„Ich bin ein überzeugter und konsequenter Kritiker des Parteien-Parlamentarismus und Anhänger eines Systems, bei dem wahre Volksvertreter unabhängig von ihrer Parteizugehörigkeit gewählt werden.“
Alexander Issajewitsch Solschenizyn, 2007

Samstag, 15. Juli 2017

Hybris

Der furor merkelanum erreicht neue Höhepunkte, und er wird getragen von ihren jubelnden Untertanen, die verzückt den grammatikalisch kreativen Absonderungen ihrer alternativlosen Göttlichkeit lauschend in frenetischen Jubel ausbrechen, sobald die Inhaltsleere der üblichen Lispelbandwürmer, die aus dem Gehege ihrer Zähne kriechen, von den pawlowschen Floskeln durchsetzt werden, mit denen sie ihre braven Hündchen glöckchengleich zum glücklichen Sabbern bringt. Dem Deutschen Lauschgemenge ist es historisch belegt offensichtlich vollkommen egal, welchen totalen Sieg ihm seine eifernden Diktatoren versprechen, es bricht immer wieder in den gleichen Begeisterungstaumel aus und macht ihm das Surfbrett, auf dem er dann, getragen vom Tsunami der Begeisterung, in seine, oder im vorliegenden Falle korrekt ihre, persönliche Form des furor principum aufsteigen kann. Es ist die perfekte Welle für Merkel und die Sintflut für ihr Land.

Merkel, einst angetreten als schnöde Kanzleuse der Deutschen, hat sich von diesem niederen, von Sünde und Schande gezeichneten Volke längst abgekoppelt und entschwebt dem dunkeldeutschen Boden in die lichten Höhen der Weltherrschaft. Sie ist nicht mehr dem Deutschen Volke verpflichtet, was schert mich mein Eid von gestern, sondern ist die schützende Mutti der Armen der ganzen Welt. Und wer sind denn diese Deutschen, dieses von alten weißen Männern durchseuchte und von blondbezopften Kindern infizierte weniger als eine mickrige Prozent der gesamten, ihrer Selbstherrlichkeit anvertrauten schutzbefohlenen Weltbevölkerung, dass sie trotzig auf ihren lächerlichen, historisch mehrfach ausgeweiteten und wieder eingeengten Grenzen beharrend glauben, die Gloriosität und Weisheit der Übermutter nur für sich reklamieren zu können? Wenn diese Grenzen den Zuzug der liebenden Adoptivkinder der Großen Amme mit den üppig sprudelnden Steuergeldzitzen nicht aufhalten können, wie wollen sie dann das menschen-, klima-, welten-, ja universenrettende Wirken dieser Muttergöttin aufhalten können? No borders, nicht für Nomaden und nicht für Merkels Macht.

Wo die tumben nordamerikanischen Nachfahren primitiver landnehmender Siedler und Desperados mit ihrem blondperückten Präsidentendummie, das gerade zu begreifen scheint, dass es hinter ein Lenkrad geschnallt wurde um jede Sekunde gegen einen Betonblock katapultiert werden zu können, noch darauf setzen, die Welt in die Demokratie zu bomben und den Menschen tribalistischer Gesellschaften die Vorteile der konsensgeprägten westlichen Zivilisation durch Drohnenangriffe und Raketenbeschuss nebst studenlangen senderfüllenden Diskussionen zum Thema zu demonstrieren, um sich dann trotzig abschottend den jubelnd einströmenden Massen zu verschließen, hat Merkel es geschafft, die Welt allein mit der Kraft ihres Herzens und dem Versprechen an alle, sich auf ewig und unbegrenzt an den von ihren brav malochenden Lemmingen permanent nachgefüllten Steuertöpfen zu bedienen, sich zur Mutttergöttin und Schutzheiligen aller Menschen, ach was, eisbären- und walgedenkend der gesamten Schöpfung aufzuschwingen. Scheitert Merkel, dann scheitert das Universum. Und wem es zu lange dauert, zu warten, bis der deutsche Wohlstand und das immerwährende Wachstum den Hindukusch, an dem solches ja bereits verteidigt wird, erreichen, der kommt von dort halt direkt an den hiesigen Futtertrog und holt dann seine Familie nach.

Wer ist dieser primitive Trump, dass er glaubt, Manager zu können, nur weil er damit fernab der Politik bereits Milliardär geworden ist? Der kann nur Amerika, Merkel kann die ganze Welt. Oder wer ist dieser primitive Putin, der glaubt, Zar zu können, nur weil er mit nacktem Oberkörper in Sibirien auf Bärenjagd reitet? Der kann nur Oligarch, Merkel kann die Königin der Herzen. Selbst Erdogan, der Traumkhalif und Bonsai-Sultan, muss als Freund der Ziegen erkennen, es hier mit Amaltheia persönlich zu tun zu haben, die mit der universalen Mutterliebe einer Kinderlosen die ganze Menschheit zu ihren Kindern vereinnahmt um sie mit dem Füllhorn des teutonischen Steuermichels zu mästen. Ja, es fälllt schwer, Merkel und Nymphe als Einheit zu betrachten, aber sie ist nun einmal die Meisterin des vermeintlich Unmöglichen, und wem dieser Vergleich zu schwer scheint, dem sei merkelesk entgegengerufen: Wir schaffen das!

Wenn man ihr gnadenreiches, weltumspannendes und von Liebe getragenes Wirken verfolgt wundert es niemanden mehr, wenn man Berichte lesen kann, wie ihre Untertanen an ihren Lippen hängen und auftauchende renitent zweifelnde oder gar kritisierende Ketzer niederbuhen und Merkels plattitüde Antworten frenetisch bejubeln. Ihr Auftritte haben zunehmend honeckereske Züge, also nicht im Sinne des Bebrillten, da ist ihr linksradikaler Justizpitbull optisch wie ideologisch weit näher dran, aber das Absondern sinnfreier Plattitüden in unerträglicher Sprache (des Einen weinerliches Singen ist der Anderen unverständliches Lispeln), die von begeisterten Untertanen mit feuchten Augen frenetisch bejubelt werden. Der Eine wollte den Kommunismus auf der ganzen Welt verbreiten, die ganze Welt im sozialistischen Wohlstand (als ob es so etwas gäbe, ja geben könnte…) aufsteigen sehen, die Menschheit befreien von den Ketten der Ausbeutung und des Kapitalismus, die Andere will, äh, wenn man sich das Gedusel so anhört eigentlich exakt das Gleiche, nur mit anderen Worten. Honeckers Rache eben.

Im September bekommt Deutschland Merkel für vier weitere Jahre geschenkt. Nicht nur weil von demokratischer Mehrheit gewünscht, sondern auch weil ehrlich verdient. Dass es dem Schicksal der Hybris folgend der Beginn ihres Untergangs sein wird ist nur ein kleiner Trost, wenn man bedenkt, dass der Untergang ihres Volkes und ihres Landes bereits begonnen hat und ebenso unumkehrbar scheint wie die Vergänglichkeit Merkels. Sie wird dereinst in Geschichtsbüchern stehen, und es werden keine netten Worte sein. 

Mir bleibt nichts anderes als den Heine zu machen: Denk‘ ich an Deutschland in der Nacht, dann bin ich um den Schlaf gebracht...

1 Kommentar:

raindancer hat gesagt…

http://www.achgut.com/artikel/leute_outet_euch_tut_weh_aber_hilft