentlich nicht, an dem man mir den Gesichtsausdruck auch noch vorschreiben kann...
UNFREUNDLICH IST NAZI?
Ich bin absolut gegen Gewalt, aber willkommen heißen tu ich, wen ich will und ich möchte selbst bestimmen,für was mein Steuer und Sozialgeld draufgeht, wenn ich schon Steuern zahlen muss.
Ganz sicher nicht für frauenfeindliche, fundamentalistische Männer aus islamischen Ländern und ganz sicher nicht für afrikanische Männer, deren Ursprungsländer es bis heute nicht hinbekommen haben ihren Bewohnern zu vermitteln, dass mehr als 2 Kinder, wenn man bettelarm ist, keine gute Idee.
Auch aus Afrika bekommen wir mehr und mehr Muslime und die will ich hier nicht und für die will ich auch nicht zahlen.
Kein Mensch spricht von den Ursprungsländern und ob im Nahen Osten und Afrika der Islam in die Wüste geschickt wird und man in Afrika endlich Geburtenkontrolle macht.
Nein wir sollen einfach zahlen und alle aufnehmen.
Wahnsinn!
Das darf man hoffentlich noch sagen.

raindancer hat gesagt…

zu den letzten Punkten
Fehlt nur noch, dass Sie Dieselauto fahren, Windräder gaga finden und nicht in Weinkrämpfe ausbrechen, wenn jemand in ihrer Nähe das Wort "Trump" ausspricht...

Ich fahre Benziner, die ganze Dieselgeschichte hat nie jemand geglaubt.
Windräder sind extrem laut, aber punktuell ok.
Ich bin generell für das Bewahren einer sauberen Umwelt, den Klimawandel halt ich aber für die Lüge des Jahrhunderts, abgesehen von dem "flüchtenden Migranten"
Trump is witzig, pro jews und er hat erkannt, dass der Islam Sch....ist und die illegalen Migranten in den USA (jahrzehntelang illegal geduldet, Billigstarbeiter in Kalifornien) nur den Konzernen und Unternehmern nützen.
Wirklich erfreuen würde mich aber direkte Demokratie.

SES hat gesagt…

@raindancer: "Ich bin absolut gegen Gewalt,.." ich erlaube mir einzuwerfen, dass Gewalt zum richtigen Zeitpunkt in richtiger Dosierung unumgänglich ist, um zu überleben. Wenn ich absolut keine Gewalt anwende, hab ich schon verloren. Sich nicht zu wehren, wurde uns über Jahrzehnte eingeimpft. Das Ergebnis sehen wir jetzt. Die Aussage: Gewalt ist keine Lösung - DOCH Gewalt ist in manchen Fällen die EINZIGE Lösung, wenn man fortbestehen möchte. Gerade Frau wird das noch lernen müssen.

SES hat gesagt…

@ Fragolin: den "bösen" Blick ernten die Goldjungs auch von mir, sch... aufs Karma, dann komm ich halt als Virus zurück und kann mich so richitg ausleben;-)

raindancer hat gesagt…

@SEX 22. Juni 2017 um 18:46
Meine Antwort war auf die Anspielung, dass wenn man die Fremden nicht mit Kerzerln und Teddybären emmpfängt, man in die Nazischiene gestellt wird.
Darum hab ich betont, dass ich gegen Gewalt bin, besonders wenn es Gewalt gegen die Neuankömmlinge wäre. Zuallererst zählt immer der Mensch.
Immerhin haben wir die Politiker gewählt, die die Menschen auf unsere Kosten und Sicherheit und vor allem gegen unsere Freiheit einlassen.
Eventuell ist halb Österreich (Mindestbezieher, Rentner, Staat und staatsnahe Beamte, Studenten) für die Einwanderung.

Das was sie Gewalt nennen, nenn ich Selbstschutz..Grenzen verteidigen, sich selbst verteidigen.
Dieser Unterschied ist wichtig.

raindancer hat gesagt…

hoppla..haha
SES natürlich
man ist sexiert durch all die Werbung, das wirds sein :)