Da glaubt doch wirklich so ein typisch österreichischer Unternehmer,
er könne die höchstqualifizierten Ingenieure und Hirnchirurgen als
Billigkräfte in einer Tischlerei beschäftigen. Was für ein
menschenverachtender, rassistischer Ausbeuter!
Aber:
„Lichtblick
der ernüchternden Prozedur: Ein Mann aus Ghana, der (weil nur
Englisch sprechend) zuerst abgelehnt wurde. "Doch er hat mich
drei Mal angerufen und zwei SMS geschickt. Das beeindruckte mich und
er stand beim Probearbeiten nie still, suchte etwas zu tun. Ich
erfuhr, dass er vom Staat kein Geld bekommt, einen kleinen Sohn hat.
Jetzt arbeitet er bei mir, ich zahle ihm sogar die Bustickets."“
Das zum Thema Motivation. Und soziale Hängematte. Sollte jedem
bewusst sein, was da steht: Wer nix geschenkt bekommt, der geht auch
arbeiten, wenn er Geld braucht. Wer genug Geld bekommt, muss keine
Lust zum Arbeiten haben.
Es steht jedem frei, seine Schlussfolgerungen daraus zu ziehen.
Im Forum tat das dann ein Kommentator so:
„Es
gilt auch hier das Recht des Marktes. Obwohl ich finde das der Markt
nicht so dominieren sollte, sondern andere Werte mehr Gewicht haben
müssen- ist es nunmal SO. Wenn der Herr für 1300er kein Personal
findet, und nur ein Mensch der sonst keine Chance im Leben hat bereit
ist für diesen Lohn zu arbeiten; MÜSSEN wir die Löhne anheben,
nicht die Sozialleistungen kürzen. Wie Selbstgerecht dieser
Selbstständige hier argumentiert ist einfach nur widerlich!“
Das sagt alles über das wirtschaftliche Verständnis, das man recht
häufig antreffen kann: Wenn am Markt um diesen Lohn (immerhin 1.300
Euro netto für einen Hilfsarbeiterjob) keiner arbeiten kommt, muss
man einfach den Lohn erhöhen. Dass die üppige Sozialleistung den
Markt so verzerrt, dass es faktisch keiner mehr ist, auf die Idee
kommt diese Geistesgranate nicht. Und so wirft der Dumme
selbstgerecht dem anderen Selbstgerechtigkeit vor. Denn woher der
böse Ausbeuter das Geld für höhere Löhne hernehmen soll, wenn er
bei schrumpfender Marge und steigender Abgabenlast selbst immer
weniger des Umsatzes in der Tasche hat, muss man jetzt nicht fragen.
Geld wächst ja am Euro-Baum, muss man nur pflücken.
Macht die EZB jeden Tag, schon bei Sonnenaufgang.
Oh, Herr, lass Hirn regnen!
2 Kommentare:
Soll man lachen oder heulen? Zu Studienbeginn (DDR) gabs 90 Ostmark Stipendium, minus 60 Mark(?) für Wohnheim und Verpflegung. Für Bücher, Klamotten, Bier und Zigaretten wurde also nachts und in den Ferien hilfs-gearbeitet; Leistungsstipendium bis 240 M nach einem Jahr möglich. Wie wir da nebenbei noch Kinder gemacht hatten, weiß ich Opa aber nicht mehr so genau...
Was dieser Blogger offenbar auch nicht versteht ist der Zusammenhang zwischen Höhe der Sozialleistung und Lohn. Wenn die Löhne steigen dann steigen auch nachfolgend die Preise, und mit den gestiegenen Preisen muss man wieder die Höhe der Sozialleistungen anheben, damit alles auf dem Niveau von heute verbleibt. Macht man letzteres nicht kommt das einer Kürzung von Sozialleistungen gleich.
Man kann es drehen und wenden wie man will, wenn man Ende kein Leidensdruck zur Aufnahme einer Arbeit vorhanden ist, dann wird man keine annehmen.
Kommentar veröffentlichen