Der „Spiegel Online“, liebevoll auch „SpOn“ genannt, ist
heute mal wieder eine wahre Fundgrube für den interessierten Bürger.
Leider bin ich zu geizig, um mir jeden Artikel, der inzwischen hinter
einer Bezahlwand verbuddelt wird, zu kaufen, so entgehen mir viele
wichtige Erkenntnisse.
Zum Beispiel hier,
„Sie
möchten deutscher sein als viele Deutsche“ titelt
das Fachblatt für Faktenkreationismus und Meinungsopportunismus, und
setzt darunter ein Foto der, wie erklärt wird, aus Syrien stammenden
Deutscheren als Deutschen:
Aber
das haben sie mit einigen der schon länger hier Stoffwechselnden
gemeinsam, die wollen zwar die Vorzüge des Landes ihrer
Nazi-Großeltern genießen, aber ansonsten syrischer sein als Syrer,
arabischer als Araber und afrikanischer als Afrikaner. Dröseln
sich Rastazöpfe in ihre fettigen Haare, kanakspraken wie Jungtürken
auf Speed aus ihren islamistischen Hipsterbärten und hängen in
Shisha-Bars ab und sind nur dann aus der Ruhe zu bringen, wenn ihnen
die Mädels aus dem Klöppelkurs klarmachen, dass sie sich damit
kultureller Aneignung strafbar machen.
Wenn
Biodeutsche das tun, ist das nämlich ein Verbrechen. Nur Opfervölker
dürfen das, und Deutsche sind nun mal ein Tätervolk. Deshalb darf
man auch jubeln, wenn sich Opfervolksangehörige wie
Tätervolksangehörige benehmen wollen, aber nicht umgekehrt. Opfer
haben
immer das
fundamentale Grundrecht zu
Tätern zu
werden,
aber Täter dürfen
niemals Opfer sein.
Übrigens endet der frei lesbare Teil dieses Artikels, dessen Rest
damit für mich nichtmal bei einem symbolischen Preis von einem Cent
die Geldtasche lockern würde, mit der schönen Aussage:
„Sie (...) sagt, sie habe gehört, dass die meisten Deutsche ein
behindertes Kind nicht haben wollten, aber sie würden ihres auf
jeden Fall bekommen.“
Also bedeutet deutscher zu sein als viele Deutsche, dass man
eigentlich anders sein will als die meisten Deutschen? Hä?? Dann ist
wohl auch der trotzige Hang zum fundamentalreligiösen Auftreten samt
Kopftuch deutscher als deutsch, weil die meisten Deutschen solches
ablehnen? Ist syrisch zu sein inzwischen deutscher als deutsch zu
sein? Ist das die Botschaft, die man im Sinne der Alternativlosigkeit
zu verbreiten sucht?
Danke, ihr Sponner, für diese Erkenntnis.
Ein weiteres Schmankerl gilt den Polen,
über die man empört poltert: „Polnische Regierungspolitiker
fordern von Deutschland Reparationen“
Abgesehen davon, dass man das absolut verstehen kann, da Deutschland
ja erstens scheinbar viel zu viel Geld übrig hat und kaum noch weiß,
in welchen Hintern es seine Kohle stopfen soll, um es nur ja nicht
einem Deutschen zugute kommen zu lassen, und da bietet sich ja das
Abzahlen alter Schulden geradezu an und zweitens sich gegenüber
Polen momentan in bekannt großkotziger und herrenmenschlicher Weise
als Zuchtmeister produziert, enthält es auch noch die eine oder
andere informationskreationistische Neuschöpfung.
„Der wissenschaftliche Dienst des Sejm soll entsprechende
Möglichkeiten in den kommenden Tagen prüfen, sagte der Abgeordnete
Arkadiusz Mularczyk von der Regierungspartei Recht und Gerechtigkeit
(PiS).“
Der Sejm ist nicht die Regierung, wie in der Überschrift
angekündigt, sondern das Parlament. Ein Abgeordneter ist kein
Regierungsmitglied sondern ein von seinem Wahlkreis mit einem Mandat
versehenes Parlamentsmitglied. Dass ein merkeldeutsches Jubelorgan
des Alternativlos-Regimes den Unterschied zwischen Regierung und
Parlament nicht mehr erfassen kann, wundert den Beobachter der Szene
jetzt nicht mehr wirklich. Die einfachsten demokratischen Grundregeln
können von erfolgreichen Abgängern des modernen teutonischen
Bildungssystems nicht mehr erfasst werden.
Also, als kleine Nachhilfe: Ein Abgeordneter zum Parlament ist auch
dann kein Regierungsmitglied, wenn er einer Regierungspartei
angehört. Aber ich vermute, dieses Prinzip bleibt einigen unserer
Schreiberlinge ebenso verborgen wie einem muslimischen
Fundamentalisten das Prinzip, dass selbst Frauen vollwertige Menschen
sind.
Aber zurück zum eigentlichen Thema: Was die jetzt natürlich empört
über die polnische Frechheit polternden Politruks und ihre
Schreibknechte ausblenden, ist nicht nur die sonst wegen jedem Furz
heraufbeschworene historische Verantwortung des offiziellen
Rechtsnachfolgers des Deutschen Reiches, nachdem Polen von
Hitlerdeutschland faktisch ausradiert und zur deutschen Ostprovinz
erklärt und Widerstand durch Massenhinrichtungen gebrochen wurde,
sondern auch, dass die Reaktion der Polen in Anbetracht der
präpotenten Anrotzereien durch sich zu moralischen Herrenmenschen
aufspielende deutsche Spitzenpolitiker noch als verhalten und harmlos
bezeichnet werden muss. Die Dreistigkeit, mit der Deutsche heute
gegen Polen wettern und dem Staat androhen, ihn erziehen zu wollen,
sonst würde man eben Strafaktionen überlegen, ist von beispielloser
Instinktlosigkeit geprägt.
Doch kommen wir zu etwas Positivem. Nein, wirklich, man findet auch
die ganz tollen Geschichten im „SpOn“. Nicht nur von den Helden
von Hamburg, also diesen Tunesiern die den Messerstecher mit
Gartenstühlen beworfen haben. Naja, Helden sind sie jetzt nicht
wegen der Gartenstühle sondern weil sie Tunesier sind. Hätten
Deutsche einen Araber, ob mit oder ohne Messer, mit Gartenstühlen
beworfen, würden wir heute keine Orden verleihen sondern den Kampf
gegen das rassistische Nazipack verschärfen. Aber zurück zum
Positiven:
„Der
neue Mieter aus dem Orient“
Nein, nicht der Mieter ist das Positive, wie aus dem Text hervorgeht,
sondern die Schulungen, die man Vermietern jetzt anbietet. Nachdem
wahrscheinlich Schulungen für die Mieter aus dem Orient selbst
mangels Teilnahmebereitschaft eingestellt wurden. Und damit die armen
Schulungsleiter nicht in die Arbeitslosigkeit abrutschen, schulen sie
jetzt eben die Vermieter, sich kultursensibel gegenüber ihren
Mietern aus dem Orient zu benehmen. Integration ist eine Bringschuld.
Für Vermieter, wie es scheint.
Und was liegen da für Themen an?
„Rechtsgültigkeit
von Mietverträgen mit Flüchtlingen“ -
ach, gibt es da Unterschiede zu Mietverträgen mit Nichtflüchtlingen?
Abgesehen von der Kleinigkeit, dass normale Menschen Verpflichtungen
wie das Zahlen von Miete und den pfleglichen Umgang mit dem
Mietobjekt eingehen, die auch eingeklagt werden können, bleibt die
Frage, warum Mieter aus dem Orient keine normalen Menschen sein
sollen, für die das gleiche Recht nicht gleiche Gültigkeit hat?
Gibt es gesetzliche Ausnahmeregelungen für Menschen mit
„Flüchtling“-Stempel oder gilt, wie in einem demokratischen
Rechtsstaat üblich, gleiches Recht
für Alle?
„Überbelegung nach Familiennachzug“ - unterscheidet sich
von normaler Überbelegung durch genau was? Es muss ja
Unterschiede geben, sonst müsste man ja nichts schulen, oder? Oder
steht der Schulungsfuzzi da acht Stunden vor seinem bunt bekrakelten
Flipchart und zeigt eine Powerpoint-Folie nach der anderen, wo
draufsteht „gilt das Gleiche wie immer, ändert sich nix, gibt es
keine neuen Erkenntnisse“. Klingt das nur öde oder ist das auch
für die Teilnehmer langweilig?
„Umgang mit Doppel-Identitäten“ - was genau muss man da
klären? Wie man eine korrekte Anzeige einbringt?
„die Frage, wann der Vermieter die Wohnung eines abgeschobenen
Asylbewerbers wiederbekommt“ - wieso nicht sofort? Wenn der
abgeschoben ist, ist er nicht mehr da und die Bude wieder frei. Oder
muss ein Vermieter eine bestimmte Zeit warten, ob der Abgeschobene
vielleicht widerrechtlich wieder ins Land eindringt und seine alte
Wohnung wiederhaben will? Dass illegal einreisende Betrüger mit
Mehrfachidentität und einem Rattenschwanz an Anzeigen immer noch
mehr Rechte haben als manche legal abgemolkenen
schon-länger-hier-Steuerzahlende ist ja jetzt nichts Neues. Aber
wenn sie dann doch mal außer Landes geschafft wurden haben die hier
ja wohl absolut gar kein Recht mehr auf irgendwas, nicht einmal
Einreise, oder?
„Betriebskostennachzahlungen durch hohen Wasserverbrauch und
Heizungsnutzung“ - soll man kultursensibel behandeln. Wenn
Teutonen mehr verbrauchen, als sie zahlen können, werden sie eben
gepfändet, verknackt, rausgeschmissen. Aber nicht die Mieter aus dem
Orient. Die wissen es ja nicht besser und wissen ja nicht mal, dass
sie hier nicht mehr im Orient sind. Die sind ganz offensichtlich in
den Augen dieser Vermieter komplette primitive Dumpfbacken, die
selbst als syrische Raketentechniker zehnmal blöder sind als der
dümmste deutsche Totalversager, der seine Stromrechnung nicht mehr
zahlen kann.
„Schimmel in den Wohnungen“ - was unterscheidet Schimmel
in Orientalenwohnungen von Schimmel in Deutschenwohnungen? Darf man
den nicht mit alkoholischer Essig-Essenz wegputzen, weil die Bude
dann nicht mehr halal ist? Sollen sie eben Chlor nehmen. Was für
eine sinnfreie Blabla-Veranstaltung. Man kann sich das
gutmenschlich-kultursensible Gesülze richtig vorstellen, mit dem den
Mitarbeitern eingebläut wird, warum es notwendig ist, bestimmte
Menschengruppen weit sensibler und nachsichtiger zu behandeln als
dunkeldeutsches Pack.
„Störungen
durch größere Gruppen. Wie geht man damit um?“ - Eins zwei,
Polizei. Zumindest in jedem Rechtsstaat. Rausschmiss und fertig. Bei
Widerstand gegen die Staatsgewalt Umzug in eine kleinere Wohnung mit
Gitterfenster. Auch wenn, wie im Artikel erklärt wird, die Weiber
ihre Kerle tagsüber aus dem Haus werfen (natürlich, bei Muslimen
haben bekanntlich die Frauen das Sagen…), gibt das denen kein
Recht, sich wie Arschlöcher aufzuführen.
Es
müsste andersrum laufen: Entweder die Goldstückchen besuchen eine
Schulung samt Abschlussprüfung, mit Teilnahme- und Erfolgspflicht,
oder sie bekommen keine Wohnung und können in ihrer Turnhalle
verschimmeln. Die Mieter gehören geschult, wenn sie nicht
wissen, was die Pflicht eines Mieters ist und nicht der Vermieter
darin, warum er die aus angeblicher Dummheit (oder doch Ignoranz)
begangenen Verfehlungen seiner Bereicherer zu erdulden hat.
Ein
weiterer Tag voller Dummheit und Ignoranz, Sinnlosigkeit und Idiotie.
Danke,
ihr Sponner.
1 Kommentar:
Etwas abseits
Als Hobbykoch durchstreifte ich jüngst die lehrreichen Videos einer jüngeren Frau: Charmant, souverän, mit breitgefächerten Ideen und seltenem darstellerischen Naturtalent, leicht schwäbelnd. Man ahnt einen türkischen Hintergrund (Themen, Aussehen, deutscher Mann?) und denkt sich: prima assimiliert!
Dann: Einkäufe nur im türkischen Supermarkt. Der Verzicht von Alkohol, auch bei entsprechenden Saucen, erscheint nur als private Marotte, Schweinefleisch kommt nicht vor (nichtmal als Begriff!), selbst bei italienischen Standardgerichten mit Schinken (statt dessen ein ekelhafter Rinder"schinken") und mir hat es gereicht: Das Aroma war ins Ranzige gekippt.
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